Gegner im Detail: FC Heidenheim

Laufleistungsmeister empfängt KSC

Vorberichte

Am Sonntag steht das letzte Spiel der Saison an und nach dem bitteren Last-Minute-Unentschieden gegen Dynamo Dresden, gilt es für unsere Jungs, die Saison versöhnlich mit einem Sieg in Heidenheim zu Ende zu bringen. 

Graue Maus trotz Top-Laufwerten  

Schon vor dem Spiel ist klar: Beide Beteiligten spielen auch nächstes Jahr noch in Liga 2. Ähnlich wie beim KSC hatten auch die Heidenheimer wenig Abstiegssorgen dieses Jahr. Zuletzt konnten sie wieder einen Sieg in Regensburg einfahren, nachdem sie die vorigen vier Spiele nicht gewinnen konnten. Die Formkurve des FCH zeigt somit nicht gerade nach oben. Auch das ist ein Grund, warum der Aufstieg in Heidenheim, trotz kurzer Hoffnungen, kein Thema mehr ist.            In einer Kategorie sind die Heidenheimer aber quasi schon Meister: In der Laufleistung. Keine Mannschaft läuft mehr als der FCH. Die 119,93 km die Heidenheim pro Spiel läuft, sind Top-Wert der Liga und liegen ca. vier km über dem Ligadurchschnitt. Zum Vergleich unsere Jungs laufen pro Spiel 113,96 km. Um hinterherzukommen, müssen sie also nochmals eine Schippe drauflegen! 

Das Urgestein und seine Taktik  

Seit dem 17.09.2007 trainiert Frank Schmidt schon den FCH und das durchaus erfolgreich. Denn Schmidt führte seine Heidenheimer direkt aus der Regionalliga Süd in die 3. Liga,konnte 2013/14 den Meistertitel in der 3. Liga feiern und somit den Aufstieg in die 2. Bundesliga eintüten. Somit spielt der FCH schon acht Jahre im deutschen Fußballunterhaus und beendete nur zwei von diesen acht Saisons auf einem zweistelligen Tabellenplatz. Schmidt hat den Club also stetig weiterentwickelt, was in der Relegation 2019/20 gegen Werder Bremen gipfelte, welche man trotz zweier Unentschieden aufgrund der damals noch geltenden Auswärtstorregel verlor. Der Erfolg des „ewigen“ Trainers spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Denn in 518 Spielen unter Schmidts Leitung, konnte ligenübergreifend 228 Siege eingefahren und so ein Punkteschnitt von 1,58 Punkten pro Spiel erzielt werden. 

Einer der Gründe für den Erfolg Schmidts ist die Variabilität, welche seine Mannschaft besitzt. Unter ihm wird nämlich fast schon spieltäglich die Aufstellung gewechselt. Somit gibt es kein einheitliches System, nach dem die Heidenheimer agieren, sondern mehr eine Grundspielidee, welche sie auf verschiedene Systeme übertragen. Diese Idee enthält, wie so oft im modernen Fußball, intensives sowie hohes Gegenpressing und schnelle direkte Pässe im Spiel nach vorne. Wenn sich dies allerdings nicht anbietet, kommen oft hohe Flanken aus dem Halbfeld auf den 1,94m großen Tim Kleindienst , welcher auch dadurch schon zehn Saisontore erzielen konnte. Zum Platz des Topscorers reichen diese Zahlen allerdings nicht, da Mittelfeldmann Tobias Mohr acht Tore erzielen, sieben weitere vorbereiten konnte und sich somit mit 15 Punkten den obersten Platz auf der bisherigen Heidenheimer Scorerliste sichern kann. Wenn Eiche und seine Jungs es schaffen diese zwei, sowie das Pressing des FCH in den Griff zu kriegen, dann können sie sich gute Chancen auf einen Sieg ausrechnen. 

Heimstarke Gastgeber und Linksverteidiger-Wiedersehen 

Letzter Spieltag: Das bedeutet meist auch zurückschauen. Im Fall von Philip Heise muss man vielleicht ein bisschen länger zurückschauen, wenn man sich an sein letztes Spiel vor voller Kulisse in der Voith- Arena erinnern will. Von 2013 bis 2015 spielte er nämlich für den FCH und erzielte in 71 Spielen vier Tore. Der Linksverteidiger der Ostwürttemberger ist für alle, die es schon ein bisschen länger mit dem KSC halten, auch nicht ganz unbekannt. Dieser ist nämlich Jonas Föhrenbach, welcher 2017/18 ein Jahr für uns in Liga 3 verteidigte. In dieser Saison konnte Föhrenbach 38 Spiele absolvieren und drei Tore erzielen. Somit gibt es auf beiden Seiten schöne Wiedersehen mit den ehemaligen Außenverteidigern.                  Trotz der alten Freundschaften sollte es am Sonntag in der Voith-Arena nicht ganz so friedlich zu gehen, denn die Heidenheimer konnten ihr Stadion diese Saison zu einer Art Festung machen. 31 ihrer 49 Punkte erspielten sie nämlich zuhause, was der viertbeste Wert der Liga ist. Für unsere Karlsruher spricht allerdings, dass Frank Schmidt nur gegen zwei andere Zweitligateams eine schlechtere Bilanz hat als gegen den KSC. Aus 13 Partien konnte er nur drei gewinnen und nur einen Punkteschnitt von 1,15 einfahren. 

Allerdings wissen wir alle, dass ein Fußballspiel nicht durch Zahlen, sondern durch Kampf, Leidenschaft und die fußballerische Fähigkeit entschieden wird. Deshalb gilt es für unsere Jungs all das am Sonntag noch ein letztes Mal zu zeigen, um die Saison mit einem Hoch zu Ende zu bringen. 


Match
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