Saglik: "Wird ein Spiel mit Einsatz und Wille"

Profis

Er ist gebürtiger Paderborner und schoss seinen SCP vor zwei Jahren in die Bundesliga. Mahir Saglik im Interview über sein kurzes Intermezzo beim KSC, die bisherige Punkteausbeute und das Spiel am Samstag (13 Uhr).

Mahir, der SC Paderborn steht nach sechs Spieltagen mit drei Punkten auf dem 16. Tabellenrang. Damit seid ihr wahrscheinlich nicht zufrieden.
Nein, überhaupt nicht. Ich denke, das kann nicht unser Ziel sein und ist es auch nicht. Wir müssen uns definitiv steigern, denn bisher haben wir zu wenig Punkte geholt.

Was war bisher ausschlaggebend?
Wir hatten einen großen Umbruch im Kader. Die letzten zwei Jahre waren sensationell, aber wir hatten nun viele Leistungsträger, die uns verlassen haben, dazu ist auch der Trainer nicht mehr da. Das muss sich jetzt erst wieder finden und klappt nicht von heute auf morgen.

Letztes Jahr spielte Paderborn zum ersten Mal in der Bundesliga. Wie war dieses Jahr für den Verein?
In der 1. Bundesliga zu spielen, ist für den gesamten Verein ein Riesen-Erlebnis gewesen. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, schließlich habe ich den Aufstieg mit meinem Heimatverein geschafft. Es ist eine Erinnerung, die immer bleiben wird.

Ist es ein schönes Jahr gewesen, auch wenn es mit dem Abstieg endete?
Wir hätten den Abstieg ja wirklich vermeiden können. In der Rückrunde lief es leider nicht mehr so gut, warum auch immer. Aber ich kann mit etwas Abstand sagen, dass es eine schöne Saison gewesen ist.

Davor hast du die Paderborner als Torschützenkönig ins Oberhaus geschossen. Was macht deiner Meinung nach einen guten Torjäger aus?
In erster Linie wird ein Torjäger an Toren und Vorlagen gemessen. Deshalb soll er aktiv sein und viel für seine Mannschaft leisten. Ein guter Torjäger hat viele gute Szenen in einem Spiel und ist auch an den entscheidenden Momenten beteiligt. Und Tore helfen schließlich jeder Mannschaft. Die besten Torjäger sind immer auch mit dem Kopf voll dabei und hochkonzentriert.

Seit 2013 bist du beim SC Paderborn unter Vertrag. Du bist gebürtiger Paderborner und hast dort in der Jugend gespielt. War das dein Hauptgrund, zu diesem Verein zurückzukehren?
Meine Familie wohnt hier, auch alle meine Freunde sind da. Ich hatte einige andere Stationen in meiner Karriere, aber das hat nun gereicht und ich wollte hier nach Paderborn zurück. Hier fühle ich mich wohl und das merke ich auch auf dem Platz.

2009 hast du kurzzeitig für den KSC gespielt. Der Verein hat damals eine harte Zeit durchgemacht. Konntest du trotzdem etwas Positives aus der Zeit mitnehmen und die Stadt kennenlernen?
Ich muss sagen, dass die Stadt wunderschön ist und die KSC-Fans sind, soweit ich das nach meiner kurzen Zeit in Karlsruhe beurteilen kann, sehr leidenschaftlich und peitschen ihre Mannschaft nach vorne. Das ist mir positiv in Erinnerung geblieben. Sportlich lief es leider gar nicht, aber so ist das manchmal.

In dieser Zeit wurdest du vom VfL Wolfsburg ausgeliehen, der dann auch Meister wurde. Fühlst du dich denn auch als Deutscher Meister?
Definitiv. In der Hinrunde habe ich ja einige Spiele gemacht und gegen Bochum getroffen. Also habe ich auch einen Teil dazu beigetragen. Natürlich ist die Situation kurios, als ich in Karlsruhe saß und in Wolfsburg haben sie die Meisterschaft gefeiert. Trotzdem fühle ich mich als Deutscher Meister.

Du hast in deiner Karriere ein paar Spiele für die türkische U21 gemacht. Warum nicht für Deutschland?
Die Möglichkeit bestand, aber die Türkei hat sich einfach mehr um mich bemüht. Ich habe ein paar Einladungen erhalten. Dort hat es mir gut gefallen und so bin ich dann dort hängengeblieben.

Warum hat es nie für den A-Kader gereicht?
Ich finde das natürlich schade. Das hat immer viel mit Glück zu tun. Es muss vieles passen. Man muss zum richtigen Zeitpunkt fit sein und Leistung bringen, der Trainer muss ein Auge auf dich haben, aber es hat nicht sollen sein. Ich bin dankbar, dass ich bisher so eine gute Karriere hatte.

Der KSC hat einige Stammspieler verkauft und viele junge Spieler in den Kader integriert. Ist es für den Gegner dann schwerer, sie auszurechnen?
Karlsruhe hat keine schlechte Mannschaft und die wird mit Sicherheit nicht da unten bleiben. Dass Spieler gehen, ist normal, aber der Kader ist immer noch voll von Qualität und die jungen Spieler haben auch ein gewisses Talent.

Am Samstag empfängt der SC Paderborn den KSC. Beide Teams hatten keinen guten Saisonstart. Was für ein Spiel erwartest du?
Beide müssen jetzt mehr liefern, denn wir haben uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ich erwarte also ein Spiel, bei dem es viele Zweikämpfe geben wird und viel über den Einsatz und Wille gehen wird.

Was müssen also beide Teams am Samstag zeigen, um erfolgreich zu sein?
Natürlich Leidenschaft. Das ist jetzt eine Kopfsache. Das Team, das mehr an sich glaubt, gewinnt das Spiel.

Das Interview führte Fabian Herbers


Match
Center
0:1