Gnadenlos effektiver KSC triumphiert am Millerntor

Spielberichte 14/15

Der KSC ist zurück in der Erfolgsspur. Mit 4:0 siegt das Kauczinski-Team beim FC St. Pauli und beendet damit die Negativserie mit vier Spielen ohne Erfolg. Yamada mit einem Doppelpack, Hennings und Alibaz schießen die Blau-Weißen auf Platz 6.

Aus dem Millerntor-Stadion berichtet Kristof Heinz

Im Vergleich zum 0:0 zuhause gegen Aalen am vergangenen Wochenende hatte Trainer Markus Kauczinski zwei personelle Änderungen und einen Systemwechsel vorgenommen. Für den gelbgesperrten Dominic Peitz kam Jonas Meffert im defensiven Mittelfeld zu seinem Startelfdebüt, außerdem rutschte Ilian Micanski für Selcuk Alibaz ins Team und lief als zweite Spitze neben dem ehemaligen St. Paulianer Rouwen Hennings auf.

Vom Anpfiff an versuchte allerdings St. Pauli die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen und hatte nach wenigen Minuten die erste Torchance. Nach Foul von Daniel Gordon an Christopher Nöthe probierte es Marc Rzatkowski aus über 35 Metern per direktem Freistoß, Dirk Orlishausen konnte den tückischen Aufsetzer aber parieren. (4.) Und die Hausherren drückten weiter. Nach einem Doppelpass konnte Lennart Thy links in den Strafraum eindringen, aber erneut war Orlishausen beim Schuss aus spitzem Winkel auf dem Posten. (8.)
Nach zwölf Minuten wagten sich die Karlsruher zum ersten Mal in Richtung gegnerischen Strafraum, der Schuss von Jungbin Park aus etwa zwanzig Metern strahlte aber noch keine Gefahr für das Pauli-Tor aus. (12.)
Gefährlicher wurde es fünf Minuten später. Hennings hatte auf der linken Seite den Ball behauptet und schickte Dennis Kempe steil, den die Hamburger Abwehr aus den Augen verloren hatte. Dessen genauer Pass in den Strafraum erreichte Hiroki Yamada, der den Ball ruhig annehmen und aus etwa 14 Metern ins lange Eck schieben konnte. 1:0 für den KSC! (18.)

Mit der Führung im Rücken nahmen die Karlsruher nun deutlich mehr am Spiel teil und kamen zu weiteren Torgelegenheiten. Der Kopfball von Meffert im Anschluss an eine Ecke von Enrico Valentini war aber deutlich zu hoch angesetzt (25.), und auch Park konnte seinen Kopfball nach Flanke von Yamada nicht richtig kontrollieren. (29.)
Aber dennoch war klar zu merken, dass der Treffer den heute schwarzgekleideten KSC regelrecht beflügelt hatte. Und der nächste Konter saß. Nach einem langen Ball aus der Karlsruher Hälfte verschätzte sich Gonther im Kopfballduell mit Yamada, der Ball erreichte den durchgestarteten Hennings, der allein aufs gegnerische Tor zulief und den Ball wuchtig ins linke Eck ballerte. (31.)
2:0 nach dem zweiten ernsthaften Angriff - wie schon zu Saisonbeginn beeindruckten die Karlsruher in dieser Phase mit gnadenloser Effektivität und gingen mit der nicht unverdienten Führung in die Pause.

Zur zweiten Halbzeit brachte Kauczinski Alibaz für Park, sein Pendant Thomas Meggle auf der Pauli-Bank wechselte sogar doppelt und stellte ebenfalls auf zwei Spitzen um und damit zumindest nominell auf vollen Angriff.
Die erste Chance in der zweiten Hälfte hatten aber wieder die Karlsruher. Nach Pass von Yamada brachte Hennings den Ball zwar vorbei an Pauli-Keeper Tschauner, leider aber auch vorbei am Tor. (47.) Kurz darauf zappelte der Ball im Anschluss an eine Pauli-Ecke im Tor von Orlishausen, der eingewechselte John Verhoek war allerdings bei seinem schönen Fallrückzieher klar im Abseits gestanden. (53.) Auch in der Folgezeit versteckten sich die Karlsruher nicht, sondern versuchten weiter nach vorne zu spielen. Hennings (56.) und Meffert (58.) konnten ihre Torchancen aber nicht nutzen. St. Pauli wurde zumeist nur nach Standards gefährlich. Ein Freistoß aus dem Halbfeld von Rzatkowski verlängerte Hennings in Richtung eigenes Tor, der Ball ging aber zum Glück für den KSC nur gegen den Außenpfosten. (60.) Nach 69 Minuten wechselte Kauczinski ein zweites Mal, van der Biezen ersetzte Micanski in vorderster Front. Kurz darauf die bis dato beste Torchance für die Heimelf. Ante Budimir leitete selbst den Angriff ein und kam nach Flanke von Rzatkowski im Strafraum frei an den Ball. Sein Kopfball aus wenigen Metern zischte nur Zentimeter am KSC-Tor vorbei. (70.)

Der KSC zog sich in der Folgezeit ein wenig zurück und überließ den Hamburgern das Spielfeld - jedoch nur um dann wieder eiskalt zuzuschlagen. Ein langer Ball erreichte Hennings, der im Strafraum das Auge für den besser postierten Alibaz hatte. Dieser ließ Tschauner aussteigen und sorgte für das 3:0 und damit für die Entscheidung. (81.)
Doch der KSC hatte noch nicht genug, nutzte die nun entstehenden Räume und konnten sogar noch den vierten Treffer erzielen. Nachdem sich Alibaz auf der linken Seite durchgesetzt hatte, gelangte der Abpraller zu Yamada, der mit einem Schuss aus etwa zehn Metern den Doppelpack schnürte. (89.)

Ohne größere Probleme brachte die Kauczinki-Elf das Spiel nun über die Zeit und feierte nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg am Ende einen hochverdienten 4:0-Auswärtserfolg am Millerntor.

Mit breiter Brust reisen die Blau-Weißen nun am Dienstag nach Hessen, wo um 19 Uhr auf dem Bieberer Berg die zweite Runde im DFB-Pokal gegen Kickers Offenbach, aktuell Spitzenreiter der Regionalliga, angepfiffen wird. Das nächste Ligaspiel findet am kommenden Freitag um 18.30 Uhr im Wildpark gegen den SV Sandhausen statt.


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