Spielbericht

KSC entführt einen Punkt aus Fürth

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Nach einer frühen Führung und dem dritten Saisontreffer von Marco Thiede entführen die Karlsruher einen Punkt aus Mittelfranken und ärgern dabei mit einer guten Leistung den nächsten Kandidaten im immer noch spannenden Aufstiegskampf.

Christian Eichners Taktik:
Trotz der späten Niederlage im vergangenen Spiel gegen Fortuna Düsseldorf vertraute Christian Eichner heute weitestgehend der gleichen Start-Elf. Einzig Malik Batmaz rückte für den verletzten Marc Lorenz auf den linken Flügel. Somit bekam Marco Thiede die Chance, seine gute Leistung vom vergangenen Montag auf der rechten Außenbahn zu bestätigen, Kevin Wimmer nahm erneut die Position in der Innenverteidigung ein und Tim Breithaupt erlebte sein inzwischen viertes Bundesliga-Spiel von Beginn an.

Unsere Zahl des Spiels:
324 Minuten! So lange stand Tim Breithaupt in dieser Saison bereits für die Karlsruher auf dem Platz. Der 19-jährige Offenburger feierte heute seinen vierten Startelf-Einsatz 2020/21, in einer weiteren Partie wurde er eingewechselt. Als „routinierten Ballverteiler“ bezeichnete die Nummer 38 heute sogar Sky-Kommentator Klaus Veltmann. Super Leistung!

Unsere Personalie des Spiels:
Unser Mann der Partie war heute Dauerläufer Marco Thiede. Die Nummer 21 der Blau-Weißen überzeugte im ersten Abschnitt in der Offensive und erzielte die zwischenzeitliche 1:2-Führung. In der zweiten Hälfte agierte Thiede dann auf seiner gewohnten Stammposition als rechter Verteidiger. Dabei vereitelte er die Fürther Angriffe über seine Seite gekonnt und leitete immer wieder Gegenstöße ein. Der 28-Jährige zeigte sich heute also sowohl defensiv als auch offensiv stark!

Das Spiel in der Zusammenfassung:

Mit der ersten nennenswerten Szene gingen die Karlsruher gegen das Team von Stefan Leitl im Ronhof in Führung. Und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison: Zum 13. Mal netzten die Blau-Weißen bereits in der Anfangsviertelstunde, keinem anderen Team der Liga gelang das 2020/21 öfter. Doch wie war es heute zum Treffer gekommen? Von der rechten Seite flankte Sebastian Jung ins Zentrum, wo Philipp Hofmann in bester Mittelstürmermanier das Kopfballduell gegen Paul Jaeckel gewann und souverän zur Führung einköpfte (4.).

Die Fürther, die im Aufstiegsrennen auf jeden Punkt angewiesen sind, rannten nun an und hatten in der Folge deutlich mehr vom Spiel. So ergab sich die ein oder andere Chance für die aufs Tor drängenden Mittelfranken: Zuerst setzte sich Havard Nielsen im Strafraum gegen Wimmer durch, der zu Boden ging und zog aufs lange Eck ab, doch Christoph Kobald blockte den Schuss in letzter Not mit der Brust zur Ecke ab (9.). Keine zehn Minuten später legte wieder Nielsen aus dem Zentrum halbrechts auf Branimir Hrgota ab, der alleine auf Marius Gersbeck zulief. Der KSC-Schlussmann verkürzte den Winkel und verhinderte den Ausgleich mit einer starken Parade (17.).

Der Druck des Kleeblatts wuchs minütlich, allerdings war das Spiel auch durch viele kleine Fouls und Unterbrechungen geprägt. In der 26. Minute mussten die Blau-Weißen dann den Ausgleich schlucken, auf den die Fürther seit dem 0:1 gedrängt hatten. Der auffällige Nielsen bekam das Leder im Strafraum von Paul Seguin und donnerte es aus etwa elf Metern volley direkt unter die Latte, Gersbeck blieb ohne Chance. Daraufhin verlor die Partie ein Stück der anfänglichen Hektik, beide Mannschaften bemühten sich merklich um mehr Ruhe. Doch das nun etwas geordnetere Spiel tat vor allem den Karlsruhern gut, die so circa zehn Minuten vor der Halbzeitpause zur erneuten Führung kamen: Eine hohe Batmaz-Flanke von links landete bei Thiede, der mit einigem Platz ausgestattet aufs kurze Eck abschloss. Sascha Burchert im Tor des Kleeblatts war zwar noch dran, konnte den Treffer allerdings nicht verhindern und sah dabei nicht gerade glücklich aus (36.). Thiede dagegen zeigte sich umso glücklicher, als er gemeinsam mit seinen Teamkollegen bereits seinen dritten Saisontreffer bejubelte. Wenig später gab es für die Blau-Weißen in Person von Wimmer sogar noch die gute Chance auf den dritten eigenen Treffer: Eine kurz ausgeführte Ecke überraschte die Mittelfranken, sodass die Nummer Sechs der Karlsruher schließlich vom linken Fünfmetereck aus zum Abschluss kam, jedoch zu hoch ansetzte (40.). Mit der knappen Führung der Badener ging es wenige Minuten später in die Halbzeitpause.

In den zweiten 45 Minuten begab sich der Torschütze zum 2:1 aus Sicht der Karlsruher zurück auf seine angestammte Position als rechter Verteidiger – bedingt war dies durch die Auswechslung von Jung, für ihn kam Dominik Kother und fand sich auf dem linken Flügel ein, Batmaz rückte nach rechts.

In den zweiten 45 Minuten begab sich der Torschütze zum 2:1 aus Sicht der Karlsruher zurück auf seine angestammte Position als rechter Verteidiger – bedingt war dies durch die Auswechslung von Jung, für ihn kam Dominik Kother und fand sich auf dem linken Flügel ein, Batmaz rückte nach rechts.

Die Anfangsminuten der zweiten Halbzeit gehörten den Fürthern, die gleich mehrfach gefährlich nach vorne kamen. Doch Gersbeck sowie ein zu ungenauer Abschluss der Mittelfranken verhinderten den Ausgleich. So war es nach einem Steilpass von Hrgota zunächst der Karlsruher Schlussmann, der sich das Leder kurz vor Nielsen schnappen konnte (49.), dann kam Hrgota selbst aus halblinker Position zum Abschluss, schob aber Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (52.). Auch in dieser Szene zeigte sich Gersbeck wieder stark und verkürzte den Winkel, sodass das Kleeblatt trotz guter Chancen nicht zum Torerfolg kam. Allgemein machte es das Team von Christian Eichner gegen den Aufstiegsaspiranten gut. Zwar hatten die Karlsruher die wenigeren Spielanteile, zeigten sich jedoch vorne eiskalt und verteidigten die so entstandene Führung mit Herz und Willen.

Mit etwas mehr als nur Herz verteidigten die Blau-Weißen dann allerdings in der 69. Minute, es folgte ein Foulelfmeter und der 2:2-Ausgleich für die Mittelfranken. Zu dritt hatten die Badener Hrgota – zunächst fair – bearbeitet, Jerôme Gondorf traf den Kapitän der Fürther letztendlich aber am Standbein und Schiedsrichter Robert Schröder zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und versenkte den Ball im linken unteren Eck (70.). Nur zwei Minuten später entschied Schröder erneut auf Strafstoß für das Kleeblatt, nachdem Christoph Kobald den Ball im Sechzehner an die Hand bekommen hatte. Nach einigen Diskussionen sah sich der Unparteiische die Szene allerdings noch einmal selbst an und nahm den Elfmeter zurück, da kein strafwürdiges Handspiel vorlag (74.).

Die Partie bot nun – wie eigentlich schon die ganze Zeit über – einiges, die Fürther kämpften für den Dreier im Aufstiegsrennen, die Karlsruher hielten stark dagegen. Besonders auszeichnen konnte sich noch einmal Gersbeck eine Viertelstunde vor Schluss: Einen strammen Schuss von Hrgota lenkte er gerade noch über die Querlatte zur Ecke (76.). Auch der in der 80. Minute eingewechselte Lukas Fröde sorgte mit souveränen und klaren Aktionen dafür, dass im Fürther Ronhof nichts mehr anbrennen sollte. Nach einer Nachspielzeit von vier Minuten hatten es die Karlsruher dann geschafft und das 2:2 über die Zeit gerettet.

Fazit und Ausblick:
Gegen die Fürther, die am heutigen Tag für einen Dreier ordentlich Gas gaben, zeigten sich die Karlsruher kämpferisch stark und verteilten keine Geschenke im Aufstiegskampf. Der Punkt ist am Ende durch eine gute Defensivleistung und einen effizienten Angriff verdient. Im nächsten Spiel wartet auf die Karlsruher das Team von Ole Werner aus Kiel. Ob die Blau-Weißen auch den nächsten potenziellen Aufsteiger ärgern können, zeigt sich am Sonntag, den 16.05., um 15:30 Uhr im Wildparkstadion.

Die Übersicht:

Karlsruher SC: Gersbeck – Heise, Wimmer, Kobald, Jung (46. Kother; 90.+ Bormuth) – Wanitzek, Breithaupt (80. Fröde), Gondorf – Batmaz (80. Amaechi), Hofmann (89. Gueye), Thiede
SpVgg Greuther Fürth: Burchert – Itter (78. Raum), Bauer, Jaeckel, Meyerhöfer – Green (67. Abiama), Stach, Ernst (86. Tillman), Seguin – Nielsen, Hrgota

Tore: 0:1 Hofmann (4.), 1:1 Nielsen (26.), 1:2 Thiede (36.)
Gelbe Karten: Abiama (76.) | Batmaz (19.), Heise (45.+1), Fröde (90.+1)
Ort: Sportpark Ronhof | Thomas Sommer
Zuschauer: -
Schiedsrichter: Robert Schröder


Match
Center
0:1