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Gegner im Detail: der VfB Stuttgart

Vorberichte

Der VfB Stuttgart zeigt sportlich aktuell nicht das, was er sich im Vorfeld der Saison als Ziel gesetzt hat. Als sei es nicht schlimm genug, dass der Verein mittlerweile mit Schiedsrichterbeleidigungen aus Amateurligen in Verbindung gebracht wird, sagt auch noch ein privater Fernsehsender das Ergebnis des Derbys voraus.

Der Stand der Dinge
Der VfB Stuttgart um Trainer Tim Walter hat zu Beginn der Saison ganz klar den Willen geäußert, direkt wieder in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Wirft man einen Blick auf die aktuelle Tabelle der 2. Bundesliga, so könnte man fast meinen, dass der Verein eigentlich auf einem ganz guten Weg dahin ist. Man steht auf dem dritten Tabellenplatz und hat drei Zähler Vorsprung auf Rang vier. Guckt man jedoch etwas genauer hin, fällt auf, dass die Schwaben aus den letzten fünf Spielen nur drei Punkte gewinnen konnten. Rein rechnerisch könnte sich daraus ergeben, dass der Verein seit drei Spielen ungeschlagen ist. Dem ist aber nicht so. Die Bilanz der Stuttgarter lautet: vier Niederlagen aus den letzten fünf Ligaspielen. Betrachtet man die Sieg- Niederlagenquote der anderen Zweitligisten, dann ist kein anderer Verein, bis auf Dynamo Dresden, in den letzten Spielen weniger erfolgreich. Nichtsdestotrotz verweilt der VfB immer noch auf dem Relegationsplatz. Die Schwaben erspielten in den ersten acht Ligaspielen 20 Punkte, blieben ungeschlagen und belegten bis dahin einen verdienten ersten Tabellenrang. Daniel Didavi, das Herz der Mannschaft und begnadeter Vorlagengeber, musste in der Partie gegen Wehen Wiesbaden den Platz aufgrund eines Muskelbündelrisses in der Wade bereits nach fünf Minuten verlassen. Aus 2,5 Punkten pro Spiel im Schnitt wurden rasch 0,6 und obwohl der Mittelfeldmann schon seit fünf Spielen nicht mehr auf dem Feld stand, ist er mit drei Treffern und zwei Assists immer noch Top-Scorer der Schwaben. Gut für den KSC: Didavi wird auch am Sonntag noch nicht spielen können. Wo der VfB heute in der Tabelle steht, ist bekannt. Ob das am 29-Jährigen liegt, bleibt offen. Die Stuttgarter wollen und müssen punkten, am liebsten gegen den KSC, doch wir kennen mindestens elf Leute, die etwas dagegen haben!

Badstuber findet Nachahmer in Amateurligen
Holger Badstuber gab seinem Frust über die desolate Leistung seiner Mannschaft im Spiel gegen Holstein Kiel freien Ausdruck und beleidigte die Schiedsrichter prompt als Muschis. Dass das nicht die beste Idee des 30-Jährigen war, bemerkte der Ex-Nationalspieler recht schnell: er sah dafür die rote Karte. Nun wurde im Rahmen der Gerichtsverhandlung um David Abraham von Eintracht Frankfurt bekannt, dass Badstuber bereits Nachahmer im Amateurfußball fand. „Wir hatten schon zwei Fälle, in denen Schiedsrichter in Kreisligen als Muschis bezeichnet wurden. Dies zeigt, dass das, was oben passiert, seinen Niederschlag in der Basis findet“ - erklärte der Vorsitzende des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes.

Spieler die bei beiden Teams spielten
In den Reihen des KSC befinden sich aktuell vier Spieler mit Stuttgarter Vergangenheit. Benjamin Uphoff, Alexander Groiß und Marvin Wanitzek trugen einst Rot-Weiß und konnten in Stuttgart ihre ersten Schritte im Profifußball gehen. Auch David Pisot verbindet etwas ganz Besonderes mit dem VfB Stuttgart. Der Kapitän des KSC bestritt sein erstes und einziges Bundesligaspiel für die Schwaben. Der aktuelle Trainer der Rot-Weißen, Tim Walter, könnte manchen KSC-Fans noch ein Begriff sein. Der 44-Jährige war von 2014 bis 2015 Trainer der U19 der Badener und fand über den Nachwuchs von Bayern München und seiner ersten Cheftrainerstation in Holstein Kiel schließlich seinen Weg nach Stuttgart. Einer der spektakulärsten Wechsel beider Vereine war wohl der von Winfried Schäfer. Der heute 69-Jährige, der zwölf Jahre Trainer bei den Badenern war, wechselte 1986 unter Protest beider Fanlager zum VfB Stuttgart. Sein Engagement stand jedoch unter keinem guten Stern und endete nach nur acht Monaten. Nicht zu vergessen ist außerdem Markus Miller, der 44 Spiele für die zweite Mannschaft der Schwaben bestritt, ehe er beim KSC Stammtorhüter wurde und heute die Keeper der Badener trainiert.

Stuttgart sagt Toptalent ab
Wer den belgischen Fußball verfolgt, dem ist der Name Jonathan David ein Begriff. Für alle, die den jungen Mann nicht kennen, hier eine kurze Vorstellung. Der gebürtige New Yorker wird derzeit als das kanadische Supertalent, neben Bayern Münchens Alphonso David, gehandelt. Nachdem der Offensivmann vergangene Saison vor allem als Joker in 43 Spielen zehn Treffer erzielte, läuft es zu Beginn der aktuellen Spielzeit sogar noch besser. Zehn Treffer in 20 Spielen verbucht der 19-Jährige, der aktuell bei KAA Gent unter Vertrag steht. Beobachter des Belgischen Fußballs gehen angesichts dieser hervorragenden Entwicklung davon aus, dass der Youngster bei einem Abgang den aktuellen Transferrekord der Liga brechen könnte. Den hält Youri Tielemans, der im Sommer 2017 für 26,2 Millionen Euro zu AS Monaco wechselte. David, der im Sommer 2018 bei Schwaben mittrainierte, bekam vom VfB aber schnell eine Absage.

RTL-Videotext sagt Ergebnis vorher
Für ein Kuriosum im Vorfeld des Derbys sorgte der private Fernsehsender RTL. In seinem Videotext führte das Medienunternehmen bereits die Ergebnisse des kommenden Spieltags auf und das im Sinne des KSC. 1:5 lautete die Prognose des Senders, also ein vernichtender Triumph der Badener. Auf eine Anfrage der Stuttgarter Nachrichten antwortete ein Sprecher des Senders wie folgt: „Leider sind auch wir nicht dazu in der Lage, die korrekten Ergebnisse des nächsten Spieltages vorher zu sagen.“ Schade!

Walters Versprechen
VfB-Trainer Tim Walter sprach auf der Pressekonferenz vergangenen Donnerstag eine klare Sprache. Der 44-Jährige sieht sich und seine Mannschaft siegessicher und verspricht den Fans im Voraus: „Wir investieren mehr. Wir wissen, dass wir alles geben müssen und wissen, was wir zu tun haben. Wir werden dementsprechend die Tore erzielen und keine Tore kassieren.“ Kurz: Walter verspricht den Anhängern des VfB im Voraus der Partie, keine Gegentreffer zu kassieren und das Spiel zu gewinnen. Mutig!


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