Spielbericht

Niederlage gegen Halle tut Feierstimmung im Wildpark keinen Abbruch

Spielberichte von David Ruf

Feierstimmung im Wildpark: Nach dem bereits feststehenden Aufstieg des KSC in die 2. Bundesliga feierten die 15.232 Besucher ein rauschendes Fußballfest. Die 2:3-Niederlage auf dem Rasen gegen den Halleschen FC geriet zur Nebensache.

KSC-Cheftrainer Alois Schwartz musste gegen die Saalestädter auf die verletzten Marc Lorenz und Manuel Stiefler (beide Oberschenkelprobleme) sowie Alexander Groiß (Schambein) verzichten. Für Groiß rückte Kyoung-Rok Choi in die Anfangsformation. Erneut von Beginn an ran durfte Martin Röser, dem am letzten Samstag in Münster sein erster Saisontreffer gelungen war.

Vor dem Abpfiff durften die KSC-Verantwortlichen am Spielfeldrand die Glückwünsche des Karlsruher Oberbürgermeisters Frank Mentrup und des Karlsruher Gemeinderats zum Aufstieg entgegennehmen. Zudem hieß es, Abschied zu nehmen von Torwarttrainer Kai Rabe, der den KSC nach acht Jahren am Saisonende verlassen wird. Verabschiedet wurde auch Urgestein Martin Stoll, der seine Karriere beenden wird. Stoll wurde nach Jahren im KSC-Talentteam im Jahr 2003 Profi und feierte mit dem Team die Aufstiege 2007, 2013 und 2019. Im Sommer 2009 wechselte er nach Aarau, ehe er über die Stationen Hansa Rostock und Dynamo Dresden im Jahr 2013 in den Wildpark zurückkehrte.

Obwohl es für die bereits aufgestiegenen Karlsruher und die auf Rang vier postierten Hallenser um nichts mehr ging, machten beide Teams in der Anfangsphase deutlich, dass sie zum Saisonabschluss die drei Punkte holen wollen. Beide Defensivreihen ließen aber zunächst keine Angriffe des Gegners zu. Ein Hauch von Gefahr entstand erst nach 14 Minuten, als Bentley Bexter Bahn und Pascal Sohm mit dem Kopf nach Kilian Pagliucas Flanke knapp verpassten. Für den KSC vergab Drittliga-Torschützenkönig Marvin Pourié nach 21 Minuten, als er einen Schuss aus kurzer Distanz knapp links am Tor vorbeischoss. KSC-Keeper Benjamin Uphoff musste erstmals nach 28 Minuten eingreifen, konnte Björn Kopeks Distanzschuss jedoch entschärfen. Nicht von Erfolg gekrönt war auch Daniel Gordons Versuch per Kopf im Anschluss an einen Wanitzek-Freistoß: Der Ball landete auf dem Tornetz. Das erste Tor machten dann die Gäste nach 40 Minuten, als Pascal Sohm eine Flanke von Niklas Landgraf zum Führungstreffer vollenden konnte.

Wenige Sekunden vor der Pause bot sich den Hausherren in der Partyhochburg Wildparkstadion die Chance zum Ausgleich, als Schiedsrichterin Katrin Rafalski nach einem Foul an Burak Camoglu auf Strafstoß entschied. Anton Fink verwandelte mit einem platzierten Schuss ins linke untere Eck zum 1:1-Pausenstand. Für den Drittliga-Rekordtorschützen war es der 15. Saisontreffer.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte HFC-Trainer Torsten Ziegner, einst in Erfurt unter dem heutigen KSC-Coach Alois Schwartz aktiv, Braydon Marvin Manu für Pagliuca. Ähnlich wie im ersten Durchgang tat sich auch im zweiten Spielabschnitt zunächst nichts vor beiden Toren. Erst nach 66 Minuten hatten die KSC-Fans den Torschrei wieder auf den Lippen. Zunächt konnte Marvin Ajani Finks Schuss auf der Linie entschärfen. Nur wenige Sekunden später scheiterte Fink an Keeper Eisele, auch Pourié konnte den Abpraller nicht im Tor unterbringen (67.).

Schwartz reagierte und brachte anschließend Justin Möbius für Choi. Den zweiten Treffer machten dennoch die Gäste: Manu nagelte die Kugel aus spitzem Winkel zum 2:1 für die Gäste in die Maschen (72.). Der Feierstimmung im Wildpark tat dies dennoch keinen Abbruch und einen Gänsehautmoment erlebten die 15.232 Besucher nach 76 Minuten, als Trainer Schwartz Martin Stoll zu seinem letzten Ligaeinsatz auf den Platz schickte. KSC-Urgestein Stoll nahm fortan in der Innenverteidigung den Platz neben Kapitän Pisot ein. Doch auch Stoll konnte in der 80. Minute den dritten Treffer der Gäste zum 3:1 durch den eingewechselten Maximilian Pronichev nicht verhindern. Für den KSC reichte es nur noch zum Anschlusstreffer durch einen direkt verwandelten Freistoß durch Wanitzek (88.).

Der KSC beendet die Spielzeit damit mit 71 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Ein Pflichtspiel steht für die Blau-Weißen noch an, ehe es in den wohlverdienten Urlaub geht. Am kommenden Sonntag (14.00 Uhr) geht es im Wildpark im Finale des bfv-Rothaus-Pokals gegen den SV Waldhof Mannheim.

Das Spiel im Stenogramm:

Karlsruher SC: Uphoff - Thiede, Gordon (76. Stoll), Pisot, Roßbach - Camoglu, Choi (67. Möbius), Wanitzek, Röser - Fink (83. Batmaz), Pourié. Bank: Kaiser, Sané, Sararer, Hanek. Trainer: Alois Schwartz.

Hallescher FC: Eisele - Schilk, Heyer, Landgraf - Ajani, Jopek, Bahn, Kastenhofer - Guttau (85. Fiedler) - Sohm (72. Pronichev), Pagliuca (46. Manu). Bank: Müller, Tuma, Arkenberg. Trainer: Torsten Ziegner.

Tore: 0:1 Sohm (40.), 1:1 Fink (45.+1, Foulelfmeter), 1:2 Manu (72.), 1:3 Pronichev (80.), 2:3 Wanitzek (88.)
Gelbe Karten: - / Bahn (33.)
Zuschauer: 15.232
Schiedsrichterin: Katrin Rafalski (Bad Zwesten)


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