Alles aus Liebe: Fortuna und Die Toten Hosen

Vorberichte

"Fortuna und Die Toten Hosen, das gehört zusammen wie Düsseldorf und Altbier".  So kommentierte die Rockband vom Rhein ihre Beziehung zu unserem kommenden Gegner. Was Die Toten Hosen dabei von anderen prominenten Fans unterscheidet und auf welche Art die Musiker ihren Herzensverein schon unterstützten, klären wir heute bei "Gegner im Detail".

Ein Bein für Baffoe

Im Sommer 1989 stand Anthony Baffoe kurz vor einem Wechsel von Fortuna Köln zum Namensvetter auf der anderen Seite des Rheins. Allerdings fehlten den Düsseldorfern die finanziellen Mittel, um sich die Dienste des Offensivspielers sichern zu können. Da schritten Die Toten Hosen kurzerhand ein und starteten die Aktion „Ein Bein für Baffoe“. Im Rahmen ihrer Tournee erhob die Band eine „Fortuna-Mark“ zusätzlich zum Ticketpreis, damit ihr Verein den Wunschspieler verpflichten konnte. Die Kampagne erwies sich als voller Erfolg! Mit ganzen 150.000 Mark beteiligten sich Die Toten Hosen am Baffoe-Transfer – aber nicht nur das: vom übrigen Erlös wurde dem Jugendspieler Oliver Gensch ein Profivertrag ermöglicht. 

Besondere Kleidung in besonderen Zeiten 

Für die Fortunen begann Ende des vergangenen Jahrhunderts eine sportliche Talfahrt, aber auch in diesem schwierigen Abschnitt war auf die „Hosen“ Verlass. Zur Saison 2001/02 bot sich die Band dem Verein als neuen Trikotsponsor an. Was danach passierte gilt aus heutiger Sicht wohl als eine der kultigsten Kollaborationen seit Einführung der Brustwerbung. Für zwei Spielzeiten liefen die Düsseldorfer mit dem Totenkopf-Emblem auf dem Trikot in der Regional- und Oberliga auf. Im Anschluss spielte die Fortuna-Jugend noch bis 2008 in den DTH-Trikots. Der Sportdress erwies sich als voller Verkaufsschlager und spielte somit der Fortuna wichtiges Geld für den Wiederaufbau in die Kassen. 
Das großzügige Engagement der Band um Frontmann Campino wurde 2012 vom damaligen Bundesligisten mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Vor dem Spiel gegen den einst besungenen FC Bayern wurden die fünf Musiker im heimischen Stadion vor über 50.000 Zuschauern geehrt. 
Sieben Jahre später gastierte der Rekordmeister in der Saison 2019/20 erneut im Rheinland, als die bisher letzte große Aktion zwischen der Fortuna und den Toten Hosen stattfand. Anlässlich der Begegnung entstand in Zusammenarbeit zwischen Band, Verein und Ausrüster ein Sondertrikot. Neben der Rückkehr zum Band-Logo auf der Brust und dem ikonischen Knochenadler auf dem Ärmel wurden die Soundkurven des Songs „Alles aus Liebe“ in die roten Querstreifen auf dem schwarzen Trikot eingearbeitet. Die Partie ging zwar deutlich mit 0:4 verloren, die Verbundenheit der Toten Hosen zur Stadt und zum Verein wurde aber erneut eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht und wird den Fans genauso wie die anderen Aktionen auf ewig in Erinnerung bleiben.

Aktuelle Situation

Bei all der Unterstützung und den Verdiensten, die die Band in der Vergangenheit erbracht hat, ist es ihnen aber immer wichtig gewesen, nie den Status von Edelfans oder gar einem Mäzen einzunehmen. Stattdessen sehen sich die Rockmusiker als Fans wie jeder andere im Stadion, denen das Wohl ihres Vereins genauso sehr am Herzen liegt. 
Auch wenn es für die Fortuna noch unklar ist, ob ihnen in dieser Saison die Rückkehr in das Oberhaus des deutschen Fußballs gelingt, können sie sich sicher sein, dass die Band ihnen auch in zukünftigen Krisen beistehen wird. Sei es mit einem Trikot oder dem Bein eines Spielers. 
Nun liegt der Fokus aber erstmal auf der Partie gegen unseren KSC, morgen um 20:30 Uhr in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena. Mit einem Dreier würden sich die Fortunen eine Chance auf den direkten Wiederaufstieg bewahren. Auf der anderen Seite hat das Team von Christian Eichner ihr Punkte-Ziel aber nicht aus den Augen verloren und wird daher alles daran setzen, die Heimreise mit einem Sieg mehr auf dem Konto antreten zu können.


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