Niederlage in Großaspach

Trotz Chancenplus: KSC muss sich Großaspach geschlagen geben

Spielberichte von Anna Zimmermann

Durch die am Ende einzig gute Chance der SG Großaspach musste der über weite Strecken überlegene KSC am Ende drei Punkte im Württembergischen lassen. Die Karlsruher zeigten beim selbsternannten "Dorfklub" eine ihrer besten Saisonleistungen. Trotzdem stand die Mannschaft von Alois Schwartz durch den Treffer von Daniel Hägele nach Schlusspfiff mit leeren Händen da.

Cheftrainer Alois Schwartz veränderte seine siegreiche Startelf vom letzten Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte lediglich auf einer Position: Marcel Mehlem rückte für den verletzten Kai Bülow in die Anfangsformation. Die Kapitänsbinde gab Bülow an David Pisot weiter.

Aktiv und kraftvoll – Erste Halbzeit fest im Griff

Bei Flutlichtatmosphäre kamen die Blau-Weißen in der Mechatronik Arena gut in die Partie. Die rund 1.000 mitgereisten KSC-Fans sahen in der 7. Minute die erste Torchance durch Florent Muslija, die aber in den Händen von SG-Keeper Broll ihren Abschluss fand. Auf der anderen Seite konnte Uphoff kurze Zeit später (10. Minute) ebenso den ersten Torschuss von Joseph-Claude Gyau abwenden, der damit die anfängliche Zurückhaltung der Gastgeber zu beenden versuchte.

Eine Riesenchance bot sich dann in der 20. Minute wieder den Karlsruhern. Nach einer per Kopf verlängerten Ecke von Marc Lorenz hielt der freistehende Jonas Föhrenbach den Kopf hin, nickte den Ball aber Zentimeter an Brolls Kasten vorbei.  

Der KSC kombinierte in der Folge gut und kam auch durch Standardsituationen gefährlich vor das Großaspacher Tor. So versuchte Marc Lorenz in der 25. Minute per direktem Freistoß sein Glück. Der gut getretene Ball senkte sich gefährlich, klatschte aber auf die Latte des SG-Kastens. Ein ähnliches Bild gab sich in der 43. Minute, als Anton Fink eine Ecke mit dem Fuß knapp am kurzen Winkel vorbeisetzte und der Ball erneut im Toraus landete.

Eine weitere hochkarätige Möglichkeit bot sich Dominik Stroh-Engel kurz vor Abpfiff der ersten Halbzeit. Der Stürmer bekam einen abgewehrten Torschuss auf die Schuhe, seinen sehenswerten Drehschuss setzte er aber über die Latte. Die Wildparkjungs machten bis zum Ende der ersten 45 Minuten starken Druck und steigerten sich spielerisch immer weiter. Einzig das nötige Quäntchen Glück zum verdienten Tor fehlte.

Glück auf der einen Seite, Überlegenheit und Unglück auf der Anderen

Ohne Wechsel startete der KSC in die zweite Hälfte des Dienstagabendspiels und knüpfte auch nach der Pause an die guten ersten 45 Minuten an - stand weiterhin defensiv kompakt und ließ nur ganz wenig seitens der Gastgeber zu. So konnte auch ein Freistoß in der 60. Minute durch Jonas Föhrenbach ohne große Gefahr für das Uphoff-Tor geklärt werden.

Der gute Marc Lorenz zeigte sich auch in den zweiten 45. Minuten von seiner gefährlichsten Seite. Nachdem Bader die Kugel in den Fünf-Meter-Raum gehoben hatte, konnte der akrobatische Lorenz-Abschluss aber noch von Großaspachs Keeper Broll geklärt werden - er stand zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um nicht hinter sich greifen zu müssen.

In der 79. Minute passierte dann das, womit nach dem Spielverlauf bis zu diesem Zeitpunkt kaum mehr einer gerechnet hatte: Großaspachs Daniel Hägele traf elf Minuten vor Ende zum ersten und einzigen Tor der Partie. Der Stürmer bekam im Strafraum des KSC einen verlängerten Ball von Shqiprim Binakaj auf die Füße - und der SG-Kapitän beförderte den Ball aus wenigen Metern ins KSC-Tor.

Für die letzten Minuten brachte Trainer Schwartz Fabian Schleusener für Matthias Bader. Der KSC setzte noch einmal alles auf eine Karte -  was in der 88. Minute dann einen Elfmeter - allerdings für die Großaspacher - zur Folge hatte. Daniel Gordon hatte bei einem Entlastungsangriff der Heimmannschaft rettend eingreifen müssen - beim Kampf um den Ball kam dabei Gegenspieler Gyau zu Fall. Schiedsrichter Eric Müller zeigte auf den Punkt - doch Binakaj jagte den Ball über die Latte. Somit blieb es in dieser Situation wie auch in zwei weiteren Sitationen nur eine Minute später beim 1:0. Ein wieder einmal starker Benjamin Uphoff konnte innerhalb weniger Sekunden zwei gefährliche Angriffe der Hausherren abwehren.

Schlussendlich stand am Ende das bittere Ergebnis für den KSC. Die Blau-Weißen konnten ihre Chancen nicht in Tore ummünzen und mussten sie sich trotz der teilweise drückenden Überlegenheit geschlagen geben und ohne Punkte zurück nach Baden fahren.

Wenig Zeit zum Durchatmen: Vier Tage Pause

Durch die englische Woche müssen die Blau-Weißen direkt am Sonntagnachmittag wieder ran. Im heimischen Wildpark empfangen die Jungs von Alois Schwartz um 14 Uhr die thüringer Gäste vom FC Rot-Weiß Erfurt.

Das Spiel im Stenogram:

Karlsruher SC: Uphoff – Bader (84. Schleusener), Pisot, Gordon, Föhrenbach - Mehlem – Muslija (59. Camoglu), Wanitzek, Lorenz - Fink, Stroh-Engel (76. Zawada). Bank: Orlishausen, Camoglu, Zawada, Siebeck, Vujinovic, Schleusener, Leo. Trainer: Alois Schwartz.

SG Sonnenhof Großaspach: Broll - Leist, Bösel, Binakaj, Gyau – Aschauer, Baku (90. Hoffmann) - Özdemir, Hägele - Gehring, Vizthum. Bank: Reule, Hoffmann, Sané, Rodriguez, Röttger, Relivan, Hoffmann. Trainer: Sascha Hildmann.

Tore: 1:0 Hägele (79.)

Gelbe Karten: Bader, Mehlem; Gehring

Schiedsrichter: Eric Müller (Bremen)

Zuschauer: 5.094


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