„Wenn wir drei Punkte holen wollen, müssen wir unseren Plan umsetzen“

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Am Freitag (18.30 Uhr) beendet der KSC beim FC St. Pauli ein erfolgreiches Jahr und verabschiedet sich in die Winterpause. Stürmer Rouwen Hennings spielte lange Zeit beim Kiez-Klub und freut sich auf die Rückkehr ans Millerntor. Er will in Hamburg vor dem Winterurlaub unbedingt nochmal punkten.

Rouwen, am Sonntag hast du wieder ein Tor gemacht, der KSC hat zur Pause 3:0 geführt und dennoch nur Unentschieden gespielt. Wie ist deine Stimmung mit etwas Abstand zum turbulenten Spiel gegen Frankfurt?
Anfangs war die Enttäuschung echt groß, weil wir zwei wichtige Punkte leichtfertig weggegeben haben. Aber das ist jetzt abgehakt, wir werden als Mannschaft dazu noch das Erforderliche analysieren. Der Blick geht nach vorne, wir haben ja noch ein Spiel und da wollen wir noch was mitnehmen. Dann geht es in den verdienten Urlaub.

Wie war das Zusammenspiel mit Ilian Micanski?
In Aue haben wir schon mal zusammengespielt, da hat es nicht so gut geklappt. Inzwischen hat nach der Systemumstellung die ganze Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht, da lief es auch bei uns zwei am Sonntag besser.

Nichtsdestotrotz seid ihr seit acht Spielen ungeschlagen und habt durch den Punktgewinn Platz fünf gefestigt. Warum ist es derzeit so schwer, gegen euch zu gewinnen?
Wir spielen immer kompakter, lassen wenig zu, auch wenn dem am Wochenende jetzt drei Tore entgegenstehen, die wir bekommen haben. Aber wir spielen taktisch diszipliniert und da ist es schwer durchzukommen. Wir verteidigen gut und schalten schnell in die Offensive um. Manche Gegner haben da Probleme mit. Wir setzen das System vom Trainer gut um.

Du bist nun seit genau eineinhalb Jahren in Karlsruhe. Wie hast du dich eingelebt?
Alles super. Wir haben hier recht schnell eine Wohnung gefunden. Inzwischen haben wir uns gut eingelebt und Freunde gefunden. Sportlich lief es letztes Jahr nach dem Stotterstart richtig gut, da geht es einem persönlich auch besser. Dazu ist unser Sohn im Sommer hier geboren. Wir sind auch schon ein bisschen in Karlsruhe verwurzelt.

Unternehmt ihr etwas mit der Mannschaft auch abseits des Fußballplatzes?
Ja klar. Die ganze Mannschaft versteht sich sehr gut. Natürlich hat jeder seine Kumpels, mit denen man etwas macht.

Warum hast du dich vor der letzten Saison entschieden, zum KSC zu wechseln?
Es fing damit an, dass ich bei St. Pauli nicht mehr so richtig eingeplant wurde. Ich dachte dann, dass ein Neuanfang vielleicht was Gutes sei. Der KSC kam recht schnell auf mich zu und ich habe mir das Angebot angehört. Den KSC kennt man ja in ganz Deutschland als Traditionsverein. Das war mir schon wichtig, dass der Fußball in der Stadt keine Nebensache ist. Der Verein ist groß und hier sollte etwas Neues aufgebaut werden. Da wollte ich dabei sein.

Von 2008 bis 2012 warst du beim FC St. Pauli unter Vertrag – sicherlich einer der spezielleren Vereine in Deutschland. Wie hast du diese Zeit erlebt?
Es war eine schöne Zeit. Ich habe dort einen Aufstieg gefeiert und konnte da meinen Traum von der 1. Bundesliga verwirklichen. Ich hatte in meinem ersten Jahr kleine Startschwierigkeiten, aber ich war rundum glücklich dort. Im letzten halben Jahr kam ein neuer Trainer, der andere Ideen hatte. Da ging es ein bisschen auseinander, aber so ist das im Fußball. Ich hatte dreieinhalb schöne Jahre in Hamburg, habe mich aber für was Neues entschieden. Und das war die richtige Entscheidung.

Am Freitag kehrst du mit dem KSC ans Millerntor zurück. Es ist das letzte Spiel in einem erfolgreichen Jahr 2013. Welche Bedeutung wird dieses Spiel für dich haben?
Im Vorfeld ist das was Besonderes. Ich freue mich auf alte Bekannte, auf das Stadion, da war ich heimisch. Die Atmosphäre am Millerntor ist was Besonderes. Letztendlich geht es aber für uns darum, drei Punkte zu holen und ein tolles Jahr krönen zu können. Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen.

Was ist die Devise für das Spiel? Mit einem Sieg könnte man St. Pauli überholen und vor ihnen überwintern…
Grundsätzlich wollen wir jedes Spiel gewinnen. Aber Pauli hat eine gute Mannschaft und steht nicht zu Unrecht da oben. Wir sollten nicht hinfahren und denken, das wird ein Selbstläufer. Wenn wir drei Punkte holen wollen, müssen wir unseren Plan umsetzen.

Was macht das Spiel von St. Pauli aus?
Sie sind, wie wir, sehr stark bei Kontersituationen. Da werden wir aufpassen müssen. Aber unser Trainerteam stellt uns immer gut auf den Gegner ein. St. Pauli hat viele kleine, quirlige Spieler, die gerne ins Eins-gegen-Eins gehen. Das macht sie gefährlich.

Mit dem Spiel gegen St. Pauli endet ein erfolgreiches Jahr 2013. Was nehmt ihr euch als Mannschaft für 2014 vor?
Ich denke, momentan läuft es gut und wir machen Vieles richtig. Keiner hätte nach dem Aufstieg gedacht, dass wir direkt so gut in der Liga ankommen und zur Winterpause so gut dastehen. Deshalb wollen wir kontinuierlich weiterarbeiten. Wir stehen nicht umsonst da oben. In 2014 sollten und wollen wir an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen.

Und persönlich?
In den letzten Spielen lief es besser für mich. Davor hatte ich einen Durchhänger, war zu Beginn der Saison etwas krank. Ich will jetzt die Form aus den letzten Wochen in den Rückrundenstart mitnehmen.

Das Gespräch führte Fabian Herbers.


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