Gegner im Detail: FC St. Pauli

Wie der Totenkopf zu den Freibeutern der Liga kam

Vorberichte

Tradition pur am letzten Spieltag vor der langen Winterpause. Am Samstag (13:00 Uhr) trifft unser KSC im BBBank Wildpark auf den ebenfalls nach der Form suchenden FC St. Pauli. Alles, was ihr über den Kiez-Club wissen müsst, erfährt ihr hier bei „Gegner im Detail“.

Ähnliche Taktik

In den meisten Partien agierte St. Pauli in der Verteidigung mit einer Viererkette und im Mittelfeld in einer Rauten-Formation. Die letzten Spiele entschied sich Trainer Timo Schultz für eine Dreierkette und zwei defensive Mittelfeldspieler. Sollte Schultz wieder auf eine Viererkette in der Abwehr umstellen, könnten also zwei identische Formationen aufeinandertreffen. Denn unser Coach Christian Eichner schickt seine Mannschaft bekanntlicherweise auch vorwiegend mit dieser Aufstellung auf den Rasen.
Nicht nur die Taktik und der Tabellenplatz sind ähnlich, sondern auch in einigen Statistiken liegen beide Mannschaften nahe beieinander. Beispiel gefällig? St. Pauli (16,62) gibt etwa einen Schuss mehr pro Spiel ab als unser KSC (15,75). Die Kiezkicker wandeln diese durchschnittlich in 1,19 Tore pro Spiel um, knapp weniger als die Blau-Weißen (1,38 Tore).

 

Wiedersehen mit dem Jugendverein

26 Duelle gab es bereits zwischen unseren Karlsruhern und dem FC St. Pauli in der 2. Bundesliga. Davon gingen wir siebenmal als Sieger vom Feld und achtmal teilten sich beide Teams die Punkte. Im heimischen Gefilde waren die Jungs vom BBBank Wildpark allerdings nur in zwei Spielen siegreich.

Den letzten Heimsieg für die Badener war ein 3:0-Erfolg mit einem Doppelpack von Rouwen Hennings am 10.04.2015. In der Startformation der Kiezkicker stand mit Kyoung-Rok Choi damals ein bekanntes Gesicht. 2012 wechselte er aus Südkorea in die U19 des FC St. Pauli. Den Sprung zu den Profis schaffte der Südkoreaner nach nur einem Jahr in der Amateurmannschaft Paulis. Für die erste Mannschaft lief Choi 42-mal in der Liga und dreimal im DFB-Pokal auf. Seit Sommer 2018 trug Choi in 91 Spielen das blau-weiße Trikot für den KSC und erzielte dabei 16 Tore und sechs Vorlagen.

 

Die Geschichte des Totenkopfs

Alles begann mit einem Mann, der eine Fahne im Stadion hisste. Der sogenannte „Doc Mabuse“ lebte im „6-er Block“ der Hafenstrafe. Diese leerstehenden Häuser wurden von der alternativen Szene Hamburgs besetzt. „Doc Mabuse“ und seine Mitstreiter wollten den geplanten Abriss der Häuser verhindern und sich in Eigenverwaltung um die Gebäude kümmern. „Doc Mabuse“ war der erste Mann, der eine Fahne mit einem Totenkopf im Stadion am Millerntor hisste und damit öffentlich ein Zeichen setzen wollte. Der Totenkopf war das hanseatische Pendant zum bekannten Hausbesetzerzeichen und wurde mit der Bedeutung der Piraterie verbunden, das heißt der Totenkopf steht für „arm gegen reich“ und hatte mit dem Sport an sich zunächst nichts zu tun. Erst mit dem Aufstieg in die Bundeliga, in der sich das finanziell schwächere St. Pauli gegen die „Großmächte“ der Liga durchsetzen musste, wurde die Totenkopffahne auch mit dem Sport assoziiert. Heutzutage ist das „Jolly Roger“ des FC St. Pauli weltbekannt und das Erkennungszeichen des Vereins.


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