Der Spielbericht zu KSC - Hannover 96

Keine Punkte bei emotionalem Heimspiel

Spielberichte

Am vorletzten Spieltag empfing unser KSC den direkten Tabellennachbarn Hannover 96 im BBBank Wildpark. Im Spielbericht gibt es das Heimspiel zum Nachlesen!

Rapp im Zweikampf

Christian Eichners Taktik

Für das letzte Heimspiel der Saison änderte unser Cheftrainer die Aufstellung auf mehreren Positionen. So wurde Top-Talent Max Weiß mit seinem ersten Pflichtspieleinsatz in dieser Spielzeit belohnt. Außerdem standen die beiden KSC-Legenden Jerôme Gondorf und Lars Stindl bei ihrem letzten Aufgalopp im BBBank Wildpark in der Anfangsformation. Dafür rückten Budu Zivzivadze und Dzenis Burnic auf die Bank, woraus sich eine 4-5-1-Formation mit einer Doppelsechs im Mittelfeld ergab. Die beiden Leihspieler Paul Nebel und Igor Matanovic, sowie die Außenverteidiger Heise und Thiede durften zum Abschluss nochmal von Beginn an ran.

Das Spiel in der Zusammenfassung

Eine besondere Aktion gab es heute bereits vor dem Anpfiff zu bestaunen: Zum 15-jährigen Jubiläum des „KSC TUT GUT.“-Projektes „KSC MACHT SCHULE“ wurde im N1-Block eine Choreografie veranstaltet. Als dann wenig später der Ball rollte, starteten die Gäste direkt mit offensiver Wucht in die Partie. Voglsammer kam im blau-weißen Strafraum an die Kugel, am Schuss wurde er von unserer Defensive aber gehindert (1.). Im Anschluss kam unser KSC zum Zug: Gondorf ließ in der Vorwärtsbewegung zwei Gegenspieler stehen und legte vor dem Tor auf Wanitzek ab. Sein kongenialer Mittelfeldpartner verpasste die Führung allerdings um wenige Zentimeter (4.). Die letzte Szene der gemächlichen Anfangsviertelstunde gehörte Hannover 96 nach einer Ecke auf den langen Pfosten, Halstenbergs Abnahme klärte Blau-Weiß aber noch vor der Torlinie (15.).

Voglsammer sorgt für Dämpfer

Den ersten Treffer durften in der 20. Minute dennoch die Gästefans aus Hannover begrüßen. Der beim KSC ausgebildete Andreas Voglsammer vollstrecke aus halbrechter Position mit viel Effet in die linke untere Ecke. Unser Schlussmann Max Weiß konnte nichts gegen den Treffer machen, der Schuss war schlichtweg zu präzise. Die Antwort auf den Rückstand lag wenige Minuten später auf dem Fuß von Lars Stindl, der einstige Nationalspieler setzte das Kunstleder aus 16 Metern allerdings knapp am Kasten vorbei (27.). Anstatt des Ausgleichs gab es aber beinahe das 0:2, Nicolo Tresoldi geriet aus fünf Metern alleine vor dem Tor jedoch ins Stolpern, wodurch es unserer Hintermannschaft gelang, die Situation zu entschärfen (34.).

Nebel kann es auch mit dem Kopf

Das Team von Christian Eichner blieb trotz der gefährlichen Aktionen der Gegner weiter am Ball und arbeitete sich fleißig nach vorne. Dieser Fleiß zahlte sich noch vor der Pause aus, als Philip Heise einmal mehr seinen magischen linken Fuß unter Beweis stellte und per Außenrist eine butterweiche Flanke auf Igor Matanovic schlug. Unser Toptorschütze entschied sich in dieser Aktion gegen den eigenen Abschluss und legte auf den besser postierten Paul Nebel ab. Das Nebel mit dem Fuß nahezu alles anstellen kann, ist allen KSC-Fans nach den letzten zwei Jahren bewusst, seine Fähigkeiten mit dem Kopf sind hingegen Neuland. Der 169 cm große Nebel köpfte die Kugel ins Tor, nach kurzer Zuhilfenahme des VAR erkannte dann auch Schiedsrichter Winter, dass der Ball tatsächlich hinter der Linie war – Ausgleich (44.)! Mit diesen Glücksgefühlen ging es kurz darauf in die Halbzeitpause.

Zum Beginn des zweiten Durchgangs zeigte unser KSC eine riesige Spiellust und versuchte sich mit sehenswerten Aktionen vor das 96-Tor zu spielen. Die Hackenpässe und Lupfer fanden zwar ihre Adressaten, Torchancen entstanden daraus allerdings keine.

Emotionale Auswechslung Part I

In der 55. Minute war es dann so weit: Mit Lars Stindl verließ eine Legende des deutschen Fußballs der 2010er-Jahre das Feld und verabschiedete sich damit aus seiner neuen alten Heimat BBBank Wildpark. Das gesamte Stadion, inklusive Gästeblock erhob sich von den Plätzen und zollte unserer Nummer 13 Tribut. Danke für alles, Lars! Ein großer Spieler und herausragender Mensch verlässt die Bühne!

96 drückt und trifft

Im weiteren Verlauf sicherten sich die Kicker aus Niedersachsens Landeshauptstadt zunehmend Spielanteile, die sie nach mehreren Versuchen dann auch in ein Tor ummünzen konnten. Halstenberg schob die Kugel hierfür nach einem Eckball über die Linie, Weiß war erneut chancenlos (65.). Wie auch schon im ersten Durchgang benötigte Eichners Mannschaft den Gegentreffer als Wachmacher, im direkten Anschluss vergaben Zivzivadze und Matanovic allerdings gleich doppelt Chancen auf das 2:2. Die wohl bis dato beste Möglichkeit hatte danach Marcel Beifus, der nach einer Nebel-Ecke den Ball volley aufs Tor brachte – Hannover klärte aber auf der Linie (71.). Das Feuer war damit ein für alle Mal entfacht, das Stadion peitschte Blau-Weiß stimmungsvoll von Aktion zu Aktion.

Emotionale Auswechslung Part II

Kurz nachdem er einen Freistoß aus 20 Metern nur haarscharf am rechten Knick vorbeizirkelte, war für Philip Heise die Zeit des Abschieds gekommen. Er verließ gemeinsam mit Marco Thiede, der ebenfalls aus Karlsruhe weggeht, unter lautem Applaus den Platz. Für die beiden langjährigen KSC-Außenverteidiger kamen Sebastian Jung und Daniel Brosinski in die Partie. Für Brosinski war es nicht nur das letzte Heimspiel in dieser Saison, sondern auch das letzte Heimspiel in seiner beachtlichen Karriere.

Emotionale Auswechslung Part III

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei: In der 85. Minute ging unser Kapitän Jerôme Gondorf unter tosendem Beifall und „JeGo“-Rufen vom Feld. Mit ihm geht ein ganz, ganz großer Mensch, der sowohl auf als auch neben dem Platz immer alles für unsere Farben gegeben hat – Danke für alles, Captain!

Offenes Visier, doch der Ertrag bleibt aus

In den Schlussminuten warf Blau-Weiß nochmal alles nach vorne. Dzenis Burnic setzte offensiv Akzente, indem er die drei Spitzen Schleusener, Matanovic und Zivzivadze mit Bällen in die Tiefen bediente. Die Abwehrreihe von 96 stand aber kompakt wie eine Mauer und machte die Schotten dicht. Zum Schluss kochten aufgrund diskutabler Schiedsrichter-Entscheidungen die Emotionen aufseiten unseres KSC teilweise über. So kam es zu einer kurzen Rudelbildung und der Busfahrer wurde von der Bank verwiesen. Am Ausgang der Partie änderte das nichts mehr, nach fünfminütiger Nachspielzeit endete die Partie in einer 1:2-Niederlage für Karlsruhe.

Fazit & Ausblick

Das war heute definitiv kein fußballerischer Leckerbissen. In einer Partie, bei der beide Mannschaften viel mit dem eigenen Spielaufbau beschäftigt waren, agierte Hannover vor dem Tor kaltschnäuziger. Auf den zweiten Rückstand fand Blau-Weiß keine passende Antwort mehr, wodurch 96 nun auch in der Tabelle mit uns gleichzog. Im Rennen um die Plätze vier und fünf haben wir am kommenden Sonntag in Elversberg nochmal die Gelegenheit, die Saison mit einem Erfolgserlebnis zu beenden.

Aufstellung

KSC: Weiß – Thiede (76. Jung), Franke, Beifus, Heise (76. Brosinski) – Nebel, Rapp (85. Schleusener), Gondorf (85. Burinc), Stindl (55. Zivzivadze), Wanitzek - Matanovic

Hannover 96: Zieler – Lührs, Halstenberg, Arrey Mbi – Muroya, F. Kunze, Leopold, Dehm (57. Ezeh) – Voglsammer, Tresoldi (74. Ernst), Gindorf (89. Christiansen)

Die Daten zum Spiel

Tore: Nebel (44.) | Voglsammer (20.), Halstenberg (65.)

Gelbe Karten: Heise (32.), Stindl (54.), Zivzivadze (83.), Gondorf (83.), Wanitzek (90.) | Muroya (90.)

Schiedsrichter: Nicolas Winter

Ort: BBBank Wildpark

Zuschauende: 32.140


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