Teil 1 der Gegner-Serie

Neu in Liga 2: SV Wehen Wiesbaden

Profis

Wer kam hoch? Wer ging runter? Wo geht es in der nächsten Saison für uns hin? Diese drei zentralen Fragen stellen sich einem jeden treuen Fußballfan nach Ablauf der Saison. Um die schier endlos lange Tristesse der KSC-freien Zeit zu überbrücken, nehmen wir die Neulinge der 2. Bundesliga mal etwas genauer unter die Lupe. Was erwartet uns nebst den altbekannten Zweitliga-Gesichtern ab dem 28. Juli? Kommt mit auf unsere Reise zu den Auf- und Absteigern in Liga zwei!

Philipp Hofmann im Zweikampf mit dem Wiesbadener Sebastian Mrowca.

Arena in Rekordzeit

Den ersten Halt auf unserer Tour machen wir nach knapp 140 Autobahnkilometern in der hessischen Landeshauptstadt. In der dortigen BRITA-Arena ist der SV Wehen Wiesbaden beheimatet. Das war allerdings nicht immer so. Die Ursprünge der Rot-Schwarzen liegen nämlich auf dem knapp 13 Kilometer entfernten Halberg in der 7.000-Seelen Gemeinde Wehen. Mit dem erstmaligen Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahre 2007 ging dann allerdings der Umzug in die nahegelegene Großstadt einher, da die Gegebenheiten in Wehen eher für regionalen Amateurfußball, als auf schillerndes Profigeschäft ausgelegt waren.

Zu Beginn der ersten Spielzeit im Unterhaus des deutschen Fußballs befand sich das Wiesbadener Stadion noch in der Konstruktion, weshalb der SVWW andernorts nach einem Austragungsort für die Heimspiele suchen musste. Fündig wurde man ein paar Kilometer östlich entlang des Mains in Frankfurt. In die eigentliche Heimstätte der Eintracht mussten die Rot-Schwarzen aber nur für  vier Spiele ausweichen, da die BRITA-Arena schon nach gerade einmal 112 Bautagen fertiggestellt wurde. Damit schaffte es das Fußballstadion der Wehen Wiesbadener bereits in die Rekordbücher ohne je eine Sekunde Fußball gesehen zu haben, denn kein anderes Stadion hatte je eine kürzere Bauzeit.
Nach Umbaumaßnahmen fasst die Arena aktuell 15.295 Plätze.

Football Manager im echten Leben

Mit 36 Jahren nach Stationen in Leeds, Nottingham Forest und New York im Ausland eine Mannschaft zusammenstellen, die in die 2. Liga aufsteigt – klingt nach einem zeitintensiven Spielstand im Computer-Simulator, ist aber die Geschichte von Paul Fernie. Der englische Fußballenthusiast ist der sportliche Leiter des SV Wehen Wiesbaden und damit einer der Hauptverantwortlichen für die Transfers der Hessen.

Fernies fußballerische Laufbahn verlief ohne Stationen im internationalen Profigeschäft, dafür sammelte er aber bereits im zarten Traineralter von 20 Jahren Erfahrungen im Nachwuchsbereich von Leeds United. Nach weiteren Stationen als Spielanalyst auf der Insel wagte Fernie 2016 den Schritt in die hessische Landeshauptstadt und bekleidete dort zunächst das Amt des Chefscouts. Unterbrochen von einem knapp zweijährigen Intermezzo in New York leitet der Engländer seit der Saison 2021/22 die sportlichen Geschicke des SVWW - mit Erfolg! Der Experte des runden Leders kreierte in wenigen Jahren einen vielversprechenden Kader und etablierte die Wiesbadener in der oberen Tabellenhälfte der 3. Liga. Nach dem dritten Zweitliga-Aufstieg der Vereinshistorie gilt es für Fernie nun, die Rot-Schwarzen für die Herausforderungen der Liga zu rüsten. Diese Aufgabe ist aber alles andere als ein Selbstläufer, denn zum jetzigen Zeitpunkt muss der SVWW bereits sieben Abgänge verkraften. Dazu gehören unter anderem KSC-Veteran Dennis Kempe, der seine Fußballschuhe an den Nagel hängt und Kapitän Johannes Wurtz, welcher sich nach drei Jahren in Wiesbaden neu orientieren möchte.

Viel Power im Angriff!

Nach dem ersten Spieltag der abgelaufenen Saison musste man mit Gustaf Nilsson den Toptorjäger ds Vorjahres ziehen lassen. Der Schwede wechselte zum Europa League-Teilnehmer Royale Union Saint Gilloise nach Belgien. Die entstandene Lücke wurde umgehend mit Ivan Prtajin gefüllt. Der großgewachsene Angreifer ersetzte Nilsson sowohl von seiner Spielweise, als auch in seiner Torausbeute fast eins zu eins und steuerte 15 Treffer zum Aufstieg bei. Unterstützung bekam der 27-jährige Kroate dabei von seinem Sturmpartner Benedict Hollerbach. Der wieselflinke und trickreiche Offensivmann beeindruckte in der vergangenen Saison mit seiner Kreativität am Ball und der scheinbar nicht zu bändigenden Torgier. Das Sturmduo war zusammen für mehr als jeden dritten Treffer der Rot-Schwarzen verantwortlich.

Der Wehen Wiesbadener Erfolg hat neben den beiden Angreifern aber auch zwei altbekannte Gesichter zu bieten. Im Tor der Hessen steht mit Florian Stritzel nämlich ein ehemaliger KSC-Keeper. Stritzel war für drei Jahre am Adenauerring aktiv, in denen er hinter Dirk Orlishausen und René Vollath aber leider zu keinem Profi-Einsatz kam.
An der Seitenlinie des SVWW steht zudem unser ehemaliger Erfolgscoach Markus Kauczinski, der den KSC ohne Unterbrechung von 2012 bis 2016 betreute.

Wir freuen uns bereits jetzt schon auf die Duelle und das Wiedersehen mit unseren beiden ehemaligen Karlsruhern!

Links
Teil 2 der Gegner-Serie: S04
Teil 3 der Gegner-Serie: VfL

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