Geschichte des BBBank Wildpark

Geschichte des BBBank Wildpark

KSC-Heimat seit 1921

Der FC Phönix sah sich nach seiner Gründung im Jahre 1894 häufig mit Platzproblemen konfrontiert. Am 19. August 1921 war endlich eine langfristige Lösung gefunden: Für zunächst 50 Jahre überließ die Stadt dem Verein pachtweise ein Areal im Karlsruher Hardtwald. Bereits im Herbst wurde mit der Abholzung begonnen und im März 1922 begannen freiwillige Helfer, die Sportplätze anzulegen. Das Gelände umfasste nach der Fertigstellung drei Fußball- und zwei Tennisplätze, eine 400-Meter-Bahn, sowie Wurf- und Sprunganlagen für die Leichtathleten. Nach der Fusion zwischen dem FC Phönix und dem VfB Mühlburg 1952 benötigte der neu entstandene Karlsruher Sport-Club ein wesentlich größeres Fußballstadion, um den gewachsenen Ansprüchen gerecht zu werden.

Ohne zu zögern nahm die Stadt den Ausbau des Wildparkstadions, in dem künftig 50.000 Fans Platz finden sollten, in Angriff. Schon am 7. August 1955 konnte Karlsruhes Oberbürgermeister Günther Klotz das umgebaute Stadion an den KSC übergeben. Im Eröffnungsspiel traf der Pokalsieger KSC auf den Deutschen Meister von 1955, Rot-Weiß Essen. Rund 45.000 Zuschauer pilgerten ins Wildparkstadion, das nach seinem Umbau als eines der modernsten Stadien Deutschlands galt. Das Spiel endete mit einem gerechten 2:2-Unentschieden.

In den kommenden Jahren war die Fächerstadt des Öfteren Austragungsort von Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft. Insgesamt fanden bis heute sechs Länderspiele im Wildpark statt - gegen Norwegen, die Schweiz, Zypern, Marokko, Albanien und Uruguay. Alle Spiele konnte die deutsche Elf gewinnen. Zudem war das Wildparkstadion zweimal Austragungsort von offiziellen DFB-Spielen auf Vereinsebene: 1956 fand das Endspiel um den DFB-Pokal in Karlsruhe statt (der KSC besiegte den HSV 3:1) und 1990 das Supercup-Finale des DFB. Dabei besiegte der FC Bayern München den 1. FC Kaiserslautern mit 4:1.

In den 70er-Jahren mussten Teile des Stadions nachgerüstet werden, so beispielsweise die bisherige Flutlichtanlage, die das Stadion für Fernseh-Übertragungen nicht mehr ausreichend erhellen konnte. Im März 1978 begann der Ausbau der Gegentribüne, deren Kapazität sich von 5.000 auf 17.000 Plätze erhöhte. 1986 flimmerte im Wildpark eine neue Anzeigetafel, sie galt damals als modernste Videoleinwand Europas.

Die größten Umbauarbeiten im Wildpark begannen im Januar 1991 mit dem Abriss der Haupttribüne. Binnen zweieinhalb Jahren wurde eine neue, hochmoderne und architektonisch einzigartige Tribüne aus dem Boden gestampft. Über den maximal 6.400 Zuschauern schweben nun 1.200 Tonnen formvollendeter Stahl. Gigantisch wie das Gewicht der Tribüne, waren am Ende auch die Kosten. Ging man zu Beginn der Baumaßnahmen noch von 22 Millionen Mark aus, so verdoppelte sich der Preis bis zur Fertigstellung der Tribüne auf 45 Millionen, was immer wieder zu heftigen Debatten im Karlsruher Rathaus führte.

Bei der Einweihung der neuen Tribüne im Juli 1993 waren jedoch alle Differenzen vergessen und Oberbürgermeister Gerhard Seiler resümierte: "Der Karlsruher Fußball besitzt jetzt eine moderne, komfortable Anlage, die architektonisch und funktional über dem Durchschnitt der Bundesliga liegt." Im Einweihungsspiel sicherte sich der KSC mit einem 3:0 über Borussia Dortmund den sechsten Tabellenplatz und somit den Einzug in den UEFA-Pokal.

Zur Jahrtausendwende gab es die ersten Entwürfe für ein neues Fußballstadion im Wildpark. Den prominentesten steuerte sicherlich Stardesigner Luigi Colani bei, der mit seinem kreativen Vorschlag aber die finanziellen Möglichkeiten aller Beteiligten sprengte. Während es der ursprüngliche Plan gewesen war, eine Spielstätte für die WM 2006 zu stellen, nahmen erst im Jahr des Fußballfestes in Deutschland die Planungen für ein neues Stadion wieder an Fahrt auf. Zwischenzeitlich stand ein gänzlich neuer Standort im Raum, was aber später verworfen wurde.

Nach vielen weiteren Jahren der Diskussionen und Uneinigkeiten zwischen Stadt, Verein und möglichen Investoren stimmte der Karlsruher Gemeinderat im Juli 2016 für eine neue KSC-Arena auf der Fläche des alten Wildparkstadions. Im September desselben Jahres stimmten die Mitglieder des Vereins zu und im November wurden die notwendigen Verträge unterschrieben. Die notwendigen betriebswirtschaftlichen Maßnahmen wurden getätigt, die Abriss-Bagger rollten am Jahresende 2018. Bevor der Bau begann, wurden ab Oktober 2018 die Kurvenwälle abgetragen. Danach begann der Neubau im laufenden Spielbetrieb, welcher hier im Bautagebuch zu verfolgen ist.

Neben dem Stadionprojekt zeigen auch auf dem gesamten Gelände des Wildparks die Zeichen nun Richtung Zukunft. Im Umfeld laufen Modernisierungs- sowie Erweiterungsmaßnahmen unter dem Motto 'Vision Wildpark'. Unter anderem entstehen neue Trainingsplätze, Soccer Courts und ein neues Nachwuchsleistungszentrum.

Am 16. Juni 2021 wurde der neue Namensgeber des Stadions bekannt gegeben: Gemeinsam haben die Stadt Karlsruhe und der KSC mit der BBBank eine langfristige Partnerschaft vereinbart, sodass der KSC seit Juli 2021 im BBBank Wildpark spielt.


Match
Center
3:3