KSC muss sich mit Remis begnügen

Spielberichte 14/15

Ein Flutlichtspiel an einem Montagabend - fast drei Jahre ist es her, dass die Blau-Weißen in einem Montagabend-Spiel ran durften. Damals unterlag man am 12.03.2012 beim FC St. Pauli mit 1:0. Am Ende der Saison stieg man gar in Liga 3 ab. Davon kann in diesem Jahr jedoch nicht die Rede sein, auch wenn man durch das torlose Remis gegen RB Leipzig klar sagen muss, dass man in diesem Spiel zwei Punkte verschenkt hat. Damit verpasste man die Chance auf Platz Zwei und rangiert somit mit 40 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz.

Aus dem Wildpark berichtet Fabian Dürr
Nicht nur mit 3 personellen Veränderungen schickte KSC-Cheftrainer Markus Kauczinski sein Team gegen den Tabellenachten aus Leipzig vor einer stattlichen Kulisse von 17829 Zuschauern ins Rennen, auch in der Taktik veränderte er seine Elf und stellte auf eine 4-1-4-1-Formation um. Stammtorhüter und Kapitän Dirk Orlishausen, der zuletzt auf Grund einer Beckenprellung zwei Partien fehlte, kehrte für René Vollath ins Tor zurück. Auch Daniel Gordon rückte nach überstandenen Oberschenkelproblemen wieder auf die Innenverteidigerposition. Er ersetzte Jan Mauersberger, der seinen Platz verletzungsbedingt räumen musste. Auf der rechten Seite feierte der erst 18-jährige Boubacar Barry sein Startelfdebut. Er ersetzte Manuel Torres, der im Spiel beim 1. FC Nürnberg seine fünfte Gelbe Karte sah und somit das Spiel von der Tribüne verfolgen musste.

Die erste Viertelstunde des Spiels gestaltete sich recht ausgeglichen. Während der KSC versuchte von Beginn an das Spiel zu übernehmen, setzten die Gäste aus Leipzig vermehrt auf ihr Umschaltspiel aus einer gesicherten Defensive. Den einzigen Torschuss in den ersten 15 Minuten konnte Joshua Kimmig in der vierten Spielminute verbuchen, KSC-Keeper Dirk Orlishausen konnte den Ball jedoch ohne Probleme sichern. Den ersten großen Aufreger gab es in Form einer Doppelchance für die Blau-Weißen in der 16. Spielminute. Nach einem Missverständnis von RB-Torwart Fabio Coltorti mit seinem Verteidiger, konnte dieser vor dem einschussbereiten Rouwen Hennings gerade noch zur Ecke klären. Beim daraus resultierenden Eckball scheiterte Manuel Gulde per Kopf am Keeper (19.). Keine zwei Minuten später war es erneut Rouwen Hennings, der mit einem strammen Schuss aus halblinker Position das Ziel nur knapp verfehlte. Die Mitte des ersten Durchgangs war vorwiegend durch viele Unterbrechungen auf Grund von Fouls geprägt. Dies spiegelten die gelben Karten für Ante Rebic, Anthony Jung und Dominik Kaiser auf Seiten der Gästen sowie Philipp Max bei den Badenern wieder. In der 31. Spielminute hätte es fast mit der Führung für den KSC funktioniert. Nach einer Ecke von Philipp Max köpfte Innenverteidiger Daniel Gordon die Kugel aus acht Meter nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Nummerische Überlegenheit für die Blau-Weißen hieß es dann ab Minute 37, als der Ex-Hoffenheimer Marvin Compper den bis dahin unauffälligen Hiroki Yamada als letzten Mann von den Beinen holte. Schiedsrichter Benjamin Brand aus Bamberg zögerte nicht und zeigte Compper für dessen Einsteigen die Rote Karte. Den resultierenden Freistoß getreten von Enrico Valentini konnte RB-Schlussmann Fabio Coltorti gerade noch abwehren. Eine Vielzahl an Chancen für den KSC gab es unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff, doch sowohl Rouwen Hennings als auch Manuel Gulde scheiterten am Torhüter. Hiroki Yamada scheiterte mit seinem Schuss aus 22 Metern am rechten Außenpfosten.

Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Leipziger trotz Unterzahl gut aufgestellt. Die Mannen von Trainer Markus Kauczinski taten sich in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts extrem schwer gegen gut stehende, jedoch extrem aggressiv spielende, Gäste. Den Blau-Weißen fehlte es bis zur 60. Minute an Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit Richtung gegnerisches Tor und das obwohl man mit einem Mann mehr auf dem Platz war. Mit der Einwechslung von Ilian Micanski (64.) für den Startelf-Debütant Boubacar Barry stellte Kauczinski auf zwei Angreifer um, umso mehr Druck aufs Leipziger Tor auszuüben. Doch nicht der KSC war es, der die erste richtige Torchance in der 2. Halbzeit hatte, sondern die Gäste aus Leipzig in Person von Joshua Kimmig, der mit seinem Schuss jedoch am gut reagierenden KSC-Kapitän Dirk Orlishausen scheiterte (71.). Mit der Einwechslung von Dimitrij Nazarov für Reinhold Yabo (73.) kam der nächste Spieler für die Offensive der Badener um in der Schlussviertelstunde vermehrt auf den Siegtreffer zu drängen. Eine riesen Möglichkeit zur KSC-Führung hatte Ilian Micanski nach herrlicher Vorarbeit von Gaétan Krebs auf dem Fuß. Doch auch er scheiterte am glänzend reagierenden Coltorti (80.). Fünf Minuten vor Spielende dann fast der Supergau, als die Gäste durch einen Weischuss von Emil Forsberg fast in Führung gegangen wären, doch Orlishausen war auf dem Posten. Nochmals eine riesen Möglichkeit hatte Ilian Micanski in der Nachspielzeit. Er scheiterte jedoch Sekunden vor dem Abpfiff wie viele andere zuvor am Mann des Spiels, Fabio Coltorti.

Auch wenn es nicht für drei Punkte gereicht hat, gilt es nun die positiven Eindrücke aus dem Spiel gegen RB Leipzig mit in die schweren Aufgaben beim FC Ingolstadt (15. März) sowie dem Derby zu Hause gegen 1. FC Kaiserslautern (22. März) mitzunehmen.

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Match
Center
7:0