Der Spielbericht zu #FCNKSC:

Später Ausgleich verhindert Auswärtssieg beim Club

Spielberichte

An Ostern verbringt man Zeit mit der Familie, in diesem Falle mit der KSC-Familie. Am Samstagmittag sah es lange danach aus, als gäbe es zum Fest einen Auswärtssieg für unsere Blau-Weißen. Kurz vor Schluss gelang dem FCN dann allerdings doch noch der Ausgleich. Im Spielbericht gibt es das ganze Geschehen zum Nachlesen.

Christian Eichners Taktik

Im Vergleich zur Startelf des vergangenen Heimspiels nahm unser Cheftrainer nur auf einer Position einen Wechsel vor. Sebastian Jung startete an Stelle von Marco Thiede auf der rechten Abwehrseite. Ansonsten ergab sich das gewohnte Bild aus Viererkette, Mittelfeldraute und Doppelspitze im Angriff.

Das Spiel in der Zusammenfassung

Nach den letzten beiden sieglosen Partien gegen Heidenheim und die Braunschweiger Eintracht sollte nun wieder ein Dreier auf der KSC-Agenda stehen. Der letzte Sieg im Max-Morlock-Stadion liegt außerdem schon eine ganze Weile zurück. Den bis dato letzten Auswärtssieg für unseren KSC gab es beim FCN in der Bundesliga-Spielzeit 2007/08, als ein Doppelpack von Tamás Hajnal die drei Punkte brachte.

Abseitsfalle schlägt zu
Der erste Aufschrei des Max-Morlock-Stadions ereignete sich bereits wenige Sekunden nach dem Anstoß, denn der FCN kam in Person von Kwadwo Duah allein vor unser Tor. Marius Gersbeck war aber auf seinem Posten und vereitelte die Situation sicher im Eins-gegen-Eins (1.). Da der Linienrichter seine Fahne hochhielt, endete der Hallo-Wach-Moment mit einem Freistoß für unseren KSC. Dies sollte aber nicht die einzige Abseitssituation von Duah bleiben. Nach zehn Minuten kombinierten sich die Franken über Castrop und Duman in die blau-weiße Gefahrenzone. Dumans Querpass fand den im Zentrum entwischten FCN-Stürmer Duah, der das Kunstleder geschickt über Gersbeck in die Maschen chippte. Die Freude der Franken über diesen Treffer hielt jedoch nur kurz an – die Nürnberger Nummer 23 stand in der verbotenen Zone.  

Unser KSC tat sich in der Anfangsphase schwer, das eigene Spiel konsequent aufzuziehen. Die Eichner-Elf war vor allem mit Defensiv-Aufgaben beschäftigt, den blau-weißen Spielaufbau konnte der hochstehende FCN meist früh unterbinden. Mit fortschreitender Spieldauer in der ersten Halbzeit fand unser in weiß gekleideter KSC besser in die Partie. Die Club-Defensive war aber hellwach und entschärfte so einen schön herausgespielten KSC-Angriff, bevor Kaufmann die Kugel einnicken konnte (21.).

Nebel mit dem Dribbling zur Führung
Unsere Mannschaft hatte bei dieser Aktion aber Blut geleckt und agierte fortan sehr bissig bei gegnerischem Ballbesitz. So geschah es, dass Marvin Wanitzek U20-Nationalspieler Jens Castrop auf Höhe des Mittelkreises den Ball abluchste und mit seinem kongenialen Mittelfeld-Kollegen Jerôme Gondorf den direkten Gegenangriff einleitete. Über die Zwischenstation Mikkel Kaufmann gelangte der Ball zu Paul Nebel. Der junge Offensivspieler zeigte, dass er keine Scheu vor engen Dribblings hat und ließ FCN-Verteidiger Hübner wie einen Schuljungen stehen, der seinen Bus verpasste. An der Grundlinie angekommen, bewies Nebel ein Auge für den mitgelaufenen Kaufmann und legte quer in den Rückraum des Nürnberger Sechzehners. Aus dieser Position hatte der Däne leichtes Spiel und versenkte das Kunstleder souverän im gegnerischen Tor - 0:1 für unseren KSC (26.). Zugegebenermaßen spiegelte der Treffer unserer Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich den Spielverlauf wieder, doch die Führung beflügelte Blau-Weiß, wodurch wir uns in der Folge mehr Spielanteile sichern konnten. In der 34. Minute führte ein Heise-Freistoß beinahe zu einem Zwei-Tore-Abstand, allerdings schien der Abnehmer Mikkel Kaufmann etwas überrascht von der aussichtsreichen Torchance, weshalb er die Möglichkeit verbaselte.

Nürnberg drückt auf den Ausgleich
Auf der Gegenseite meldete sich der FCN vor der Pause nochmal bei unserer Defensive – erneut durch den aktiven Duah. Der eidgenössische Stürmer hatte unseren Keeper nach einem zielgenauen Schnittstellenpass bereits überwunden, verfehlte das leere Tor dennoch knapp aus 15 Metern (42.). Ein Eckball der Franken, fast im direkten Anschluss zu Duahs Beinahe-Tor, fand den Kopf von Erik Shuranov, der wuchtig in die linke Ecke köpfte. Glücklicherweise stand Marvin Wanitzek wie gerufen auf der Linie und verhinderte den Ausgleich (43.).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs gehörten die ersten Aktionen unseren Blau-Weißen. FCN-Schlussmann Peter Vindahl bewies aber, wieso er zum Aufgebot der dänischen Nationalmannschaft gehört und parierte die Karlsruher Chancen. Kurz darauf zeigte der Nürnberger Keeper dann erstmals Nerven, als er einen sichtlich zu hart dosierten Pass auf Jan Gyamerah spielte, der deswegen Probleme bei der Ballannahme hatte. Paul Nebel hatte die Lunte gerochen und störte den Nürnberger beim weiteren Versuch das Spielgerät zu kontrollieren, wodurch für einen kurzen Moment Chaos in der fränkischen Hintermannschaft herrschte. Der einsame Nebel konnte aus dieser Aktion gegen die zahlenmäßig überlegenen Nürnberger jedoch kein Kapital schlagen (54.).

Heiße Luft bei kühlen Temperaturen
Im weiteren Verlauf entschleunigte sich zeitweise das Spiel und fand vorrangig im mittleren Drittel des Feldes statt. Dafür wurde die Partie zunehmend hitziger, Grund dafür waren ausgebliebene Foul-Pfiffe, sowie kleinere Nickligkeiten auf beiden Seiten. Vereinzelte Offensiv-Aktionen des Clubs, wie durch Duah in der 76. oder Lohkemper in der 80. Minute, blieben jedoch ohne die notwendige Gefahr, um unsere Defensive in Bredouille zu bringen.

VAR-Chaos in der Schlussphase
Mit dem Beginn der finalen Minuten fand der FCN dann doch noch den Weg durch unsere Defensive, als der eingewechselte Brown sich auf der linken Seite gegen unsere Verteidiger durchsetzte und das Spielgerät ins Zentrum ablegte. Dort stand Kwadwo Duah diesmal goldrichtig und vollendete zum Ausgleich. Bevor die Partie per Anstoß wiederaufgenommen wurde, meldete sich der Kölner Keller zu Wort und wies Schiedsrichter Haslberger auf eine Abseitsstellung hin – der Treffer wurde folgerichtig aberkannt. Der Arbeitstag des Video-Assistenten war damit aber noch nicht vorbei, denn nur wenige Minuten später, es lief bereits die Nachspielzeit, entschied der Unparteiische nach Video-Überprüfung auf Strafstoß für den FCN. Zuvor ging Daferner im Zweikampf mit Franke zu Boden. Unser Innenverteidiger wurde mit Gelb-Rot vom Platz verwiesen, Duah verwandelte vom Punkt. Damit setzte der engagierte Angreifer den Schlusspunkt in einer ausgeglichenen Partie.

Fazit & Ausblick

Die Stimmungslage nach dem 1:1-Unentschieden beim 1. FC Nürnberg fühlt sich für unseren KSC angesichts der langen Führung eher nach zwei verlorenen, als einem gewonnenen Punkt an. Damit gehen 2 € ins Phrasenschwein und der 36. Zähler auf das blau-weiße Punktekonto. Betrachtet man die Partie im Ganzen, geht das Remis aber durchaus in Ordnung. Beide Mannschaften hatten ihre dominanten Phasen und wussten je eine Chance zu nutzen. Der Ärger über den späten Ausgleich wird uns den heutigen Tag über wohl noch begleiten, dennoch zeigte unser Team eine ordentliche Leistung am 27. Spieltag.

In einer Woche Sonntag geht es für unseren KSC weiter in der 2. Bundesliga, dann gastiert Arminia Bielefeld im BBBank Wildpark.

Die Übersicht

1. FC Nürnberg: Vindahl – Gyamerah (75. Brown), J. Lawrence (82. Daferner), Schindler, F. Hübner (65. Geis), Castrop – Tempelmann, Flick, Duman (65. Möller Daehli) – Shuranov (75. Lohkemper), Duah

KSC: Gersbeck – Heise, Franke, Kobald (72. Ambrosius), Jung – Wanitzek, Gondorf, Nebel (90. Gordon), Jensen (72. Cueto) – Schleusener (90. Rapp), Kaufmann (79. Zivzivadze)

Tore:  Duah (90.+2) | Kaufmann (26.)

Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger

Gelbe Karten: Schindler (67.), Castrop (71.) | Franke (22.), Kobald (54.), Jensen (64.), Kaufmann (78.)

Gelb-Rote Karte: Franke (90.+2)

Ort: Max-Morlock-Stadion

Zuschauende: 29.422


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