KSC unterliegt dominanten Kölnern
Der KSC hat am Mittwochabend gegen überlegene Kölner eine verdiente 0:2-Schlappe hinnehmen müssen. Die Tore für den Tabellenführer aus der Domstadt erzielten Miso Brecko (29. Minute) und Patrick Helmes (58.). Bereits am Samstag heißt es für den KSC somit: Wiedergutmachung im Südwestderby gegen Kaiserslautern.
Aus dem RheinEnergieStadion berichtet David Horak
Mit dem ersehnten Saisonziel von 40 Punkten in der Tasche können die Karlsruher die restliche Saison gelassen angehen. Trotz des knapp verpassten Erfolgs gegen Aue hatte Trainer Markus Kauczinski am Dienstag also eine gewisse Lockerheit versprüht: „Wir können unbekümmert nach Köln fahren“. Dennoch hatte man sich angesichts der kommenden Aufgaben am heutigen Abend in Köln und am Samstag zuhause gegen Kaiserslautern vorgenommen, gerade jetzt nicht nachzulassen. Die Voraussetzungen hierfür waren geschaffen, Kauczinski musste sein Team im Vergleich zum Aue-Spiel nur auf einer Position verändern: Für den am Oberschenkel verletzten Dennis Kempe übernahm Kai Schwertfeger den Posten des linken Außenverteidigers.
Vor knapp 50.000 Zuschauern im Kölner RheinEnergieStadion verlebten die Gäste aus dem Badischen eine rabenschwarze erste Halbzeit. Gleich zu Beginn wurde deutlich, warum sich die Kölner berechtigterweise Tabellenführer nennen dürfen. Sie störten früh und ließen dem KSC nicht den Hauch einer Chance. Die Badener verloren die Bälle im Aufbauspiel und wirkten stellenweise doch stark eingeschüchtert. Stattdessen machte der 1. FC Köln das Spiel, ließ den Ball sicher und gekonnt durch die eigenen Reihen laufen. In der 9. Spielminute hatte Matuschyk folgerichtig die erste Großchance der Partie, sein Schuss aus zentraler Position wurde aber von KSC-Keeper Orlishausen stark über die Querlatte gelenkt. Obwohl die Gäste im weiteren Verlauf gewohnt gut gestaffelt standen, konnten sie wiederholt Sturmläufe der Kölner nicht verhindern und schafften es zudem kaum, die eigene Hälfte zu verlassen. Für die Kölner wurde es ein Geduldspiel, das sich letztendlich aber auszahlte: Nach einer Flanke von rechts steckte Helmes, der mit dem Rücken zum Tor stand, sehenswert zu Brecko durch. Der hatte keine Mühe und verwandelte mit einem flachen Rechtsschuss zur verdienten 1:0-Führung für die Kölner (29.). Der KSC hatte danach etwas mehr vom Spiel, weil der Gastgeber sich ein wenig auszuruhen schien. Gerade in der Schlussphase der ersten Halbzeit ließ man die Karlsruher gewähren. Leider konnten die kein Kapital daraus schlagen. Gefährlich wurde es lediglich nach einem schönen Zuspiel von Koen van der Biezen auf Reinhold Yabo, der im Sechzehner allerdings gekonnt abgelaufen wurde (35.). Somit gingen die Teams mit dem 1:0 für den FC in die Kabinen.
Die 2000 mitgereisten KSC-Anhänger sahen ihre Mannschaft nach Wiederaufnahme gewillt, sich nicht ihrem Schicksal zu ergeben. Mit der neuen Offensivkraft Selcuk Alibaz in den Reihen, der für Dominic Peitz kam, hatten die Karlsruher zunächst mehr vom Spiel. Leider währte diese Phase nur ungefähr zehn Minuten, dann machte der Spitzenreiter wieder Ernst. In der 58. Minute fing Halfar ein verunglücktes Rückspiel von Manuel Gulde ab und passte im KSC-Strafraum auf den völlig frei stehenden Patrick Helmes, der mühelos zum 2:0 einschob. Danach wirkten die Gäste wie paralysiert. Zwar spielte unmittelbar danach Koen van der Biezen eine Flanke auf den viel kleineren Torres. Allerdings war der folgende Kopfball viel zu harmlos, Horn hatte keine Mühe (59.). Ab diesem Zeitpunkt machte der KSC keine Anstalten mehr, gefährlich nach vorne zu spielen, der Respekt vor den Kölnern war riesig. Die dagegen konnten ihren Vorsprung verwalten und kamen vereinzelt sogar noch zu Chancen. Nach Flanken von Halfar und Helmes verzogen jeweils Helmes und Lehmann, die Bälle segelten über das Tor von Dirk Orlishausen (64. und 66.). Nach einem letzten Aufbäumen von Alibaz, dessen Schussversuch rechts am Kölner Tor vorbeikullerte, und einem Distanzschuss von Kölns Matuschyk, der ebenfalls nichts einbrachte, war Schluss.
Der KSC velor verdient gegen überlegene Kölner, die sich ihre Tabellenführung somit sichern konnten. Alles in allem waren die Nordbadener einfach zu harmlos, zeigten zu viel Respekt vor dem 1. FC Köln, der heute eindeutig zu stark war. Schon am kommenden Samstag hat der KSC allerdings die Chance auf Wiedergutmachung: Im Südwestderby geht es im ausverkauften Wildpark gegen den Lokalrivalen aus Kaiserslautern.
