Spielbericht #HSVKSC

KSC verliert im Elfmeterschießen

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Ein packender Pokal-Krimi endet mit 5:4 (0:1, 2:2) gegen den KSC. Somit geht die aufregende Pokal-Reise der Karlsruher unglücklich in Hamburg zu Ende.

Christian Eichners Taktik:

Der KSC startete im gewohnten 4-3-3-System. Wie zuletzt gegen Nürnberg, Kiel und Schalke stürmten Benjamin Goller, Philipp Hofmann und Kyoung-Rok Choi in der vordersten Reihe. Das Dreiermittelfeld bildeten Marvin Wanitzek, Kapitän Jerôme Gondorf und Youngster Tim Breithaupt. Letzterer übernahm die defensiveren Aufgaben auf der Sechser-Position. Die einzige Änderung in der Christian Eichners Startelf war in der Innenverteidigung zu finden. Christoph Kobald kehrte nach seiner Oberschenkelverletzung zurück an die Seite von Daniel O’Shaughnessy und verdrängte Daniel Gordon somit zurück auf die Bank.

Das Spiel in der Zusammenfassung:

Großchancen für den KSC

Der HSV begann druckvoll und wollte vom Anpfiff an zeigen, dass sie als Favorit in die Partie gegangen waren. Aber der KSC hielt dagegen und gewann viele Zweikämpfe in der Anfangsphase. Der Dosenöffner des Spiels gelang ebenfalls den Karlsruhern. Hofmann köpfte eine Gondorf-Flanke zentral auf den Hamburger Kasten, was als erster Abschluss des Spiels gewertet wurde (13.). Im direkten Gegenzug zeigten sich die Gastgeber erstmals gefährlich, Jattas scharfe Hereingabe fand aber keinen Abnehmer (13.). In Minute 20 war Goller nach einem Steilpass von Wanitzek plötzlich frei vor Heuer-Fernandes, den er technisch fein passierte, sein Schuss auf den leeren Kasten wurde allerdings in höchster Not von einem Hamburger Verteidiger geblockt. Gerade einmal zwei Minuten später hätte es wieder das 1:0 für den KSC sein müssen. Diesmal schickte Gondorf Choi auf die Reise, welcher alleine vor dem HSV-Schlussmann den Ball nicht im Tor unterbringen konnte.

Direktes Freistoßtor zur Karlsruher Führung

Auf die zwei Riesenchancen folgte der erste Dämpfer für das Karlsruher Spiel: Choi konnte verletzungsbedingt nicht weiterspielen und musste ausgewechselt werden (26.). Für den bis dahin starken Linksaußen kam Lucas Cueto in die Partie. Davon ließen sich die Jungs von Christian Eichner allerdings nicht beeindrucken und sorgten zwei Minuten später erneut für Gefahr. Ein Getümmel im Hamburger Sechzehner endete mit einem Abschluss von Gondorf, welcher aber über das Tor segelte (28.). In der 40. Spielminute war es Heise der alle Karlsruher Herzen schneller schlagen ließ. Mit seinem Freistoß aus etwa 22 Metern Torentfernung überraschte er den HSV-Keeper und traf sehenswert zur 1:0-Führung für den KSC!

Treffer nach der Halbzeit

Nach der Pause klingelte es gleich zweimal. Wanitzeks Distanzschuss wurde abgewehrt und landete vor den Füßen von Hofmann, der den Ball technisch fein kontrollierte und cool verwandelte zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung aus Sicht der Gäste (50.). Es dauerte allerdings keine zwei Minuten, da war die komfortable Führung schon wieder weg. Eine Flanke von Chakvetadze landete auf dem Kopf von Glatzel, welcher das Leder technisch hochwertig über Gersbeck legte und somit auf 1:2 verkürzte (52.). Spätestens ab diesem Moment war es ein wilder Pokal-Fight mit vielen offensiven Aktionen auf beiden Seiten.

Gersbeck hält Elfmeter

Dann nimmt das Spiel einen unschönen Verlauf. Bei einem Zweikampf zwischen Kobald und Glatzel entschied Schiedsrichter Felix Zwayer auf Elfmeter für die Rothosen. Es dauerte ganze vier Minuten bis der VAR die Situation gecheckt hatte und die Entscheidung von Zwayer bestätigte. Zusätzlich verwies Zwayer Christoph Kobald mit Gelb-Rot vom Platz. Sonny Kittel trat auf elf Metern an, scheiterte aber am glänzenden Gersbeck, der die Murmel um den Pfosten lenkte. Eichner brachte Gordon für Cueto, um die Lücke in der Innenverteidigung zu schließen (74.). Damit leitete er die Abwehrschlacht ein. Die übrigen zehn Karlsruher nahmen den Kampf an und warfen sich in jeden Zweikampf. Typisch für das verrückte Spiel kam dann der Schock für die Jungs von Christian Eichner. Über weite Strecken hatte die Verteidigung es geschafft, kaum Abschlüsse des HSV zuzulassen. Eine Hereingabe von Jatta fand erneut Glatzel, der zum 2:2-Ausgleich traf (90.+1). Somit stand fest, dass die Partie nach 90 Minuten keinen Sieger finden sollte und in die Verlängerung ging.

Verlängerung

In der Extrazeit machten die Rothosen in Überzahl das Spiel, kamen aber zu keinen zwingenden Abschlüssen. Stattdessen wurde es auf der Gegenseite gefährlich. Ein Freistoß von Wanitzek aus dem Halbfeld erreichte Gordon, der den Ball allerdings am langen Eck vorbeisetzte (95.). Infolgedessen waren es zahlreiche kräfteraubende Zweikämpfe, in welche sich die Karlsruher Jungs warfen. Kurz vor der Pause durfte sich Eichner bei seiner Nummer Eins bedanken. Mit einer Glanztat im Duell mit Kittel hielt Gersbeck den KSC im Spiel (104.). In den letzten Minuten ließen die Hamburger das Kunstleder um den Karlsruher Strafraum kreisen, kamen aber zu keinen Abschlüssen. Zweikampf für Zweikampf kämpften sich die zehn Karlsruher gegen elf Hamburger in das Elfmeterschießen. 

Elfmeter:
Auch das endet dramatisch. Zunächst trifft Gondorf, ehe Gersbeck parieren kann, wir liegen also vorne! Heise und Vagnoman lassen sich ihre Chancen nicht nehmen. Die folgenden drei KSC-Elfmeter landen nicht in den Maschen - der HSV kommt weiter. 120 Minuten Kampf, davon mehr als 50 in Unterzahl, werden vom Fußballgott leider nicht belohnt.

2:3 Gondorf
2:3 Schonlau (Gersbeck hält)
2:4 Heise
3:4 Vagnoman
3:4 Wanitzek (Heuer Fernandes hielt)
4:4 Vuskovic
4:4 van Rhijn (Heuer Fernandes hielt)
5:4 Glatzel
5:4 O‘Shaughnessy (an den Pfosten)

Fazit und Ausblick:

Es war ein denkwürdiger Pokal-Abend für den KSC. Mit vielen tollen Angriffen sorgte man für Torgefahr und machte es den Rothosen schwer. Schlussendlich musste man sich im Elfmeterschießen geschlagen geben. Die Jungs von Christian Eichner bleiben nun erst mal in Hamburg, wo der KSC schon am Samstag um 13:30 Uhr beim FC St. Pauli gastiert.

Die Übersicht:
Karlsruher SC:

Gersbeck – Heise, O‘ Shaughnessy, Kobald, Thiede – Gondorf, Breithaupt (120. Van Rhijn), Wanitzek – Goller (86. Kaufmann), Hofmann (86. Schleusener), Choi (26. Cueto (Gordon (74.))

Bank: Kuster (Tor), Gordon, Lorenz, Batmaz, Jakob

Hamburger SV:
Heuer Fernandes – Muheim (80. Wintzheimer), Schonlau, Vuskovic, Gyamerah (57. Vagnoman) – Meffert – Kittel, Kinsombi (57. Reis) – Chakvetdaze (59. Alidou (106. Heyer)), Glatzel, Jatta

Bank: Johansson (Tor), David, Rohr, Suhonen

Tore: 0:1 Heise (40.), 0:2 Hofmann (50.), 1:2 Glatzel (52.), 2:2 Glatzel (90.+1)
Gelbe Karten: Kobald (45.+2), Breithaupt (101.) – Gyamera (39.), Jatta (107.)
Gelb-Rot: Kobald (71.)
Ort: Volksparkstadion Hamburg
Zuschauer: 25.000Zuschauer (ausverkauft)
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)


Match
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