Gegner im Detail:

Junges Kleeblatt sprießt unter neuem Trainer

Vorberichte

Der 20. Spieltag steht in seinen Startlöchern und wir empfangen zum Auftakt die SpVgg Greuther Fürth heute Abend (Anpfiff 18:30 Uhr) im BBBank Wildpark. Mehr über den jungen Kader, den Kapitän und einen frischen Trainer lest ihr hier bei „Gegner im Detail”.

Jung und Wild

Die Mittelfranken hatten vor der Saison den jüngsten Kader der 2. Bundesliga! Mit einem Altersdurchschnitt von 23,19 Jahren startete das Kleeblatt in die Spielzeit. Im Wintertransferfenster zog der HSV an den Fürthern vorbei. Die Fürther hingegen sind den Hanseaten im Altersdurchschnitt der Startelf voraus, dem FC St. Pauli müssen sich aber beide geschlagen geben. Sidney Raebiger ist dabei der jüngste Spieler, der in dieser Saison für die Mittelfranken auflief. Der Youngster im zentralen Mittelfeld feierte sein Debüt knapp 3 Monate nach seinem 17. Geburtstag im Frankenderby am 2. Spieltag. Der älteste Spieler im Fürther Aufgebot ist Sebastian Griesbeck. Der 32-Jährige kam 2021 von Union Berlin zum Kleeblatt.

Taktik

Trainer Alexander Zorniger stellt seine junge Mannschaft regelmäßig im 3-4-1-2 auf. Mit der 3er- bzw. 5er-Kette sollen sie so mehr Power über die Außen entwickeln, ohne dabei die Defensive zu vernachlässigen.

Wild kann man die Fürther allemal bezeichnen, denn in der Fairnesstabelle sind die Mittelfranken mit 41 Gelben Karten und 2 Platzverweisen im unteren Drittel der Tabelle vertreten und sammelten damit auch deutlich mehr Karten als unser KSC.

Viel Tempo!

Ragnar Ache, letzten Samstag noch Siegtorschütze beim Last-Minute-Derbysieg gegen den Club aus Nürnberg, ist mit gemessenen 35,63km/h Topspeed der schnellste Fürther! Damit liegt die Leihgabe aus Frankfurt in den Top 10 der 2. Bundesliga! Interessant: Mikkel Kaufmann wurde die gleiche Geschwindigkeit attestiert!
Der deutsch-ghanaische Stürmer liegt dabei im vereinsinternen Vergleich vor den Abwehrspielern Oussama Haddadi und Simon Asta. Ache konnte in 19 Ligaspielen 3 Treffer markieren und 2 weitere vorbereiten.

Der 10er im Fokus!

Branimir Hrgota trägt seit zweieinhalb Jahren die Binde der Fürther. Mit 6 Saisontoren ist er der Top-Torschütze der Mittelfranken. Auch wenn der Schwede letzte Woche aus 11 Metern nur den Querbalken traf, müssen unsere Jungs auf den ständigen Unruheherd, der permanent Torgefahr ausstrahlt, aufpassen. Der 2019 von der Eintracht aus Frankfurt ablösefrei zum Kleeblatt gewechselte Offensiv-Allrounder verpasste in der bisherigen Spielzeit nur 12 Einsatzminuten von der maximal möglichen Spielzeit und stand in jeder Partie der Spielvereinigung in der Startelf. Das ist ein absoluter Topwert in der Liga und im Übrigen sogar eine Minute mehr als unser „Dauerbrenner“ Marvin Wanitzek, der ebenfalls die 10 trägt.

Viel los ums Kleeblatt seit den 2000ern

Rund ums Kleeblatt wurde es ab dem Jahrhundertwechsel wilder. Seit der Saison 2000/01 landete Fürth immer auf einem einstelligen Tabellenplatz. In dieser Zeit wurde der Bundesliga-Aufstieg mehrfach knapp verpasst, sodass sich die Mittelfranken den Ruf der „Unaufsteigbaren“ einholten. In der Saison 11/12 gelang der Spielvereinigung dann erstmals der Aufstieg ins Oberhaus. Die Zweitligameisterschaft konnte dann am letzten Spieltag gefeiert werden, weil der KSC zu Hause die SG Eintracht Frankfurt besiegte. Trotz des Heimdreiers ging es für uns in die Relegation gegen Jahn Regensburg. Parallel zum Aufstieg schafften es die Fürther bis ins Pokalhalbfinale, ohne ein einziges Gegentor zu kassieren. Dem BVB gelang es in der 120. Minute, die Fürther Träume zu beenden. Im Jahr darauf stieg das Kleeblatt mit nur 21 Punkten wieder ab.

Trotz vieler Abgänge gelang es den Mittelfranken in der Folgesaison oben mitzuspielen und sich bis in die Relegation zu kämpfen. Dort scheitere das Kleeblatt nach zwei Unentschieden aufgrund der Auswärtstorregel am HSV. Im Anschluss verließen Leistungsträger wie Brosinski - mittlerweile zurück beim KSC - den Verein in Richtung Bundesliga. Es folgten viele Mittelfeldsaisons und Spielzeiten, in denen der Klassenerhalt gelang. 2020/21 dann die dramatische Überraschung vor leeren Rängen! Fürth, das mit ähnlich jungem Kader wie zur aktuellen Saison auflief, gelang es am letzten Spieltag durch ein Tor kurz vor Schluss an Holstein Kiel vorbeizuziehen. In der 1. Liga gab es für die Spielvereinigung allerdings erneut wenig zu holen. Der Wiederabstieg stand bereits am 30. Spieltag fest.

Neustart mit Zorniger

Eine ähnliche Reaktion wie zur Spielzeit 2012/13 schien in der laufenden Spielzeit nicht mehr möglich, weshalb vor der WM-Pause Alexander Zorniger das Kleeblatt übernahm und mit 3 Siegen souverän startete. Der Rückrunden-Auftakt missglückte bei den Kieler Störchen, die Fürther dürften nach ihrem Last-Minute-Derbysieg vergangenen Spieltag aber dennoch mit genug Selbstvertrauen anreisen.

Statistik spricht für Blau-Weiß

In bisher 58 Duellen beider Teams hat unser KSC klar die Nase vorn! Bei 15 Remis und 16 Pflichtspielniederlagen gegen das Kleeblatt, kann man bei 27 KSC-Siegen durchaus davon sprechen, dass uns die Fürther liegen. In den letzten vier Begegnungen konnten wir immer Punkten. Zuletzt gab es zwei Remis, davor zwei KSC-Siege. Unvergessen bleibt dabei unser 2:1 Auswärtssieg bei den Mittelfranken vor knapp zweieinhalb Jahren, der uns Last-Minute vor der Relegation bewahrte.


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