Spielbericht

KSC unterliegt im baden-württembergischen Derby

Spielberichte von David Ruf

Die Serie von neun Pflichtspielen ohne Niederlage hat für den KSC ausgerechnet im 50. Baden-Württemberg-Derby beim VfB Stuttgart ihr Ende gefunden. Die Schwaben konnten die Partie am Sonntagnachmittag mit 3:0 (0:0) für sich entscheiden.

Nach der Länderspielpause, die der KSC für zwei Testspiele gegen den FC Aarau (1:1) und den SSV Ulm 1846 (3:2) genutzt hatte, änderte Cheftrainer Alois Schwartz seine Anfangsformation im Vergleich zum letzten Pflichtspiel gegen den FC Erzgebirge Aue auf einer Position. Der 52-Jährige bot Kyoung-Rok Choi für Marc Lorenz auf.

Der Beginn des Spiels in der mit 57.483 Zuschauern ausverkauften Mercedes-Benz-Arena war von vielen Nickligkeiten geprägt - Stuttgarts Nicolas Gonzales sah nach einem überharten Einsteigen gegen KSC-Kapitän David Pisot bereits nach zehn Minuten Gelb. Zwei Minuten später konnte Keeper Benjamin Uphoff die Kugel nach einer hohen Hereingabe gerade noch vor dem heranstürmenden Mario Gomez wegfausten. Kurz darauf köpfte Santiago Ascacibar nach einem Eckball das Leder knapp über das Tor (13.). Der KSC kam erst nach 25 Minuten zur ersten gefährlichen Situation - ebenfalls nach einer Ecke. Die servierte Marvin Wanitzek von rechts, Lukas Frödes Kopfball flog ebenso über den Querbalken. Im Gegenzug rollte der Ball nach Ascacibars Fallrückzieher nur knapp rechts am Pfosten des KSC-Kastens vorbei (26.). Tormöglichkeiten blieben auch anschließend Mangelware, da es beide Teams kaum zu Abschlüssen im letzten Drittel schafften. Gefährlich wurde es erst wieder nach 35 Minuten, als ein Seitfallzieher von Gonzales ans linke Außennetz prallte. Nach der ersten Hälfte ohne viele Höhepunkte ging es für beide Mannschaften also torlos in die Kabinen.

Zum zweiten Durchgang brachte Schwartz Lorenz für den gelb-rot-gefährdeten Choi. Kurz nach Wiederanpfiff hatten die KSC-Fans den Torschrei bereits auf den Lippen, Manuel Stiefler konnte eine Doppelchance jedoch nicht zur Führung nutzen. Zunächst profitierte der KSC-Mittelfeldmann von einem leichtfertigen Fehlpass durch Marc-Oliver Kempf rund 30 Meter vor dem eigenen Tor. Dessen Querpass konnte Stiefler abfangen und alleine auf Keeper Gregor Kobel zulaufen. Stieflers Schuss prallte an den linken Innenpfosten und von dort zurück, doch beim Nachschuss des Karlsruhers war Kobel zur Stelle (47.). Pech hatte auch Wanitzek, dessen Schuss nach Roßbachs Ablage per Brust knapp über das Tor flog (49.).

Nach 60 Minuten hatten die Badener dann aber doch das Nachsehen: Im Anschluss an eine Ecke wurde Philipp Försters Schuss zunächst noch vom eigenen Mitspieler geblockt, der Nachschuss fand - begünstigt durch Frödes Ballberührung - dafür den Weg in die Maschen. Eine Viertelstunde vor dem Ende konnte der VfB auf 2:0 erhöhen. Ascacibars flache Hereingabe von der linken Seite konnte der in der Mitte freistehende Orel Mangala zur Vorentscheidung verwerten. Schwartz setzte nun alles auf eine Karte und brachte mit Anton Fink einen weiteren Offensivspieler für Roßbach. Zudem kam Christoph Kobald für Fröde ins Spiel. Der KSC kam fünf Minuten vor dem Ende noch zu einer Möglichkeit durch Marvin Pourié, der aber an Kobel scheiterte. Nach Kempfs rüdem Einsteigen gegen Kobald stellte Schiedsrichter Tobias Stieler den Stuttgarter nach 87 Minuten richtigerweise vom Platz. In Unterzahl besorgte Hamadi Al Ghaddioui in der dritten Minute der Nachspielzeit die endgütlige Entscheidung und den 3:0-Endstand.

Das Spiel im Stenogramm:

VfB Stuttgart:
Kobel - Stenzel, Badstuber, Kempf, Castro - Endo, Mangala, Ascacibar, Gonzalez (78. Wamangituka), Förster (88. Philipps) - Gomez (62. Al Ghaddioui). Bank: Bredlow, Insua, Egloff, Karazor, Klement, Massimo. Trainer: Tim Walter.

Karlsruher SC: Uphoff - Thiede, Gordon, Pisot, Roßbach (76. Fink) - Stiefler, Fröde (76. Kobald), Wanitzek, Choi (46. Lorenz) - Pourié, Hofmann. Bank: Gersbeck, Carlson, Camoglu, Groiß, Grozurek, Kother. Trainer: Alois Schwartz.

Tore: 1:0 Förster (60.), 2:0 Mangala (75.), 3:0 Al Ghaddioui (90.+3)
Gelbe Karten: Gonzales (10.) - Choi (21.)
Rote Karte: Kempf (87.)
Zuschauer: 57.483 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)


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