Gegner im Detail zum SV Wehen Wiesbaden

Von Wehen nach Wiesbaden

Vorberichte

Der Sportverein Wehen wurde 1926 in Wehen, einem Stadtteil von Taunusstein gegründet. Erst 2007 wanderte der Club ins 15 km entfernte Wiesbaden und wurde in diesem Zuge auch zum SV Wehen Wiesbaden. Was das mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga zu tun hatte und welche Transformation der Verein zu dieser Zeit durchmachte, erfahrt ihr in dieser Woche bei Gegner im Detail. 

Der SV Wehen Wiesbaden thront in der ewigen Tabelle der 3. Liga mit 726 Punkten auf Platz eins. In 429 Spielen erzielten sie 198 Siege, 132 Unentschieden und 162 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 699:614. Bereits zum dritten Mal stieg der Liganeuling in der letzten Saison auf. Doch der bedeutendste und gleichzeitig auch der erste Zweitligaaufstieg der Vereinshistorie erlebte der Club in der Saison 2006/07. Ab dem 13. Spieltag befand sich der SVWW die gesamte Spielzeit über an der Tabellenspitze der 3. Liga. Diesen Erfolg ließen sich die Hessen nicht mehr nehmen – der direkte Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse Deutschlands war perfekt. 

Der Weg in die 2. Liga 

Der Verein hatte zwar historisches erreicht, doch war der kleine Dorfclub aus Hessen noch gar nicht wirklich bereit für die 2. Liga. Sowohl Infra- und Vereinsstruktur als auch die Lage des Stadions wurden den Ansprüchen der höherklassigen Liga nicht gerecht, weshalb mit dem Aufstieg auch die Transformation kam. Der Verein suchte lange nach einer Lösung und fand diese in der 15 km weit entfernten Landeshauptstadt Wiesbaden. Neben dem Sportverein Wehen 1926 – Taunusstein e.V. wurde die SV Wehen 1926 Wiesbaden GmbH gegründet, in die sowohl die Profis als auch ein Teil des Nachwuchsleistungszentrums ausgegliedert wurden. Die Sportlerinnen und Sportler des Vereins liefen ab jetzt alle unter dem Vereinsnamen SV Wehen Wiesbaden auf. Zusätzlich wurde das Vereinslogo neugestaltet. Aus einem Wappen, das unter anderem die Jahre als Hessenpokalsieger aufzeigte, wurde ein Logo, welches ein doppeltes W zeigte. Außerdem wurden drei Lilien hinzugefügt, die das Wappen der Landeshauptstadt Wiesbaden aufgreifen. 

Die BRITA-Arena wird zum neuen Halberg 

Das wohl größte Problem stellte aber nach wie vor die Spielstätte der Hessen dar, welche keineswegs zweitligatauglich war. Vor allem die schlecht erreichbare Lage machte den Wehen Wiesbadenern große Schwierigkeiten, sodass der Umzug in die Landeshauptstadt schnell besiegelt war. Sofort wurden Baumaßnahmen in die Wege geleitet, doch zu Beginn der neuen Spielzeit 2007/08 musste der Club trotzdem nach Frankfurt ausweichen. Am 11. Oktober 2007 wurde die Brita Arena mit einem Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund dann offiziell eröffnet und die knapp 12.000 Plätze füllten sich zum ersten Mal mit Leben. Das erste Ligaspiel fand daraufhin am 21. Oktober gegen den 1. FSV Mainz 05 statt. Im März 2019 wurde die Westtribüne dann nochmals ausgebaut, sodass im Sommer des darauffolgenden Jahres bereits 15.295 Personen in die Heimstätte des SVWW passten. Der Halberg wurde unterdessen nicht komplett aus und vor gelassen, denn sowohl die Trainingsplätze der Profis als auch das Nachwuchsleistungszentrum befinden sich bis heute noch am Ursprungsort des Vereins. 

Die Schnellsten Deutschlands 

Seine erste Zweitligasaison meisterte der SVWW mit Bravour. Besonders der neunte Spieltag der Hessen ging dabei in die Geschichtsbücher ein, denn mit Benjamin Siegert schoss einer der Wehen Wiesbadener das schnellste Tor des deutschen Profifußballs. Nach dem Anpfiff der Partie landete ein langer Pass beim Stürmer, der aus knapp 20 Metern einnetzte. Das alles passierte innerhalb von acht Sekunden. Doch auch die Gegner aus Fürth trafen mit ihrem ersten Angriff, sodass das Spiel mit einem 1:1-Unentschieden endete. Am Ende der Saison landete der SV Wehen Wiesbaden auf dem achten Platz der Tabelle und ging im sicheren Mittelfeld ins nächste Jahr zweite Liga. In der darauffolgenden Spielzeit 2008/09 stiegen die Hessen dann jedoch auf dem letzten Tabellenplatz ab. Seitdem schaffte es der Verein zwei weitere Male in die 2. Bundesliga. Im Jahr 2019/20 ging es direkt wieder nach unten. Ob der SVWW es in diesem Jahr schafft in der Liga zu bleiben, werden wir erst im Sommer sehen.  


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