Gegner im Detail: SpVgg Greuther Fürth

Spielvereinigung, Greuther oder Kleeblatt? - Die Fürther Namensgeschichte

Vorberichte

Am 7. Spieltag gastieren wir in Mittelfranken bei…wie heißen sie denn eigentlich? Gegründet als Spielvereinigung Fürth, umbenannt mit dem Zusatz „Greuther“ und häufig einfach als Kleeblatt bezeichnet. Bei „Gegner im Detail“ blicken wir auf die Namensgeschichte unserer Kontrahenten.

Die Fürther Fantribüne.

Kleeblatt und Holzschuh

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehörten die Fürther zu den besten Mannschaften des Landes. Drei deutsche Meisterschaften und knapp 65 Jahre später fand sich die Spielvereinigung im Amateurfußball wieder. Die großen Titel von früher waren längst in der Vitrine verstaubt und der Verein stand kurz vor dem finanziellen Ruin. Die Miete für die Fürther Fußballstätte im Ronhof war für das klamme Kleeblatt kaum zu stemmen, sodass sich ein Insolvenzverfahren anbahnte. Zum selben Zeitpunkt erlebte knapp 45 Kilometer weiter nordwestlich der Dorfverein TSV Vestenbergsgreuth einen sportlichen Aufschwung. Dem TSV fehlte es jedoch an geeigneter Infrastruktur, um einen möglichen Schritt in die oberen Gefilde anzugehen. Kurzum, der eine Verein hatte, was dem anderen fehlte. Die Funktionäre beider Clubs gingen einen Schritt aufeinander zu und vereinbarten 1995 die Aufnahme des TSV in die Fürther Spielvereinigung. Das neue Kapitel wurde dabei durch die Namensergänzung „Greuther“ und ein Logo eingeläutet. Im neuen Wappen waren nunmehr das Fürther Kleeblatt und der Vestenbergsgreuther Holzschuh vereint. Mit der finanziellen Stabilität gelang den Weiß-Grünen die Rückkehr in den  Profifußball. Über die Jahre etablierte sich die SpVgg Greuther Fürth im Unterhaus und setzte sich an die Spitze der ewigen Zweitliga-Tabelle.

Zurück zu den Wurzeln

Der sportliche Erfolg kam in den Ronhof, einige Fans blieben diesem aber aus einem ganz bestimmten Grund fern. Mit dem neuen Logo und dem veränderten Namen konnte sich manch ein Fan der Spielvereinigung nicht mehr identifizieren. Aus ihrer Sicht wurde ihr Verein durch den Einstieg von Vestenbergsgreuth zwar vor dem kompletten Absturz gerettet, verlor dabei aber ein eminentes Stück seiner Identität. Für die traditionsbewussten Fans war ihr Lieblingsclub nach wie vor die Spielvereinigung, andere sprachen von ihrem Kleeblatt und medial war der Verein primär als Greuther Fürth bekannt. 2012 wurde für die Fürther Fußballer das vorherige Wappen durch ein Kleeblatt-Rundlogo ersetzt, für den Breitensport wurde hingegen weiterhin der Holzschuh genutzt. Diese unterschiedliche Handhabung ließ bei vielen Fans den Wunsch nach einem einheitlichen Namen und Logo größer werden. Die Bestrebungen mündeten im Sommer 2018 in der Fan-Kampagne „Zurück zu den Wurzeln“, bei der sich weiß-grüne Fanclubs für die gemeinsame Sache zusammenschlossen. Die Ziele der Aktion sind neben der Wiedereinführung des ursprünglichen Namens, mehr Möglichkeiten zur fanpolitischen Mitgestaltung und dadurch eine stärkere Identifikation mit Stadt und Verein.

120 Jahre Spielvereinigung

Seit einigen Jahren spielt Vestenbergsgreuth nur noch eine geringfügige Rolle im Fürther Fußball. Inzwischen gründete der TSV gar wieder eine separate Fußballmannschaft ein, die im Amateurbereich antritt. Das „Greuther“ besteht aber nach wie vor im Namen des Vereins, da für eine Umbenennung die Zustimmung von Vestenbergsgreuth benötigt. Weil diese nicht gegeben ist, treten wir nach wie vor gegen die SpVgg Greuther Fürth an.

Unser morgiges Gastspiel markiert für die Mittelfranken ein ganz besonderes Ereignis. Wenn ab 13:00 Uhr der Ball rollt ist es auf den Tag genau 120 Jahre her, dass der Verein als SpVgg Fürth gegründet wurde. Zu diesem Anlass treten die Weiß-Grünen am 7. Spieltag in einem Sondertrikot an.


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