Gegner im Detail: Hamburger SV

Ein steiniger Pokal-Weg für den ausgestorbenen Dino

Vorberichte

Nach dem Remis gegen Schalke treffen wir auf den nächsten große Namen. Im Pokal-Viertelfinale geht's gegen den ehemaligen Bundesliga-Dino aus Hamburg. Alles was ihr über die "Rothosen" wissen müsst, gibt's hier bei "Gegner im Detail".

Ausgestorbener Dino

Beeindruckende 54 Jahre, 261 Tage, 36 Minuten und 2 Sekunden dauerte es, dann war der Bundesliga-Dino ausgestorben. 55 Saisons lang, seit Gründung der Bundesliga war der HSV immer Teil der Bundesliga gewesen. Sechsmal beendete der HSV die Saison auf dem ersten Tabellenplatz, im Frühjahr 2018 dann erstmals auf Platz 17. Spätestens ein Jahr später waren die meisten Anhänger des Hamburger SV in der tristen Realität angekommen. Nach dem verpassten direkten Wiederaufstieg ins Oberhaus des deutschen Fußballs wurde im Juli 2019 die HSV-Uhr im Volksparkstadion abgehängt. Aktuell sind an der ehemaligen Stelle des berühmten Hamburger Kultobjekts die GPS-Koordinaten des Anstoßpunkts angebracht. Die Veränderung in der Nordwest-Ecke des Stadions steht sinnbildlich für die Veränderung innerhalb des Hamburger Sportvereins.

Knapp, knapper, kurios

Es war ein steiniger Weg für die Rothosen, um nun den KSC im DFB-Pokal-Viertelfinale empfangen zu dürfen. In der ersten Runde siegte man knapp mit 1:2 bei Drittligist Eintracht Braunschweig, danach konnte man kein Spiel mehr innerhalb der regulären 90 Minuten für sich entscheiden. Das Duell mit dem Nürnberger Club in Runde Zwei fand sogar nach 120 gespielten Minuten keinen Sieger. Gerade in der Verlängerung hatten die Hamburger Glück nicht in Rückstand zu geraten. Bei der Entscheidung aus elf Metern versagten den Clubberen dann die Nerven, was für den HSV den Weg ins Achtelfinale ebnete. Auch den „Pokalfight“ mit dem Bundesligisten 1. FC Köln gewannen die Rothosen erst im Elfmeterschießen. Kurios dabei: Nach neun Schützen stand fest: Der Kölner Florian Kainz musste treffen. Er traf. Trotzdem war es der letzte Schuss des Abends und Köln schied aus. Bei seinem Schuss war Kainz weggerutscht, wodurch der Ball von seinem Standbein über das Schussbein den Weg ins Tor fand. Ein zweiter Ballkontakt beim Elfmeter entspricht einem Regelbruch, deshalb waren es die Hamburger, welche nach einem Kölner Treffer jubelten- kurios!

Links
Vorbericht #HSVKSC
Eichner: „Wir müssen dem Gegner in gewissen Bereichen auf die Nerven gehen!"
Pressekonferenz #HSVKSC
Eichner. "Uns muss keiner darauf hinweisen, was für eine Riesenchance das ist!"

Ballbesitz-Fußball mit Karlsruher Vergangenheit

Neun Jahre lang war Tim Walter Jugendtrainer auf dem Wildpark-Gelände. Er trainierte verschiedenste Mannschaften, bis sein Weg über die U17 und U19 des KSC zum FC Bayern Campus führte. Über seine ersten Trainerstationen im Profigeschäft bei Holstein Kiel und dem VFB Stuttgart kam Walter zu Saisonbeginn zum HSV. Das Ziel? Aufstieg! Im vierten Anlauf spielt der HSV erneut ganz oben mit. In den letzten drei Jahren war es allerdings ähnlich, Ergebnis dann dreimal der unglückliche vierte Platz. Mit Tim Walter soll das besser werden. Dieser vertraut einem 4-3-3-System, besonders interessant dabei ist das Mittelfeld. Neben dem gesetzten Sechser Jonas Meffert hat auch David Kinsombi im Hamburger Mittelfeld eine KSC-Vergangenheit. Hinzu kommt Sonny Kittel, welcher in der zweiten Liga du den Unterschiedsspielern schlechthin zählt. Von den letzten elf HSV-Toren war Kittel an achtmal entweder als Torschütze oder als Vorbereiter direkt am Treffer beteiligt! Mit 21 Torbeteiligungen in 23 Spielen ist er zusätzlich der viertbeste Scorer der Liga.

Kittels Spielstärke passt gut zu Walters Spielidee. Offensivfußball mit viel Ballbesitz ist der Plan, welcher sich in den Statistiken widerspiegelt. Mit 85,7% bringen die Rothosen die meisten Pässe zum Mitspieler. Zusätzlich hat der HSV im Ligavergleich mit Abstand die größten Ballbesitz-Anteile (62%). Am liebsten werden die Hamburger durch Flanken gefährlich. Nach Fortuna Düsseldorf bringen die Jungs von Tim Walter die meisten Bälle von außen in den Strafraum (344) verfolgt vom KSC (324).


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