Trotz Führung: Karlsruher SC verliert gegen SV Sandhausen

Spielberichte 16/17

Im ersten Spiel nach der Länderspielpause musste der KSC heute erneut einen Rückschlag einstecken. Gegen die Gäste aus Sandhausen waren die Karlsruher zwar über eine Stunde tonangebend, schafften es nach Diamantakos Führungstreffer (47.) allerdings nicht, noch mehr Kapital daraus zu schlagen. Drei Gegentreffer in der letzten halben Stunde besiegelten eine unglückliche Karlsruher Niederlage.

Aus dem Wildpark berichtet Clemens Brucker

Bei der Anfangsformation der Hausherren hatte Tomas Oral auf einigen Positionen Veränderungen vorgenommen. Während das Karlsruher Tor von Dirk Orlishausen gehütet wurde, nahm Enrico Valentini wieder seinen Platz im Mittelfeld ein. In der Spitze wurde Kamberi durch Jimmy Hoffer ersetzt.

Karlsruher SC zeigt sich nach Länderspielpause erholt

Vor 11.030 Zuschauern schnupperte der KSC bereits nach wenigen Minuten erste Strafraumluft, als sich Bader auf rechts an mehreren Sandhäusern durchtankte und Torres bediente. Dessen Flanke war allerdings den berühmten kleinen Tick zu ungenau und konnte vom ehemaligen Karlsruher Klingmann geklärt werden.

Überhaupt schien es zunächst, als hätte die Länderspielpause dem KSC gutgetan, denn in der Anfangsphase waren die Hausherren das eindeutig agilere, aufgewecktere Team und unterbanden schon das Aufbauspiel Sandhausens immer wieder mit druckvollem Gegenpressing. In der elften Minute wäre Jimmy Hoffer, der von Kinsombi auf die Reise geschickt worden war, beinahe völlig allein vor dem Sandhäuser Keeper Wulle aufgetaucht, allerdings sah der Unparteiische den Österreicher mit einem Fuß hauchdünn im Abseits. 

Badische Dominanz bis zum Pausenpfiff

Nach gut 15 Minuten schafften es die Gäste erstmals aus der eigenen Hälfte, doch gleich die erste Ecke für den SVS konnten die Karlsruher in einen Blitz-Konter ummünzen und sich in der Folge direkt wieder am gegnerischen Strafraum festbeißen. Wulle zeigte in dieser Phase einige Unsicherheiten, die der KSC aber zuerst durch einen Freistoß von Sallahi und anschließend durch einen Schussversuch von Stoppelkamp noch nicht ausnutzen konnte.

Kurze Zeit später war es erneut der starke Bader, der sich im gegnerischen Strafraum in Szene setzen konnte und nach einer Ecke den Ball auf den langen Pfosten lenkte. Wulle zeigte sich dieses Mal jedoch souveräner und packte zu. Der KSC blieb weiterhin die dominantere Mannschaft und kam unter anderem durch Stoppelkamp und Hoffer immer wieder zu guten Chancen - allein die fehlende Führung blieb bis zur Pause der einzige Schönheitsfehler.

Diamantakos trifft nach Wiederanpfiff

Und der wurde keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff sofort ausgebügelt. Yamada bewies von der Mittellinie aus Auge und Ballgefühl und flankte einen Ball über 30 Meter direkt auf den freistehenden Diamantakos, der den herauseilenden Wulle eiskalt überlupfte.

Keine fünf Minuten später drohte die blau-weiße Partystimmung im Wildpark aber schon wieder zu platzen. Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld überwand Höler aus fünf Metern Dirk Orlishausen und scheiterte nur an der Brust des auf der Torlinie stehenden Thoelke.  Plötzlich waren es die Gäste aus der Kurpfalz die das druckvollere Spiel aufzogen. In der 56. Minute war es wieder Höler, der am Elfmeterpunkt den Ausgleich auf dem Fuß hatte und dieses Mal durch den herauseilenden Orlishausen gestoppt wurde. 

Sandhausen kommt durch Foulelfmeter zum Ausgleich

In der 60. Minute kam es im Karlsruher Strafraum zum Zweikampf zwischen Diamantakos und Gordon. Der fiel und Schiedsrichter Stark zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Beim anschließenden Elfmeter war Orlishausen gegen Wooten chancenlos. Danach zog sich Sandhausen prompt wieder in die eigene Hälfte zurück und überließ den Karlsruhern das Spiel, die sich damit nun allerdings schwerer taten als noch vor der Pause. Tomas Oral reagierte und brachte mit Kamberi für Hoffer einen frischen Stürmer. Das Spiel wurde in dieser Phase eindeutig hitziger, auf beiden Seiten kam es jedoch die nächsten Minuten zu keinen großen Chancen.

Wooten stellt Spielverlauf auf den Kopf

Das sollte sich in der 75. Minute ändern, wenn auch zum Leidwesen der Badener. Der mittlerweile eingewechselte Sukuta-Pasu konnte sich an der Eckfahne gleich gegen drei Karlsruher behaupten und Klingmann bedienen, der den Ball zum am Strafraumeck freistehenden Wooten weiterleitete. Mit einem Schuss gegen die Laufrichtung von Orlishausen ging Sandhausen in Führung und das Spiel war endgültig auf den Kopf gestellt.

In einer emotional nun natürlich aufgeladenen Schlussphase versuchten die Karlsruher noch einmal Druck aufzubauen - was natürlich zu Lasten der Defensive ging. In der dritten Minute der Nachspielzeit konnte Höler mit einem Konter den unschönen Schlusspunkt setzen.

Mit weiterhin elf Punkten steht der Karlsruher SC damit auf dem Relegationsplatz und hat am 27. November gegen den 1.FC Kaiserslautern die Möglichkeit sich im Keller wieder mehr Luft zu verschaffen.


Match
Center
- : -