Zuschauerzahl: 17307
Schiedsrichter: Dr. Braun (Wuppertal)
Austragungsort: Eintracht-Stadion
Spielplan

Nächster Sieg gegen erstarkte Gastgeber

Vorberichte

Am heutigen Freitagabend gibt es die Neuauflage eines weiteren Traditionsduells im deutschen Fußball. Der KSC ist bei Eintracht Braunschweig zu Gast und will nach zwei sieglosen Partien die nächsten drei Punkte einfahren. Die Niedersachsen sind nach einem schwachen Saisonstart mittlerweile in der 2. Fußball-Bundesliga angekommen. Alle Informationen zu den Braunschweigern gibt es hier in der Analyse.

Die Braunschweiger Bilanz der ersten Wochen hätte schlechter kaum sein können: 0:2 gegen den HSV, 0:3 gegen Heidenheim, 0:1 gegen Darmstadt und 0:3 gegen Kiel – das ergibt ein Torverhältnis von 0:9. Nach diesem Start gegen zugegebenermaßen starke Gegner stabilisierten sich die Löwen aber, schossen in den folgenden vier Partien acht Tore und verloren nur noch einmal. Im selben Zeitraum waren nur Paderborn, Kaiserslautern und Düsseldorf noch erfolgreicher vor dem gegnerischen Tor. Hinzu kommt noch eine Portion Pech. Mit fünf Latten- oder Pfostentreffern sind die Braunschweiger auf Platz 2 im Ligavergleich. Am vergangenen Spieltag gaben sie dann nach dem 1:1 im Derby bei Hannover letztendlich die rote Laterne ab, die sie zuvor fünf Partien innehatten.

Früher Topteam, heute Fahrstuhlmannschaft

In den frühen Jahren des deutschen Fußballs waren die Blau-Gelben eine etablierte Mannschaft im Oberhaus. Wie der KSC gehörte auch Braunschweig zu den Gründungsmitgliedern der 1. Bundesliga. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte ist mit Sicherheit der Gewinn der deutschen Meisterschaft 1966/67, von 1963/64 bis 1984/85 spielten sie nur eine Saison zweitklassig. Seitdem konnte der Club aber nicht mehr an diese glorreichen Zeiten anknüpfen. Nur noch einmal gelang der Aufstieg in die 1. Bundesliga, 2013/14 stand am Ende aber mit Platz 18 der direkte Wiederabstieg. In den letzten Jahren pendelte die Eintracht dann öfter zwischen der 2. und 3. Liga hin und her. Die letzte Drittligasaison kann sich dafür sehen lassen: In den 36 Spielen sprangen 18 Siege und nur acht Niederlagen heraus. Mit einem Torverhältnis von 61:36 und Platz 2 ebnete sich die Eintracht den Weg zurück ins Unterhaus.

Vor allem über Flanken und Konter gefährlich

Die Braunschweiger sind laufstark. Mit 1.794 Sprints sind sie Zweiter in Liga 2, nur Heidenheim ist in dieser Statistik noch besser. Die Spielweise der Löwen ist vor allem auf Konter ausgelegt. Ihre 21 Torschüsse nach schnellem Umschalten sind die meisten aller Mannschaften der 2. Bundesliga. Häufig suchen sie dabei den Weg über außen, auch die 24 Torschüsse nach Flanken aus dem Spiel sind Ligaspitze. Der Offensiv-Aufschwung der letzten Wochen ist eng mit Anthony Ujah verknüpft. Der Nigerianer, mit einiger Bundesliga-Erfahrung ausgestattet, stand in den letzten vier Partien immer in der Startelf, glänzte dabei zweimal Vorbereiter eines Tores, in den vergangenen zwei Partien vollstreckte er zudem selbst. Gerne bietet Trainer Michael Schiele seine Jungs mit einer Doppelspitze auf, wie es der KSC mittlerweile ja auch spielt. Anders als unsere Formation jedoch besteht die Abwehrkette der Niedersachsen meist aus einer Dreier-/Fünferkette.

Einige bekannte Gesichter geholt

Um für das Bestehen in der 2. Bundesliga gewappnet zu sein, kamen vor der Saison einige namhafte Neuzugänge an die Oker: Torwart Ron-Thorben Hoffmann vom FC Bayern, Anthony Ujah und Keita Endo von Union Berlin und Nathan de Medina von Arminia Bielefeld. Außerdem holten sie Fabio Kaufmann vom KSC zurück in die Löwenstadt. Der rechte Flügelspieler spielte 26-mal in Blau-Weiß und machte ein Tor und zwei Vorlagen. Neben ihm stammen noch zwei weitere Akteure vom KSC: Die beiden Innenverteidiger Michael Schultz und Philipp Strompf kommen beide aus der KSC GRENKE aKAdemie, hatten aber keine Einsätze bei der Ersten Mannschaft.

Eichner: „Alles dafür tun, dass das Pendel in unsere Richtung ausschlägt!“

Vorberichte

Ein knappes Viertel der Saison 2022/23 ist tatsächlich schon wieder rum … Weiter geht es für den KSC mit einer schwierigen Auswärtspartie bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Die Partie steigt am morgigen Freitag um 18.30 Uhr. Wir blicken gemeinsam mit Christian Eichner voraus!

Das Spiel

Die Braunschweiger sind endgültig in der 2. Fußball-Bundesliga angekommen! Mit dem überzeugenden 4:2 gegen Nürnberg und einem weiteren Punktgewinn beim 1:1 im Derby gegen Hannover konnten sie nach einem schwächeren Saisonstart vier Punkte aus den letzten zwei Spielen einpacken. Da kommt also Selbstvertrauen auf uns zu! Vor allem auf unseren Ex-Spieler Fabio Kaufmann, der meist in der Sturmspitze aufgeboten zurück zu alter Stärke gefunden hat, müssen wir aufpassen.

Dennoch gehen wir auch mit gestärktem Rücken in die Partie. Das liegt zum einen an den mehr als 400 KSC-Fans, die unsere Jungs in Braunschweig unterstützen werden. Zum anderen an der wieder erstarkten Abwehrreihe. Nach drei der letzten vier Spielen stand bei uns hinten die Null! Die Defensive hat zusammengefunden und zeigt Woche für Woche starke Leistungen. „Das ist für mich wieder ein 50:50-Spiel“, schätzt Christian Eichner die Chancen für beide Teams gleich ein. „Wir werden alles dafür tun, dass sich das Pendel wieder in unsere Richtung ausschlagen lässt.“

„Ich erwarte, dass wir mehr den Ball am Fuß haben werden als beispielsweise im Spiel beim HSV.“ Aber trotz weniger Ballbesitz beim Gegner, sind wir gewarnt. „Sie haben ein sehr gutes Umschaltspiel nach vorne und ein extremes Tempo. Darauf müssen wir unsere Jungs einstellen.“ Alle weiteren Aussagen von Christian Eichner findet ihr im PK-Video!

KSC-Personal

Verzichten müssen wir in dieser Woche erneut auf Lucas Cueto, der leider noch immer an einer Achillessehnenreizung leidet, für ihn rückt Tim Rossmann wieder in den Kader. Ansonsten lichtet sich das Lazarett immer weiter! Auch Kyoung-Rok Choi und Daniel O’Shaughnessy können inzwischen wieder Teile des Mannschaftstrainings mitmachen, kommen für den Spieltagskader aber verständlicherweise noch nicht in Frage.

Die Lage in Liga 2

Unsere Gastgeber konnten durch ihren Punktgewinn am vergangenen Spieltag die „Rote Laterne“ an das Kleeblatt aus Fürth (Sonntag gegen Tabellenführer Paderborn) abgeben. Im Rennen um Platz 1 kann der Hamburger SV (Samstagabend gegen Düsseldorf) also erneut vorlegen. Vorübergehend auf Rang 3 könnten beispielsweise die 96er aus Hannover springen, sie treten zeitgleich mit uns in Sandhausen (13.) an. Am Samstag steigen zudem einige Traditionsduelle! Bielefeld empfängt Kiel, Darmstadt den 1. FCN und Hansa Rostock zum Ostderby den 1. FC Magdeburg.

Trotz Überlegenheit: KSC verliert 2:1 in Braunschweig

Spielberichte

Der KSC hatte über die gesamte Spielzeit hinweg die Kontrolle. Vor dem Tor fehlte allerdings die letzte Genauigkeit. Der Ausgleich durch Wanitzek sorgte für eine kleine Drangphase, in der unsere Jungs das Spiel auch hätten drehen können. Die erneue Führung für die Braunschweiger kam mehr oder weniger aus dem Nichts. Darauf konnten die Badener nicht mehr antworten. 

Zahl des Spiels: 16 

Seit so vielen Jahren gab es beim KSC nicht mehr in fünf aufeinanderfolgenden Spielen dieselbe erste Elf in der 2. Bundesliga! Die Saison 2006/07 war das, der Trainer hieß Edmund Becker. Kurioserweise fand auch damals das fünfte Spiel in Braunschweig statt. Und am Ende der Spielzeit stieg der KSC als Meister in die Bundesliga auf. 

Christian Eichners Taktik: 

Zum fünften Mal nacheinander also die gleiche Startformation: Im Tor stand Marius Gersbeck, vor ihm wollten Philip Heise, Marcel Franke, Stephan Ambrosius und Marco Thiede Gegentreffer verhindern. Die Raute im Mittelfeld mit Tim Breithaupt, unserem Kapitän Jerôme Gondorf, Marvin Wanitzek und Paul Nebel hatte auch in Braunschweig bestand, ebenso wie die Doppelspitze bestehend aus Fabian Schleusener und Malik Batmaz. 

Das Spiel in der Zusammenfassung: 

Die Partie begann relativ ruhig. Beide Teams wollten zunächst Fehler vermeiden. Nach acht Minuten zwang Ujah bei der ersten Annäherung der Gastgeber Gersbeck direkt zu einer absoluten Weltklasse-Parade! Kaufmann trieb den Ball über rechts und flankte in die Mitte. Dort kam er über Pherai zum Braunschweiger Angreifer, der schloss fest und trocken ab. Doch unsere Nummer 35 war auf dem Posten und lenkte das Ding aus kürzester Distanz bärenstark am Tor vorbei! Danach wurde es wieder ruhiger. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde hatten unsere Jungs mit 61 Prozent Ballbesitz die Kontrolle übernommen und kamen zu einer gefährlichen Kontersituation. Nebel machte Tempo über die Mitte und wollte links Batmaz mitnehmen, beim Pass kam er aber ins Straucheln, weshalb diese wirklich gute Gelegenheit verpuffte (25. Minute). Schade! 

Kurz vor der Pause der unglückliche Rückstand 

In der Folge kamen die Blau-Weißen immer besser ins Spiel und näherten sich dem Braunschweiger Sechszehner an. Die Gastgeber ließen sich tiefer fallen und lauerten ihrerseits auf Umschaltmomente. In der 31. Minute kam Kaufmann nach einer solchen Situation zum Abschluss, verzog aus rechter Position aber links am Tor vorbei. Das Spiel mit dem Ball sah beim KSC wie zuletzt wirklich ansehnlich aus, doch bis zu diesem Zeitpunkt fehlte noch die letzte Genauigkeit in den Angriffen. So auch knapp fünf Minuten vor der Pause: Wanitzek flankte von links ins Zentrum, wo Schleusener hochstieg, den Ball jedoch nicht komplett traf. Von Braunschweig kam offensiv eigentlich nichts mehr, bis nach 43 Minuten der Führungstreffer für die Gelb-Blauen fiel: Pherai brachte einen Freistoß aus großer Distanz von halbrechter Position als Flanke auf den Elfmeterpunkt. Dort kam Ujah an die Kugel und köpfte zum 1:0 ein. Ein unglücklicher Rückstand, da unsere Jungs definitiv die aktivere Mannschaft waren und von Braunschweig bis auf die Chance direkt zu Spielbeginn und dem Tor offensiv relativ wenig zu sehen war. 

Neue Akteure und schneller Ausgleich 

Den zweiten Durchgang begann der KSC mit einem Dreifachwechsel: Sebastian Jung kam für Thiede in die Partie und die Doppelspitze wurde einmal ausgetauscht – Simone Rapp für Batmaz und Mikkel Kaufmann für Schleusener. Das zahlte sich auch direkt aus, denn in der 54. Minute fiel der verdiente Ausgleich für die Badener! Kaufmann stach nach einem Konter durch und schoss links im Strafraum aus kurzer Distanz auf‘s kurze Eck. Den Schuss konnte Fejzic noch parieren, doch Rapp setzte stark nach, eroberte den Ball direkt zurück und legte auf Gondorf ab. Der legte nochmal quer und Wanitzek knallte die Kugel überlegt aus zentraler Position in die Maschen! Ein schöner Treffer, an dem beide Neuen im Sturm entscheidend beteiligt waren! Unsere Jungs drängten jetzt und wollten sofort nachlegen. In den direkten Duellen waren sie jetzt oft einen Schritt schneller. Vor allem Wanitzek hatte nach seinem dritten Saisontor eine starke Phase mit vielen guten Aktionen, und auch Ambrosius fiel durch einige gut geführte Zweikämpfe auf. Nach 65 Minuten waren wir auch weiterhin das Team, das deutlich mehr den Ball hatte. Zudem waren die Blau-Weißen vier Kilometer mehr gelaufen.  

Ohne Vorankündigung der erneute Rückstand 

Die neuen Kräfte blieben weiter im Fokus. Rapp leitete einen Ball von Gersbeck in den Lauf von Kaufmann weiter. Der probierte es aus spitzem Winkel, schoss allerdings ein ganzes Stück drüber (69.). Und auf einmal führten die Gastgeber wieder, Anthony Ujah schnürte einen Doppelpack: Pherai wurde auf der rechten Seite nicht entscheidend gestört und passte flach in die Mitte. Dort kam Ujah vor Franke an den Ball und vollstreckte (72.). Jetzt spielten die Gastgeber wieder mehr auf, Gersbeck verhinderte mit einer starken Fußabwehr das 3:1 (76.). Mit Leon Jensen und Kelvin Arase auf dem Rasen verlagerte sich das Geschehen nun immer mehr in die Braunschweiger Hälfte, wirklich gefährlich wurde es aber nicht mehr. In der Nachspielzeit scheiterte Multhaup nach einem Konter noch einmal am glänzend aufgelegten Gersbeck. Danach war Schluss. 

Fazit und Ausblick: 

Nach zuletzt starken Auftritten ist die Niederlage ein kleiner Dämpfer. Spielerisch kann man unseren Jungs wenig vorwerfen, im letzten Drittel fehlte jedoch etwas die Präzision. Erfreulich ist allerdings, dass die Wechsel sofort funktionierten, sowohl Rapp als auch Kaufmann waren am zwischenzeitlichen Ausglich beteiligt. In der nun anstehenden Länderspielpause können Kräfte gesammelt und für den zweiten Teil der Hinrunde gebündelt werden. Zudem stehen zwei Testspiele gegen den FC Winterthur und Mainz 05 an, bevor wir in zwei Wochen den 1. FC Nürnberg im BBBank Wildpark begrüßen. 

Die Übersicht: 

Aufstellung Eintracht Braunschweig: Fejzic – Benkovic, Behrendt, de Medina – Donkor (89. Kijewski), Nikolaou (46. Wiebe), Krauße, Marx – Pherai (78. Henning) – Ujah (89. Lauberbach), Kaufmann (76. Multhaup) 

Aufstellung KSC: Gersbeck – Heise, Franke, Ambrosius, Thiede (46. Jung) – Breithaupt (77. Arase), Gondorf, Wanitzek, Nebel (75. Jensen) – Schleusener (46. Kaufmann), Batmaz (46. Rapp) 

Tore: 1:0 Ujah (43. Minute), 1:1 Wanitzek (54.), 2:1 Ujah (72.) 

Karten: Nikolaou (20. Minute), Krauße (58.), de Medina (70.), Jensen (90.+2) 

Ort: Eintracht-Stadion 

Zuschauer: 17.307 

Schiedsrichter: Robin Braun 


Match
Center
1:1