Gegner im Detail: Holstein Kiel

Am Tor zur Bundesliga: Wer aufsteigen will, muss erst am KSC vorbei

Vorberichte

Holstein Kiel steht kurz vor dem Aufstieg in die Erstklassigkeit des deutschen Profifußballs. Bei "Gegner im Detail" schauen wir, wie es dazu kam, was am Sonntagnachmittag ab 15:30 Uhr im Kampf um die Bundesliga möglich ist und welche wichtige Rolle der KSC dabei noch spielt.

Das Stadion

Die Spielstätte der Kieler wurde 1911 erbaut und ist somit eines der ältesten Fußballstadien Deutschlands. Das mit den Jahren mehrfach umgebaute „Storchennest“ fasst aktuell bis zu 15.000 Zuschauer und wäre somit im Aufstiegsfall zusammen mit dem Unterhachinger Generali-Sportpark und der Paderborner Benteler-Arena das kleinste Bundesliga-Stadion aller Zeiten. Um die Auflagen der DFL zu erfüllen, wurde im April 2019 bereits die provisorische Osttribüne fertiggestellt. Zusätzliche Erweiterungen in Form eines Umbaus sind in den kommenden Jahren geplant. Ab dem Winter 2021 starten dafür vorbereitende Baumaßnahmen auf der Gegengerade des Holstein-Stadions. Für den darauffolgenden Sommer ist der Abriss der dortigen Tribüne mit anschließendem Neubau als Haupttribüne geplant. Die übrigen Zuschauerplätze sollen danach Jahr für Jahr während des Spielbetriebs erneuert werden, so dass man ab 2026 vor über 20.000 Fans spielen kann.

Mit 33 und 38 Jahren stehen sich am Sonntag wieder zwei der jüngsten deutschen Trainer gegenüber.

Der Trainer

Die Norddeutschen standen im September 2019 auf dem 16. Tabellenplatz, als Interimscoach Ole Werner den Trainerposten von André Schubert übernahm. 20 Monate später sind die Kieler nun kurz vor ihrem ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte. Ein wesentlicher Indikator für die Erfolgsgeschichte der Holsteiner seit Werners Amtsantritt, ist der enorm starke Defensivverbund in ihrem Spiel. Die Störche agieren bei gegnerischem Ballbesitz in einem 4-3-3 mit einer hohen Pressinglinie, um den Gegner schon früh unter Druck zu setzen. Mit gerade einmal 29 Gegentoren in der bisherigen Spielzeit stellt Holstein damit die mit Abstand beste Defensive der Liga. Im Angriff überzeugt die Mannschaft des jüngsten Trainers im deutschen Profifußball mit einer geballten Teamleistung. Von jedem Offensivspieler geht Torgefahr aus, was es den Gegnern in der bisherigen Spielzeit schwer machte einen expliziten Zielspieler der Kieler auszumachen.

Die Ausgangslage

Nach dem Heimsieg im Nachholspiel des 28. Spieltages gegen Jahn Regensburg ist den Kielern der Relegationsplatz bereits sicher. Mit diesen beiden zusätzlichen Spielen nach der regulären Saison machte der nördlichste deutsche Profifußballclub in der Vergangenheit allerdings keine guten Erfahrungen. Zweimal verpasste man so schon einen Aufstieg: In der Saison 2014/15 verlor man nach den beiden Spielen gegen die Münchner Löwen im Kampf um die 2. Bundesliga und drei Spielzeiten später scheiterten die Störche gegen den VfL Wolfsburg in der Relegation zum Oberhaus. Um ein weiteres Endspiel-Szenario aus eigener Kraft zu vermeiden, müssen die Norddeutschen gegen unseren KSC gewinnen. Im Falle, dass die Fürther Spielvereinigung im Gastspiel beim SC Paderborn nicht über ein Unentschieden hinauskommt, würde den Kielern schon ein Punkt im Wildpark reichen. Gelingt es aber dem aktuellen Spitzenreiter VfL Bochum in Nürnberg zu gewinnen und den Badenern die KSV wie auch schon im Hinspiel zu bezwingen, so stünde das Team aus dem Ruhrpott bereits vorzeitig als Zweitligameister fest. Also egal was passiert, der KSC ist das Zünglein an der Waage im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga. Im letzten Heimspiel der Saison wird die Mannschaft von Christian Eichner daher nochmal alles daran setzen ihrer Rolle gerecht zu werden und die gute Saison mit einem Erfolgserlebnis im heimischen Wildpark zu Ende zu bringen, bevor es dann in der nächsten Woche am letzten Spieltag zum kleinen Derby nach Heidenheim an die Brenz geht.


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