Zweitbeste Offensive trifft auf zweitbeste Defensive
Am Samstag peilen unsere Jungs im Heimspiel den dritten Sieg in Folge im BBBank Wildpark an. Das gab es seit dem Wiederaufstieg 2019 noch nie. Dafür muss allerdings der 1. FC Heidenheim bezwungen werden, der schon seit ein paar Jahren immer wieder an die Türe zur 1. Bundesliga klopft. Alles Wissenswerte zum kommenden Gegner erfahrt ihr hier in der Analyse.

Der 1. FC Heidenheim ist gut in die neue Saison gestartet. Mit 14 Punkten aus sieben Spielen steht das Team derzeit auf dem 3. Platz, so weit vorne waren sie zu diesem Zeitpunkt noch nie zu finden. Mit vier Siegen stellten sie zudem ihren Vereinsrekord aus der Saison 2016/17 ein. In der Auswärtstabelle sind die Schwaben sogar noch ein Platz höher zu finden. Vor allem Tim Kleindienst blüht vor dem gegnerischen Tor bisher auf: Der Angreifer kam 2016 per Leihe vom SC Freiburg zum ersten Mal zu den Heidenheimern und wechselte 2019 fest an die Brenz. Nach einer Station in Belgien beim KAA Gent ist er seit 2021 wieder in blau und rot unterwegs und traf in den letzten fünf Spielen dieser Saison bereits viermal, zuletzt dreimal in Serie.
Stärke ist das Laufpensum
Gefüttert wird er vor allem durch die Außen, meistens über ihre linke Seite mit Neuzugang Jan-Niklas Beste und Jonas Föhrenbach. Heidenheim hat derzeit mit 90 Flanken aus dem Spiel die zweitmeisten der 2. Bundesliga geschlagen. Dadurch konnte Kleindienst bereits drei Treffer per Kopf erzielen. In der Luft sind die Männer von der Ostalb generell sehr präsent und gewannen bereits 207 Kopfballduelle (der KSC hat 191). Eine weitere große Stärke der Heidenheimer ist ihr Laufpensum: Mit 834,1 Kilometern legten die Schwaben mit Abstand die weiteste Strecke zurück, zudem haben sie 1.620 Sprints und 5.148 intensive Läufe – beides ebenfalls deutliche Ligaspitze. Hinzu kommt ihre stabile Defensive, fünf Gegentore toppt nur der HSV. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die bisherigen Gegner von Heidenheim eine relativ schwache Abschluss-Effizienz an den Tag gelegt haben und der FCH nach xGoals-Wert zwei Gegentreffer mehr hätte kassieren müssen. Der KSC ließ sogar weniger Torschüsse zu (81 zu 85), Kai Eisele und Marius Gersbeck mussten allerdings schon zwölfmal hinter sich greifen.
Große Kontinuität auf der Trainerbank
Auch bei den Heidenheimern gibt es wieder Spieler-Überschneidungen zum KSC. Von 2017 bis 2018 war Jonas Föhrenbach vom SC Freiburg an den Rhein ausgeliehen, machte in diesem Jahr 42 Spiele, erzielte drei Tore und legte drei weitere auf. Seit 2019 ist er nun beim FCH. Denis Thomalla kommt auf noch drei Jahre mehr und spielt bereits seit 2016 bei den Schwaben. Einige Jahre zuvor begann der gebürtige Pforzheimer seine Laufbahn aber beim KSC und durchlief hier die U17 und U19. Ein Profispiel bei der 1. Mannschaft bestritt er jedoch nie. Auf der anderen Seite war Philip Heise von 2013 bis 2015 im rotblauen Dress aktiv, machte 71 Spiele und stieg mit unseren Gästen in die 2. Bundesliga auf.
Im heutigen Fußballgeschäft nahezu ein Novum findet sich auf der Bank: Frank Schmidt ist bereits seit der Saison 2007/08 bei den Heidenheimern und damit der Trainer mit der längsten ununterbrochenen Amtszeit im deutschen Profifußball. In diesen 15 Jahren gelangen ihm zwei Aufstiege, zudem formte er den FCH zu einer konstanten und ambitionierten Zweitliga-Mannschaft. Der gebürtige Heidenheimer beendete dort bereits seine Spieler-Karriere und arbeitete als Co-Trainer, bevor er schließlich den Posten des Chefs übernahm.