Gegner im Detail: Hannover 96

Vorberichte

Ausgerechnet gegen Hannover 96 bestritten die Karlsruher ihr letztes DFB-Pokalspiel. Am Montag um 18.30 Uhr sind die Niedersachsen für den Pokalauftakt wieder im Wildparkstadion zu Gast. Wir haben unter die Lupe genommen, was es bei Hannover für Veränderungen gab.

Die Ligazugehörigkeit
Im Sommer letzten Jahres starteten die Hannoveraner in ihre zweite Bundesligasaison nach dem Aufstieg 2017. War es in der Spielzeit zuvor noch gut gelaufen und die Mannschaft um Kapitän Marvin Bakalorz musste den Abstieg nie ernsthaft fürchten, so bereitete die Saison 2018/19 ihr bereits früh große Sorgen. Nach zehn Spielen wies das Punktekonto der Niedersachsen erst sechs Zähler auf, nach 19 Spielen elf. Anlass genug für die Vereinsführung, 96-Aufstiegstrainer Andreas Breitenreiter durch Thomas Doll zu ersetzen. Doch auch er konnte die Punkteausbeute seines Teams nicht verbessern. In der gesamten Saison kamen die Hannoveraner nur fünf Mal zu einem Sieg. Mit 21 Zählern standen sie am Saisonende als Vorletzter der Bundesliga fest und traten damit den Gang in die 2. Bundesliga an.

Der Trainer
Zur neuen Spielzeit in der 2. Bundesliga entschieden sich die Verantwortlichen in Niedersachsen dazu, der Mannschaft einen neuen Trainer an die Seite zu stellen. Die Wahl fiel dabei auf jemanden, der sowohl in Karlsruhe als auch bei Hannover 96 ein bekanntes Gesicht ist. Seit 1. Juli ist Mirko Slomka offizieller Cheftrainer bei den Roten. Anfang des Jahres 2010 war er schon einmal als Trainer nach Hannover gekommen und rettete die Mannschaft damals gerade noch vor dem drohenden Abstieg. Unter ihm zeigte 96 in den folgenden Jahren starke Leistungen, erreichte beispielsweise in der Saison 2010/11 den 4. Tabellenplatz in der Liga und in der Saison darauf das Viertelfinale der Europa League. Doch im Jahr 2013 waren die Tage des gebürtigen Hildesheimers bei den Hannoveranern gezählt. Nach 17 Spielen und einer Ausbeute von mageren 18 Punkten musste Slomka gehen, für ihn kam Taifun Korkut.

Als Trainer der Karlsruher erlebte der heute 51-jährige Slomka eine sowohl deutlich kürzere als auch weniger erfolgreiche Zeit als bei 96. In der Zweitligasaison 2016/17 kam er als bereits dritter Trainer in die Fächerstadt. Nach nur neun Spielen, in denen die Blau-Weißen gerade einmal sieben Zähler einfuhren, war sein Engagement in Karlsruhe wieder beendet. Doch, die KSC-Fans wissen es, die Saison war auch mit dem vierten Trainer nicht mehr zu retten und endete mit dem Abstieg in die Drittklassigkeit.

Der Saisonstart
Mit dem alten und gleichzeitig neuen Trainer Slomka starteten die Hannoveraner vor rund zwei Wochen also wieder in die 2. Bundesliga - mit großen Ambitionen. Als Absteiger lautet das Ziel standesgemäß der sofortige Wiederaufstieg. In den Testspielen der Saisonvorbereitung gab es für die Roten vielversprechende Ergebnisse, von zehn Partien gewannen sie sieben. Geschlagen wurde unter anderem der Grazer AK (2. Österreichische Liga) und der FK Rostov (1. Russische Liga).

Nach bisher zwei Spieltagen in der Liga fällt das Fazit nun aber eher ernüchternd aus, sogar von einem „Fehlstart“ ist im Vereinsumfeld vereinzelt die Rede. Im Auftaktspiel gegen den Mitabsteiger aus Stuttgart mussten sich die Hannoveraner mit 2:1 geschlagen geben. In der zweiten Partie erspielten sich die Niedersachsen im Duell gegen Jahn Regensburg nur ein 1:1-Unentschieden. Im nächsten Ligaspiel geht es zu Wehen Wiesbaden, dann sollen endlich die ersten drei Punkte her.

Der Kader
Vorher steht nun der Pokalabend im Wildparkstadion an. Im Auge haben sollte die KSC-Abwehr rund um Kapitän David Pisot dabei vor allem Hannovers Stürmer Hendrik Weydandt. Schon im letzten Aufeinandertreffen vergangenes Jahr sorgte der 1,95-Hüne für zwei der sechs Hannoveraner Treffer. Auch in den Testspielen versprühte er große Torgefahr und konnte insgesamt acht Mal einnetzen.

Für das Spiel am Montag ausfallen wird nach jetzigem Stand sein Stürmerkollege Jonathas, der sich am Freitag im Training verletzte. Eine Möglichkeit für das 96-Mittelfeld könnte im Pokalspiel der Ex-Karlsruher Florent Muslija darstellen. Er verbrachte seine komplette fußballerische Jugend bei den Blau-Weißen und wechselte erst im August 2018 mit 20 Jahren zu den Niedersachsen. Ob es nun sein aktueller oder doch der ehemalige Verein in die 2. Runde des DFB-Pokals schafft, wird sich am Montagabend herausstellen.


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