Interview mit Michael Becker

„Gesicht zeigen“: KSC auf dem Weg in die Zukunft

Business

Seit November ist Michael Becker beim KSC als Bereichsleiter Marketing, Vertrieb und Digitalisierung verantwortlich. Was er schon bewegt hat und was er in Zukunft auf den Weg bringen will, erklärt der 33-Jährige im Interview mit ksc.de.

Herr Becker, was kann man sich unter dem Bereich Marketing, Vertrieb und Digitalisierung vorstellen?
Becker: Was früher größtenteils einzelne, selbstverantwortete Abteilungen waren, bündeln wir nun in einem großen Bereich. So können wir abteilungsübergreifende Aktionen leichter und kreativer angehen, Synergieeffekte schaffen. Wir treffen uns mit allen beteiligten Mitarbeitern wöchentlich zum Austausch am runden Tisch, damit alle auf dem aktuellsten Stand sind und Aufgaben in ihren Teilbereichen übernehmen können. Gemeinsam im Marketing, Ticketing und Merchandising haben wir beispielsweise gegen den SC Paderborn einen Kinder-Spieltag ins Leben gerufen. Das Motto zieht sich durch alle Bereiche: Wir bieten Kindern verbilligte Tickets für nur 5 € an, im Fanshop gibt es die KSC-Brotdose als Artikel des Spieltags und auch beim Caterer wird der Nachwuchs mit einem speziellen Kindermenü satt.

Bei Ihrem Dienstantritt im November haben Sie sich die Markenidentität, die Präsenz und die Digitalisierung des KSC vorgenommen. Stichwort Markenidentität: Aus dem KSC soll mehr werden als „Nur der KSC“, oder?
Becker: Ganz genau. Wir müssen unseren eigenen einzigartigen Charakter finden und stärken, also unsere Markenidentität identifizieren und kommunizieren. Die Fans sollen genau wissen, wer und wie ihr Herzensverein denn überhaupt ist, was er verkörpert, für was er steht – und sich davon angesprochen fühlen. Diese Identität bildet Voraussetzung für alle kommenden Schritte. Wir wollen nicht kurzfristig reagieren, sondern das passende Konzept schon längst in der Schublade haben. Mit der Einführung einer Corporate Identity, also einem plattformübergreifendem „KSC-Design“, haben wir in den vergangenen Monaten beispielsweise bereits den KSC-Auftritt nach außen hin vereinheitlicht.

Was stellen Sie sich unter „mehr Präsenz“ vor?
Becker: Auch offline in der Stadt wollen wir wieder präsenter werden und näher an die Menschen in Karlsruhe und der Region ran rücken. Wir wollen die Außenwirkung stärken und einfach sichtbarer sein.  In der Stadt planen wir beispielsweise einen zusätzlichen KSC-Laden, wollen aber natürlich auch über klassische Medien und Maßnahmen, in der Region überwiegend bei Events, wieder in die Köpfe und Herzen der Menschen.
Wir haben noch einiges in der Schublade und in den vergangenen Wochen ja auch schon vieles umgesetzt. Wie bereits angesprochen, rücken wir bei den Heimspielen nun oft spezielle Gruppen in den Vordergrund, seien es besondere Angebote für Dauerkarteninhaber und Mitglieder, Freikarten für ehrenamtliche Karlsruher und Nachwuchsteams oder eben besondere Aktionen für Kinder. Wir wollen wieder Begeisterung für unsere Wildpark-Jungs entfachen und gleichzeitig auch der Stadt sowie Region und ihren Einwohnern etwas zurückgeben. Und das hat bisher tollen Anklang gefunden!

Wie soll die Digitalisierung beim KSC aussehen?
Becker: Wir wollen das gesamte Erlebnis rund um den KSC in Angriff nehmen - offline wie online. Dank digitaler Innovationen können wir uns in vielen Bereichen professionalisieren und verbessern. Elementar ist da natürlich alles, was rund um den Spieltag passiert: Gemeinsam mit unserem neuen Technologiepartner SAP arbeiten wir beispielsweise aktuell an einem neuen Ticketsystem, welches ab der kommenden Saison den papierlosen Stadioneintritt möglich macht. Da wir die Fans durch Daten besser kennenlernen können, profitieren sie auch direkt durch auf sie zugeschnittene Aktionen und Angebote. Auch einen neuen, nutzerfreundlichen Online-Fanshop haben wir auf der Agenda. Eine Kommerzialisierung muss trotzdem keiner fürchten: Wir wollen ein gesundes Maß an Information, an Interaktion und auch an Angeboten unserer Produkte. Der KSC soll in Zukunft einen professionellen und vor allem einfachen Service bieten. Infos, Aktionen und Events werden zielgerichteter.

Vielen Dank für das Interview!

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