Gegnervorschau 18/19

Platz 4 - 6: Wehen, Würzburg & Rostock im Portrait

Profis

Wie schaut´s aus in Liga drei? Kurz vor Saisonstart wollen wir einen Blick auf die Konkurrenz werfen. Was hat sich bei den anderen Teams getan? Wie wurde die Sommerpause genutzt? Wer ist neu oder nicht mehr da? – Heute haben wir Wehen Wiesbaden, die Würzburger Kickers und Hansa Rostock im Portrait.

Die Teams, die unmittelbar hinter dem KSC ins Ziel eingelaufen sind, waren in der Sommerpause in ganz unterschiedlichem Umfang aktiv. Würzburg hat sich auf dem Transfermarkt eher zurückgehalten. Im Kontrast dazu trieb Hansa Rostock erneut einen großen Umbruch voran. Wehen Wiesbaden hat indes seine ohnehin torhungrige Offensive weiter verstärkt.

Wehen Wiesbaden: Neues Material für die Abteilung Attacke
Wehen Wiesbaden spielte in der vergangenen Saison lange um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Den Hessen ging erst kurz vor Schluss die Luft aus und so stand am Ende Tabellenplatz vier zu Buche. Dabei boten die Spiele des Teams von Trainer Rüdiger Rehm stets ein Spektakel. 76 Tore erzielte die zweitbeste Offensive der Liga in 38 Spielen – zwei Tore pro Partie. Verständlich, dass die Offensivabteilung nach der Saison auf dem Transfermarkt gefragt war. Ziehen lassen musste Wehen aber nur Mittelfeldmotor Robert Andrich, der seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte und nun für Heidenheim aufläuft. Zudem war Agyemang Diawusie nicht zu halten. Der Leihspieler von RB Leipzig hatte mit 15 Scorerpunkten auf sich aufmerksam gemacht. Nun spielt er für Ingolstadt. Einem Wechsel von Ligatorschützenkönig Manuel Schäffler konnte ein Riegel vorgeschoben werden, sodass dieser in der neuen Saison wohl weiter für die Hessen auf Torejagd gehen wird.

In Puncto Neuzugänge hat Wehen dennoch die Offensive in den Blick genommen und sich dabei vor allem bei Absteiger Kaiserslautern bedient. Mit Nicklas Shipnoski kommt der Topstürmer aus der zweiten Mannschaft des FCK. Zudem konnte Leihspieler Maximilian Dittgen fest verpflichtet werden, der aber verletzungsbedingt erst einmal länger pausieren muss. Zusätzlich für den Angriff kommen aus der Regionalliga René Guder vom Überraschungsteam Weiche Flensburg, der 51 Scorerpunkte aus 63 Spielen für die Norddeutschen vorzuweisen hat, und Havelse-Torjäger Daniel-Kofi Kyereh. Im Defensivverbund ist Wiesbaden hingegen erst wenig tätig geworden. Mit Patrick Schönfeld konnte eine geballte Ladung Zweitligaerfahrung aus Braunschweig verpflichtet werden. Zudem ist mit Giuliano Modica ein neuer Abwehrchef – ebenfalls aus Kaiserslautern – dazugekommen. Möglicherweise wird Wehen im Defensivverbund noch einmal tätig. Insgesamt scheinen sie aber vor allem wieder mit einer furiosen Offensive durch die Liga wirbeln zu wollen.

Würzburger Kickers: Punktuelle Ergänzungen für den Kader der Vorsaison
Die Würzburger Kickers haben vergangenes Jahr eine ähnliche Spielzeit wie der KSC gespielt: Schwach begonnen und dann immer mehr Fahrt aufgenommen. Am Ende sprang Rang fünf heraus, den nach dem Saisonstart wohl niemand mehr für möglich gehalten hatte. Um in der kommenden Saison an der vergangenen Rückrunde anzuknüpfen, müssen die Franken den Abgang einiger Stammspieler kompensieren. Kapitän Sebastian Neumann wechselte zum MSV Duisburg, die beiden Sechser Emanuel Taffershofer und Jannis Nikulaou zum SV Sandhausen respektive zu Dynamo Dresden. Zudem verließ Wolfgang Hesl nach nur einer Saison den Verein Richtung Kaiserslautern.

Um die Abgänge aufzufangen, wurden insbesondere junge Spieler verpflichtet. Ein gestandener Drittligaspieler ist aber auch dabei: Für die verkannte Sechser-Position konnte Großaspach-Kapitän Daniel Hegele unter Vertrag genommen werden. Ansonsten kommen mit Ibrahim Hajtic und Dave Gnaase zwei Talente aus Heidenheim. Als neuer Ersatztorwart wurde Leon Bätge von Eintracht Frankfurt gewonnen und mit Enes Küc bekommt Coach Michael Schiele einen junger Stürmer, der sich mit 13 Treffern für den Berliner AK in der Regionalliga Nordost empfohlen hat. Somit ist bei Würzburg das Gerüst der Vorsaison größtenteils erhalten geblieben und soll wohl vor allem durch junge Spieler ergänzt werden.

Hansa Rostock: Rundum erneuert und mit großen Zielen
Etwas spektakulärer ging es beim F. C. Hansa Rostock zu. Ähnlich wie zur vergangenen Spielzeit gibt es am Ostseestrand erneut einen großen Umbruch. Schon früh stand eine zweistellige Anzahl an Abgängen fest. Stammkeeper Janis Blaswich, eine Leihgabe von Borussia Mönchengladbach, konnte nicht gehalten werden. Für ihn kam Ioannis Gelios vom FC Augsburg. Als neuen Torwarttrainer konnte Hansa zudem ein langjähriges KSC-Gesicht gewinnen: Dirk Orlishausen ist von nun an für die Rostocker Schlussmänner zuständig.

Schmerzen werden Hansa indes zwei weitere Abgänge. Mit Bryan Henning und Soufian Benyamina verlassen die Kogge zwei Leistungsträger der Vorsaison. Zudem gehen der langjährige Hansa-Spieler Marcel Ziemer sowie der frühere Karlsruher Selzuk Alibaz, den es in die zweite türkische Liga verschlägt.

Auf der Habenseite steht neben Dirk Orlishausen seit vergangener Woche ein weiterer Mann aus dem Wildpark: Mit Kai Bülow kehrt ein ehemaliger Rostocker Jugendspieler zur Kogge zurück, der noch die ruhmreichen Bundesligazeiten miterlebt hat. Er könnte die Position von Mannschaftskapitän Oliver Hüsing einnehmen, der sich in der Vorbereitung verletzte und wohl vorerst bis Ende September ausfällt. Für den Offensivbereich wurden Merveille Biankadi, der von Absteiger Rot-Weiß Erfurt kam, und Del-Angelo Williams, der sich bei Stadtallendorf in der Regionalliga mit 14 Toren in der vergangenen Spielzeit interessant gemacht hat, geholt.

Weitergehend hat Trainer Pavel Dotchev den Kader mit Spielern seiner früheren Trainerstationen verstärkt. Cedio Soukou und Mirnes Pepic, die er seinerzeit nach Aue gelotst hatte, kommen nun aus dem Erzgebirge nach Rostock. Somit hat sich bei Hansa einiges getan. Die Ziele sind ebenfalls gesteckt. 72 Punkte sollen es in der kommenden Spielzeit werden – in der vergangenen Saison hätte dies die Relegation bedeutet. Rostock möchte also oben in der Tabelle mitspielen.


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