Der Mann für alle Fälle - Zlatan Bajramovic im Interview

U19 von Fabian Zimmer

Seit August 2018 verantwortet er die U19-Junioren des KSC in der A-Junioren Bundesliga Süd/Südwest, war seitdem schon Assistent von Alois Schwartz, Marc-Patrick Meister und Mirko Slomka. Nach der Beförderung von Christian Eichner bekleidet er erneut die Co-Trainer-Position bei den Profis: Zlatan Bajramovic. Im Interview gibt der gebürtige Hamburger einen Einblick in die aktuelle Situation und erklärt, wie er trotz Doppelbelastung den Spagat zwischen NLZ und Zweitligafußball schafft.

KSC.de: Anfang Februar wurde Christian Eichner zum neuen Profi-Cheftrainer befördert, wählte dich als seinen Assistenten. Bis zur Corona-Pause warst du demnach täglich mehrere Stunden sowohl mit deiner U19 als auch mit der Zweitligamannschaft auf dem Trainingsplatz. Ist diese Doppelbelastung kein Problem für dich?

Bajramovic: Die Zeit auf dem Platz wird natürlich immer mehr, doch die Situation an sich ist für mich nicht neu. Bereits in der Saison 17/18 war ich ja zwischenzeitlich für die Profi- und damals noch Amateurmannschaft verantwortlich. Natürlich gibt es in solchen Zeiten auch Tage, an denen abends mal die Beine weh tun. Der Spagat zwischen Junioren- und Profifußball bringt Vor- und Nachteile mit sich: Wenn du am Samstag mit der U19 und einen Tag später mit den Profis als Verlierer vom Platz gehst, tut das natürlich doppelt weh. Auf der anderen Seite kannst du aber auch deine Erfahrungen in der jeweils anderen Mannschaft einbringen und auch Talenten die Möglichkeit geben, frühzeitig Profi-Luft zu schnuppern. Das alles ist natürlich nur mit einem harmonierenden Trainerteam möglich, auf welches ich mich hier beim KSC jederzeit verlassen kann.

KSC.de: Wenn du dich für eine deiner beiden Mannschaften entscheiden müsstest, dann...?

Bajramovic: In der Vergangenheit habe ich beides kennen- und liebengelernt, sowohl die Arbeit im NLZ als auch mit den Profis. Ich komme mit beiden Aufgaben super zurecht und der Job macht mir weiterhin großen Spaß.

KSC.de: Momentan ruht in der A-Junioren-Bundesliga der Trainings- und Spielbetrieb. Ist eine zeitnahe Fortsetzung in deinen Augen denkbar?

Bajramovic: Mein Gefühl sagt, dass die laufende Runde nicht mehr fortgeführt und demnach abgebrochen wird. Ich halte es in der aktuellen Situation für zu riskant, die Nachwuchsleistungszentren wieder zu öffnen, auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, dass in absehrbarer Zeit wieder der Ball rollt.

KSC.de: Bist du im regelmäßigen Kontakt mit deiner U19-Mannschaft und wie halten sich die Jungs in der trainingsfreien Zeit fit?

Bajramovic: Natürlich befinde ich mich im regen Austausch mit Spielern und Mannschaft. Um fit zu bleiben hat unser Athletik-Trainer individuelle Trainingspläne erstellt, die quasi als Hausaufgaben erledigt werden müssen, damit wir für einen eventuellen Tag X vorbereitet sind.

KSC.de: Welche Rolle spielt die Nachwuchsarbeit beim KSC?

Bajramovic: Die Verzahnung zwischen dem Junioren- und Herrenbereich muss für uns immer mehr in den Fokus rücken. Gerade mit unseren geringen Mitteln müssen wir in Zukunft mit dem eigenen Nachwuchs punkten. Unsere Aufgabe wird es sein, die Spieler frühzeitig auf den Profi-Bereich vorzubereiten und die Top-Talente vereinzelt in den Zweitliga-Trainingsbetrieb einzubauen. Doch dieser Prozess braucht Zeit, das ist keine Aktion von heute auf morgen.

KSC.de: Ist die aktuelle Doppelfunktion für dich zukunftsfähig?

Bajramovic: Im Moment bin ich mit der Situation zufrieden, ich erhalte das Vertrauen des Vereins und dieses möchte ich mit guter Leistung zurückzahlen. An oberster Stelle steht das Wohl des Clubs, zu gegebener Zeit werden wir dann eine gemeinsame und für alle Seiten zufriedenstellende Entscheidung treffen.


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