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Gegner im Detail: die SpVgg Greuther Fürth

Vorberichte

In den Reihen der Fürther befinden sich aktuell der jüngste Torschütze der laufenden Zweitligasaison, ein 71-Jähriger Rekordspieler und einer, der sich eine größere Karriere möglicherweise selbst verbockt hat.

Der Stand der Dinge
Die SpVgg Greuther Fürth spielt mit einer kleinen Unterbrechung die einundzwanzigste Zweitligasaison in Folge und gehört schon mindestens 20 Jahre zu den Leistungsträgern im Unterhaus des deutschen Profifußballs. 2012 gewann der Verein aus Nordbayern überraschend die Meisterschaft der zweiten Liga und durfte somit in der darauffolgenden Saison bei den Großen mitmischen. Der Ausflug in Liga eins endete jedoch nach nur einem Jahr mit 21 Punkten, einem Torverhältnis von 21:60 und Tabellenplatz 18. Aktuell belegt das Kleeblatt den neunten Tabellenplatz und zählt 22 Punkte auf dem Konto. Nach vergangener Talfahrt mit Ex-Trainer Damir Buric leitet nun Stefan Leitl seit Ende der Saison 2018/2019 die Geschicke bei den Franken. Die aktuelle Bilanz des 42-Jährigen entspricht vermutlich den Vorstellungen der Funktionäre: 6 Siege, 6 Niederlagen und 4 Unentschieden. Jüngst verlängerte der geborene Münchner seinen Kontrakt bis 2021. Torschützenkönig der Fürther ist Branimir Hrgota - der Mittelstürmer erzielte sechs Treffer in der laufenden Spielzeit.

Zwangsweise pausiert und großer Karrieresprung mit 29
Daniel Keita-Ruel fiel in den vergangenen Jahren nicht nur auf dem Spielfeld auf, sondern auch abseits des Platzes. Der 30-Jährige musste von 2011 bis 2014 seine Karriere zwangsweise pausieren und so seiner Laufbahn einen mächtigen Dämpfer verpassen. „Von Hals bis Fuß ist er Bundesliga, aber der Kopf ist Kreisliga“, sagte Max Eberl über Keita, als dieser mit 19 Jahren die Jugendabteilung der Borussia Mönchengladbach in Richtung Wuppertaler SV verließ. Eberl sollte recht behalten. Im Herbst 2011 beging der damals 22-Jährige drei Raubüberfälle auf zwei Kioske mit Postfilialen und einen Baumarkt. Die Beute: 100.000 Euro! In den darauffolgenden Monaten schnappte das SEK Keita und ließ ihn seine Taten teuer bezahlen. Fünfeinhalb Jahre Haft bekam der Kicker aufgebrummt. Fünf Jahre Haft mit 22 - wer denkt da ernsthaft noch an eine Profikarriere? Richtig, Daniel Keita-Ruel. Der Wuppertaler mit französischer Staatsbürgerschaft gab nie auf und wurde schließlich 2014 wegen guter Führung nach Düsseldorf verlegt, bekam Hafterleichterungen, arbeitete im Gefängnis als Sportwart, trainierte zweimal am Tag und startete bei Oberligist Ratingen einen neuen Anlauf. 2016 wechselte der Stürmer schließlich nach Wattenscheid in die Regionalliga und im darauffolgenden Jahr zur Fortuna aus Köln in Liga 3. Seit eineinhalb Jahren trägt Keita nun schon das Trikot der Nordbayern aus Fürth und gehört dort mit aktuell fünf Treffern aus 16 Einsätzen zum Aufgebot der Stammspieler. „Sie konnten mich so lange einsperren, wie sie wollen. Aber mein Talent können sie mir nicht nehmen“ - bemerkte Keita in einem Interview mit ran.de. Respekt für deinen Kampfgeist, Daniel!

Youngster mit erstem Profitor
Jamie Leweling wurde vergangenen Spieltag in der Partie der SpVgg Greuther Fürth gegen den VfL Bochum in der 73. Minute für Marvin Stefaniak eingewechselt. Der Tausch sollte sich als echter Glücksgriff von Trainer Leitl herausstellen, denn der 18-Jährige legte 14 Minuten später den 2:1-Führungstreffer durch Branimir Hrgota auf. Als sei das nicht genug, dribbelte Leweling in der dritten Minute der Nachspielzeit den gegnerischen Torwart aus und erzielte sein erstes Tor als Fußballprofi. Der gebürtige Nürnberger ist damit der jüngste Torschütze der aktuellen Zweitligasaison. Glückwunsch!

Rekordspieler der SGF feiert 71. Geburtstag
„Aufhören ist keine Option“, sagte Erhard Fuchs anlässlich seines 71. Geburtstages in einem Interview mit der Spielvereinigung aus Fürth. Nach rund 750 Einsätzen in der Amateurmannschaft der Kleeblätter folgte vor kurzem der fünfhundertste für die alten Herren. Kein anderes Wappen hat der Mann von der Hardhöhe je getragen und wird dies in Zukunft auch nicht mehr tun. Mit 1.60m Körpergröße und einem Gewicht von 58 Kilogramm obliegt dem passionierten Kicker ein Gewichtsvorteil. Weniger Pfunde belasten auch weniger die Gelenke und so blieben Fuchs im Laufe seiner Karriere größere Verletzungen erspart. Für 90 Minuten reicht die Luft meistens nicht mehr, aber nichtsdestotrotz ist der 71-Jährige immer wieder eine Bereicherung für die Mannschaft. „Wenn er spielt, ist er immer noch eine Verstärkung für die ganze Mannschaft“, erläutert Mannschaftskamerad Jürgen Schmidt. Der KSC wünscht Fuchs noch eine lange und erfolgreiche Karriere.

Ex-Fürther/ Karlsruher entscheidet sich für Amateurfußball
Sercan Sararer erhielt im Dezember 2018 nach einer von Verletzungen geplagten Karriere eine neue Chance beim Karlsruher SC. Der ehemalige Fürther, dessen Vertrag in Baden nach Ablauf vergangener Saison nicht verlängert wurde, fand jetzt nach einem weiteren halben Jahr Pause einen neuen Arbeitgeber. Der 30-Jährige Ex-Nationalspieler der Türkei unterschrieb beim bayrischen Regionalligisten Türkgücü München. Für den Profifußball keine große Sache - für Türkgücü München jedoch ein Riesencoup. Der Regionalligist, der vergangene Saison erst von der Oberliga aufgestiegen war, steht aktuell auf Platz eins der höchsten bayrischen Amateurspielklasse und zeigt Aufstiegsambitionen. „Nach den vielen guten Gesprächen, die wir zusammen geführt haben, bin ich vom eingeschlagenen Weg des Vereins überzeugt. Ich möchte Türkgücü München helfen, die gesteckten Ziele zu erreichen. Für mich persönlich ist es wichtig, wieder spielen zu können und ein gutes Gefühl auf dem Platz zu bekommen. Ich bin sehr dankbar und freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Mannschaft und den Verantwortlichen im Verein“, erklärte Sararer während seiner Vorstellung beim neuen Arbeitsgeber. Der KSC wünscht Sercan alles Gute für seine fußballerische Zukunft. Wer sich für die vielleicht spannendste Entwicklung im deutschen Amateurfußball interessiert, der sollte sich über die „Türkische Kraft“ aus München schlau machen.

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HSV verrät Fürther Ersatzbank die Taktikumstellung
Wir schreiben den 04.03.2019, 24. Spieltag der vergangenen Zweitligasaison und die Montagspartie zwischen dem Hamburger SV und der SpVgg Greuther Fürth. Die Hanseaten empfangen um 20:30 Uhr die Nordbayern aus Franken zum letzten Aufeinandertreffen des scheidenden Spieltags. In der 38. Spielminute wechselt Ex HSV-Trainer Hannes Wolf den angeschlagenen Stürmer Hwang Hee-chan aus und drückt im selben Zuge Mittelfeldstratege Gotoku Sakai einen Zettel mit taktischen Umstellungen in die Hand. Dieser läuft damit kurzer Hand zu Kapitän Aaron Hunt, um mit dem Teamkollegen das Papier zu studieren. Nach abgeschlossener Aufnahme aller nötigen Informationen knüllt Hunt den Zettel zusammen und wirft ihn lässig vor die Ersatzbank der Gäste. Co-Trainer André Mijatovic schnappt sich den Wisch, setzt sich zurück auf die Bank und liest die von Wolf vorgenommenen Änderungen. „Das war vielleicht nicht ganz so schlau“, sagte Hunt nach dem Spiel in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Zu seinem Glück nahm Wolf zur Halbzeit noch einmal Änderungen vor, was den Zettel nach gut zehn Minuten ungültig werden ließ. Trotz alledem glich Hunt seinen Fehler in der 85. Minute aus und traf zum 1:0 Siegtreffer.


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