Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)
Austragungsort: BBBank Wildpark
Spielplan

Der treue Fritz

Vorberichte

Jeder, der sich schon einmal im Geringsten mit dem deutschen Fußball auseinandergesetzt hat, kennt den Namen Fritz Walter. Deutscher Meister, Kapitän, Weltmeister, Ikone, … die Liste an Erfolgen des Pfälzers ist schier endlos. Der Mythos Fritz Walter ist dabei direkt mit der goldenen Zeit des 1. FC Kaiserslautern verbunden. Dass sich der Fußballvirtuose und der Lauterer Fußballclub gefunden haben, kommt dabei nicht von ungefähr.  

Fritz Walter mit dem Weltmeister-Pokal.

„Klein Fritzchen“ ganz groß 

Fritz Walter, bürgerlich Friedrich, wurde 1920 quasi in den FCK hineingeboren. Das älteste von fünf Geschwistern erblickte in der Barbarossastadt als Sohn des Lauterer Vereinswirts das Licht der Welt. Von klein auf trat der junge Fritz auf dem Betzenberg gegen das runde Leder. Sein Talent kam dabei schon früh zum Vorschein, weshalb der zukünftige Weltmeister bereits im Kindesalter gegen Ältere spielte. Die FCK-Jugendspiele wurden zu dieser Zeit vor den Spielen der Herrenmannschaft ausgetragen. Und da der 8-jährige Fritz Walter seinen Gegner dermaßen überlegenen war und das Spielgeschehen nach Belieben dominierte, fanden sich bereits zu den Jugendspielen bis zu 2.000 Menschen auf dem „Betze“ ein. Im zarten Alter von 13 Jahren wurde „Klein Fritzchen“ dann erstmals in der Lokal-Presse als „prächtiger Mittelstürmer gerühmt“ – weitere Artikel folgten.  

Fritz Walter-Wetter 

Als Fritz Walter dann später bei den 1. Herren der Pfälzer kickte, war sein Einfluss auf den sportlichen Aufstieg des FCK so groß, dass man schon bald von der „Walter-Mannschaft“ sprach. In seiner ersten Saison gelang dank 59 Walter-Toren direkt der Aufstieg als Meister. Mit 20 Jahren ereilte den hochveranlagten Kicker das Schicksal des Krieges. Walter wurde in die Wehrmacht eingezogen und musste seine Fußball-Karriere infolgedessen vorerst auf Eis legen. 1945 infizierte sich der „Lauter Bu“ in Kriegsgefangenschaft mit Malaria, was aufgrund der mangelhaften medizinischen Versorgung nicht optimal behandelt werden konnte. Als Nachwehe der Erkrankung fiel es Walter schwer, bei hohen Temperaturen sportlich aktiv zu sein. Viel lieber war ihm hingegen ein mildes, gerne auch regnerisches Klima – das berühmte „Fritz-Walter-Wetter“.  

„Was brauchst du denn sonst?“ 

Nach dem Krieg lag das Land zu großen Teilen in Trümmern und musste neu aufgebaut werden. Das gleiche galt für Walters FCK. Der inzwischen 25-jährige Fußballvirtuose verschrieb sich einmal aufs Neue seinem Herzensclub und fungierte bei den Roten Teufeln als Kapitän, Trainer und Geschäftsführer. Dabei musste sich Walter zuerst mit einer politischen Hürde auseinandersetzen. Denn aufgrund der Grenznähe zu Frankreich lag Kaiserslautern in der französischen Besatzungszone, der Betzenberg gar in einem Sperrgebiet. Damit der FCK dennoch trainieren und spielen konnte, handelte Fritz Walter mit den Franzosen eine besondere Vereinbarung aus. Der Fußballexperte veranstaltete für eine Soldatenmannschaft Trainingseinheiten, dafür durften die Roten Teufel auf ihren „Betze“.  

Unter der Führung von Triple-Funktionär Walter etablierte sich der FCK in der Spitze des deutschen Fußballs und belohnte sich 1951 sowie 1953 mit der Meisterschaft. Walters unglaubliche Klasse blieb in dieser Zeit natürlich auch von anderen deutlich zahlungskräftigeren Vereinen nicht unbemerkt. So wurde der Pfälzer Anfang der 1950er-Jahre mit Angeboten konfrontiert, die in der heutigen Welt mit saudi-arabischen Summen vergleichbar sind. Als Walter von Atletico Madrid mit einer fast schon unverschämten Offerte umgarnt wurde, suchte er den Rat seiner Ehefrau Italia: „Schätzsche, was mache ma?“ Die Antwort „Hier ist dein Betze, dein FCK, deine Nationalmannschaft. Was brauchst du sonst?“ machte der Legende des runden Leders klar, dass er an Ort und Stelle alles hat, um glücklich zu sein. Daher schlug Walter das Angebot aus und arbeite neben seinen Tätigkeiten beim FCK weiter als Bankmitarbeiter.  

Fritz Walter war ein Spieler, den in dieser Form zuvor nie gegeben hatte und wohl auch nie wieder geben wird. Neben seinem enormen Talent besaß der Pfälzer den Ehrgeiz und die notwendige Disziplin, um zu einem, wenn nicht gar dem größten deutschen Fußballer zu werden. In 384 Spielen für den FCK erzielte Walter unglaubliche 327 Treffer, dazu noch seine Verdienste für die deutsche Nationalmannschaft.  

1959 beendete der treue Fritz als Weltmeister und zweifacher deutscher Meister seine aktive Karriere. Fritz Walter bleibt aber nicht nur für seine Erfolge, sondern auch für seinen Anteil an der Entwicklung des deutschen Fußballs unvergessen. Walters tiefe Kenntnis mit dem Sport und dem FCK zeigt sich auch in der folgenden Aussage aus den 90er-Jahren: „Wenn der FCK einmal absteigt, endet eine Ära.“ Nach dem erstmaligen Abstieg 1997 gewannen die Roten Teufeln zwar noch einmal die deutsche Meisterschaft, entwickelten sich anschließend allerdings kontinuierlich von der Spitze weg. Doch trotz Drittliga-Aufenthalt und einem zwischenzeitlich drohenden Lizenzentzug ist der FCK nun wieder in der 2. Bundesliga angekommen. Schön, endlich wieder Derbys! 

125 Kopfbälle, 374 Spiele und 6 Legionäre

Vorberichte

Am 6. Spieltag kommt es zum Südwestderby im BBBank Wildpark. Wir haben 11 Fakten zu diesem Kracher zusammengefasst.

2 zu null trennten sich der KSC und der FCK jeweils im Hin- und Rückspiel der letzten Saison. Im Hinspiel trafen Terence Boyd und Kenny Prince Redondo. Im Rückspiel trugen sich Budu Zivdzivadze und Paul Nebel in die Torschützenliste für den KSC ein.

4 Deutsche Meisterschaften stehen dem 1 FC Kaiserslautern in seiner Vereinshistorie zu Buche. Diese Erfolge stammen aus den Jahren 1951, 1953, 1991 und 1998.

6 Legionäre stehen im Kader von Trainer Dirk Schuster. Genauso viele finden sich auch im Kader unseres KSC.

7 Spieler im Kader der roten Teufel sind über 1.90m groß. Bei unserem KSC befindet sich exakt dieselbe Anzahl an 1.90m-Hünen im Kader.

9 Tore schossen die Pfälzer in dieser Saison bereits. Dieselbe Anzahl mussten sie allerdings auch schon einstecken.

10 Uhr auf dem Marktplatz! Wie auch schon beim letzten Südwestderby in der vergangenen Saison, treffen sich die KSC-Fans zum „zamme nausdabbe“ im Karlsruher Zentrum.

26.6 Jahre alt sind die Gäste im Durchschnitt. Damit sind sie nur knapp jünger als unser Team mit 26.7 Jahren.

63 Duelle lieferten sich die beiden Teams bereits, nun steht das 64. Südwestderby an.

95 Kilometer Autostrecke liegen zwischen dem „Betze“, der Heimspielstätte der roten Teufel und dem BBBank Wildpark.

125 Kopfballduelle konnte der FCK in dieser Saison bereits für sich entscheiden. Dies ist der zweitbeste Wert der gesamten Liga. Unser KSC kommt hier auf nur 85 gewonnene Duelle.

374 Spiele machten Florian Dick, Dirk Schuster und Thomas Hengen zusammen für den KSC. Heute fungieren sie als Teammanager, Cheftrainer und Geschäftsführer bei den Pfälzern. 

 

„Wir müssen zeigen, dass das unser Stadion ist!“

Vorberichte

Die Vorherrschaft im Südwesten steht wieder auf dem Spiel! Am 6. Spieltag der Zweitliga-Saison 2023/24 empfangen wir den 1. FC Kaiserslautern zuhause im BBBank Wildpark. Im Vorbericht erfahrt ihr alles Wichtige zum Duell und der blau-weißen Woche.  

Christian Eichner spricht bei der Pressekonferenz ins Mikrofon.

Das Spiel 

In manchen Spielen geht es um mehr als drei Punkte. Das Südwest-Derby lebt von den Gefühlen und der Rivalität zwischen beiden Lagern. „Die Emotionen sind in der Kabine spürbar, darauf muss ich die Jungs nicht extra hinweisen. Als Trainer will ich diese in die richtigen Bahnen lenken“, äußert sich Cheftrainer Christian Eichner hinsichtlich der Derby-Brisanz.  

Auf fußballerischer Ebene wurden in der vergangenen Woche die Lehren aus den bisherigen fünf Spieltagen gezogen. Der erste Block, sprich die Partien bis zur Länderspielpause, ist nun passé. Auf einige Faktoren lässt sich dabei definitiv aufbauen, andere bieten Raum zur Optimierung. „Wir müssen uns für Samstag in der Defensive gut vorbereiten“, fordert der Karlsruher Fußballlehrer dabei von seiner Mannschaft. Zudem soll die Körpersprache klarmachen, wer der Herr im Haus ist: „Wir müssen zeigen, dass das unser Stadion, unser Heimspiel ist!“, führt Eichner aus. 

Wie es sich für ein Derby gehört, findet das Spiel vor einer traumhaften Kulisse statt! Der BBBank Wildpark ist nahezu ausverkauft, ein geringes Restkontigent ist derzeit noch online verfügbar. Am Spieltag bleiben die Tageskassen geschlossen.  

KSC-Personal 

Die Langzeitverletzen Daniel O’Shaughnessy und Efe-Kaan Sihlaroglu befinden sich nach wie vor in der Reha. Ebenfalls aussetzen werden Tim Rossmann und Christoph Kobald, die aktuell von muskulären Problemen zurückgehalten werden. Ein Fragezeichen steht indes noch hinter dem an der Hand operierten Lars Stindl. Am heutigen Nachmittag trainierte der Offensiv-Routinier erstmals wieder mit dem Ball am Fuß. Ob und wie Lars am Samstag mithelfen kann, klärt sich spätestens im morgigen Abschlusstraining.  

Wir wünschen allen Verletzten eine baldige Genesung! 

Die Lage in Liga 2 

Zum Start des 6. Spieltages steigen am morgigen Abend ab 18:30 Uhr die beiden Duelle SC Paderborn (16.) – Wehen Wiesbaden (8.) und 1. FC Nürnberg (11.) – SpVgg Greuther Fürth (13.). Das Frankenderby ist dabei in der 271. Auflage der Hingucker des Freitagabends. Kein anderes Derby wurde in Deutschland bisher häufiger ausgespielt.  

Wenn am Samstag mit der Partie im BBBank Wildpark das nächste Derby ansteht, misst sich parallel Rostock (5.) zuhause mit Düsseldorf (4.) und der HSV (1.) auswärts mit Elversberg (15.). Das abendliche Topspiel gestalten ab 20:30 Uhr im Ruhrpott dann Schalke 04 (12.) und der 1. FC Magdeburg (3.).  

Wer am Sonntagmittag noch Lust auf Fußball hat, der ist mit den drei Begegnungen Hertha BSC (17.) – Eintracht Braunschweig (14.), St. Pauli  (9.) – Holstein Kiel (2.) und Hannover 96 (7.) - VfL Osnabrück (18.) bestens versorgt.   

Remis im Südwest-Derby

Spielberichte

Unser KSC kontert eine frühe FCK-Führung und gleicht kurz vor der Halbzeit aus. Im Spielbericht gibt es das gesamte Geschehen zum Nachlesen.

Marvin Wanitzek in Aktion.

Nach der Niederlage in Düsseldorf kam es am heutigen Samstag zum Südwestderby gegen den 1. FC Kaiserslautern. Hier galt es für die Männer von Christian Eichner an den letzten Heimsieg gegen Braunschweig anzuknüpfen und die Niederlage gegen Düsseldorf vergessen zu machen. Die Pfälzer reisten mit einem 3:1-Heimerfolg gegen den 1. FC Nürnberg im Rücken in das schönste Land in Deutschlands Gaun. An der Seitenlinie der Roten Teufel coachte mit Dirk Schuster ein für die meisten KSC-Fans bekanntes Gesicht.

Christian Eichners Taktik

Unser Cheftrainer wechselte im Vergleich zum Spiel bei der Fortuna lediglich auf einer Position. Für den an der Hand verletzen Lars Stindl stürmte Igor Matanovic an der Seite von Fabian Schleusener. Ansonsten kam es zu keiner weiteren Änderungen in der blau-weißen Startelf.

Das Spiel in der Zusammenfassung

Früher Schock für den KSC

Das hitzige Spiel startete für unseren KSC mit einer kalten Dusche. Nach einer Flanke durch Jean Zimmer kam Ragnar Ache zum Abschluss und versenkte das Spielgerät in die lange Ecke des Gehäuses von Patrick Drewes (5.). Unsere Blau-Weißen zeigten sich davon aber nicht beeindruckt und kamen im direkten Anschluss an den Wiederanpfiff zur ersten Gelegenheit in Person von Igor Matanovic, der die Kugel aber leider knapp am Tor von Julian Krahl vorbei setzte (7.). Anschließend war das Spiel für einige Minuten wieder etwas ausgeglichener, beide Mannschaften schenkten sich nichts.

 Karlsruhe die aktivere Mannschaft

Nach diesem ereignisreichen Beginn wurde der Mittelabschnitt der ersten Hälfte etwas ruhiger. Dennoch war Christian Eichners Mannschaft hellwach und kreierte nach und nach neue Offensivaktionen. So entstanden zur Mitte des ersten Durchganges zwei Großchancen für Karlsruhe. Paul Nebel war auf der rechten Seite durchgestartet und brachte eine Flanke in den Sechzehner auf den am zweiten Pfosten lauernden Fabian Schleusener. Dessen Kopfball wurde aber von FCK-Schlussmann Julian Krahl in höchster Not pariert (30.). Auch der folgende Abschluss von Igor Matanovic ging knapp am Kasten der Pfälzer vorbei (31.).

Sekunden vor Ablauf der dreiminütigen Nachspielzeit kam Fabian Schleusener im Sechzehner der roten Teufel zum Fall. Dieser Pfiff hielt der Überprüfung durch Videoassistent Christian Dietz stand. Den Strafstroß schnappte sich und verwandelte ihn sicher Marvin Wanitzek zum höchstverdienten 1:1-Pausenstand (45 +3).

Lautern kommt wacher aus der Kabine

Die erste Chance im zweiten Spielabschnitt ging auf das Konto der Pfälzer. Tobias Raschl setzte einen Freistoß knapp über das Tor von unserem Schlussmann Patrick Drewes (54.). Anschließend war etwas die Luft aus der Partie und es gab keine nennenswerten Höhepunkte. Unsere Jungs kamen bis zum Dreifach-Wechsel von Zivzivadze, Burnic und Brosinski und der darauffolgenden Trinkpause auch weiter nicht richtig ins Spiel.

Nach dieser kurzen Unterbrechung kamen die Gäste zu Ihrer nächsten Chance in Person von Kevin Kraus, der in Drewes aber seinen Meister fand (76.).

KSC erwacht in Schlussviertelstunde

Mit dem Einläuten der letzten 15 Minuten der regulären Spielzeit, kam unser KSC wieder zum Zug. Ein Kopfball von Paul Nebel fand aber leider nicht den Weg in das Tor von Julian Krahl (79.). Die anschließende Aktion wurde erneut gefährlich, Gondorfs Distanzschuss verfehlte sein Ziel jedoch knapp. Die letzten Minuten der Partie boten keine weiteren Möglichkeiten auf einen Lucky Punch, womit beide Mannschaften mit einem Punkt aus dem 64. Südwest-Derby gehen.

Fazit & Ausblick

In einem ausgeglichener Begegnung zeigten unsere Jungs eine gute Partie und konnten kurz vor Pausenpfiff die frühe Führung der Pfälzer durch ein Strafstoßtor von Marvin Wanitzek kontern. Dies bliebt in er abwechslungsreichen Partie allerdings der einzige Karlsruher Treffer.

In einer Woche geht es für unseren KSC ins Frankenland. Dort treffen wir um 13:00 Uhr auf die Spielvereinigung aus Fürth.

Aufstellung

KSC: Drewes – Heise, Franke, Bormuth, Jung – Gondorf, Wanitzek (68. Burnic), Jensen (68. Brosinski), Nebel – Schleusener, Matanovic (68. Zivdzivadze)

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Tomiak, Kraus, Elvedi – Puchacz, Raschl, Niehues, Zimmer (82. Soldo), Ritter (60. Hanslik) – Ache (81. Boyd), Tachie (60. Opoku)

Die Daten zum Spiel

Tore: Wanitzek (FE / 45.+3) / Ache (5.)

Ort: BBank Wildpark

Zuschauer: 33.000

Schiedsrichter: Deniz Aytekin

 

 


Match
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