Gegner im Detail: Der FC St. Pauli

Viel Vielfalt und ein Totenkopf: Die Kiezkicker

Vorberichte

Im zweiten Teil unserer Hamburg-Reise geht es an den Kiez. Wir schauen ein bisschen genauer hin und stellen euch die Kicker von der Hamburger Reeperbahn bei "Gegner im Detail" ein bisschen genauer vor.

Viel Vielfalt

Trotz braun-weißer Vereinsfarben ist der FC St. Pauli womöglich der bunteste Verein im deutschen Profifußball. Die farbenfrohe Regenbogenfahne sticht einem beim Unter-die-Lupe-Nehmen des Hamburger Fußballclubs schließlich öfters ins Auge. Weltweit ist die Fahne ein Zeichen für Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen. Während in der letzten Saison die Regenbogenfahne dezent die Trikots der Kiezkicker schmückte, nimmt in dieser Spielzeit sogar das Club-Logo auf dem dritten Trikot die Regenbogenfarben an. Ziel des FC St. Pauli sei es, die Haltung des FC St. Pauli gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus sowie gegen Homophobie und Diskriminierung zu transportieren. Diese spiegelt sich auch an der Heimspielstätte der Kiezkicker wider. Schließlich war das Millerntor-Stadion das erste Stadion, in dem das Rufen von faschistischen oder rassistischen Parolen offiziell verboten wurde.

St. Pauli und der Totenkopf - alles Zufall?

Die Geschichte des FC St. Pauli und dem Totenkopf-Symbol begann im Jahr 1986, als der alternative Punkrocker und St. Pauli-Fan „Doc Mabuse“ als erster Fan mit Totenkopf-Fahne zu einem Pauli-Spiel kam. Befestigt hatte er die Fahne an einem Besenstiel und begeisterte somit andere Anhänger. Einige taten es „Doc Mabuse“ gleich, bis Ende der 90er-Jahre der FC St. Pauli ein Design von Steph Braun übernahm und ein zweites Logo hatte. Heute ist der Totenkopf auf über 300 Pauli-Fanartikeln abgebildet und weht auf den Eckfahnen im Millerntor-Stadion.

Mit Toptorjäger im Aufstiegsrennen

Pauli-Trainer Timo Schultz stellt in dieser Saison ein 4-4-2-System mit einer Raute im Mittelfeld auf. Neben spielstarken Akteuren wie Daniel-Kofi Kyereh (17 Scorerpunkte) auf der Zehner-Position, denkt man beim FC St. Pauli schnell an Guido Burgstaller. Der 32-jährige Stürmer stellt in dieser Spielzeit bisher ein weiteres Mal seine individuelle Klasse unter Beweis. Mit 95 Bundesligapartien, 25 Länderspielen für Österreich und sechs Einsätzen in der Champions League auf seinem Konto, ist Guido Burgstaller in Liga Zwei einer der Spieler, die den berühmten Unterschied machen können. Besonders Burgstallers Effektivität schlägt sich auch in den Statistiken nieder: Pauli liegt mit 327 Torschüssen unter dem Ligaschnitt, mit 48 Treffern aber auf Platz Zwei im Ligavergleich. Es waren oft kleine Fehler des Gegners, welche den „Torriecher“ des erfahrenen Bundesligastürmers weckten und somit einige Saisonspiele zu Gunsten der Hamburger entschieden. 17-mal traf Burgstaller bisher ins gegnerische Tor und führt damit die Torschützenliste der 2. Bundesliga an. So kommt es, dass der FC St. Pauli uns als Tabellendritter empfängt und im Aufstiegsrennen mitmischt. Fußballerisch erwartet die Jungs von Christian Eichner eine Pauli-Mannschaft, die „schönen“ Fußball spielen möchte. Die Kiezkicker haben überdurchschnittlich viel Ballbesitz und begehen in Liga 2 die wenigsten Fouls.


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