Die Überraschung aus dem Saarland

Neu in Liga 2: SV Elversberg

Profis

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte spielt die SV Elversberg in der 2. Bundesliga. Nach einer historischen Saison gelang den Saarländern der direkte Durchmarsch von der Regionalliga bis in die Zweitklassigkeit. Auf unserem letzten Halt durch die neuen Standorte auf der Zweitliga-Landkarte nehmen wir den Neuling unter die Lupe und suchen nach dem schwarz-weißen Erfolgsrezept. 

Unser bisher letztes Heimspiel gegen die SV Elversberg: Martin Fabus versucht den Ball gegen SVE-Keeper Stephane Gillet ins Tor zu köpfen.

Der Liga-Zwerg aus Elversberg 

Nach dem Abstieg des SV Sandhausen hat die 2. Bundesliga mit der SVE direkt wieder einen Liga-Zwerg im Aufgebot. Das im Saarland gelegene Elversberg ist ein Ortsteil der Doppelgemeinde Spiesen-Elversberg, die insgesamt etwa 12.500 Einwohnende zählt. Zum Vergleich: im Karlsruher Stadtteil Mühlburg leben circa 16.000 Menschen. 

Die Geschichte von Duellen zwischen unserem KSC und den schwarz-weißen Saarländern ist schnell erzählt. In gerade einmal zwei Pflichtspielen stand unsere 1. Herrenmannschaft der Sportvereinigung aus Elversberg bisher gegenüber. Die beiden Partien datieren zurück auf einen der dunkelsten Abschnitte unserer blau-weißen Geschichte, die Regionalliga-Saison 2000/01. Das Hinspiel endete damals vor knapp 13.000 Zuschauenden im altehrwürdigen Wildparkstadion in einem torlosen Remis, sechs Monate später siegte das Team von Chefcoach Stefan Kuntz im Saarland durch die Treffer von Teodor Rus, Daniel Graf sowie einem Elversberger Eigentor mit 0:3. In der kommenden Saison gibt es an den jeweils letzten Spieltagen der Hin- und Rückserie das Wiedersehen beider Clubs. Dabei empfangen wir zuerst die SVE und reisen zum Saisonfinale dann 130 Kilometer nordwestlich nach Elversberg. 

Selbstbewusst und bescheiden zum Erfolg 

Die letzten Jahre hätten für die Elversberger wohl kaum besser laufen können. 2022 gelang mit der Meisterschaft in der Regionalliga Südwest und dem damit verbundenen Drittliga-Aufstieg sowie dem Triumph im saarländischen Landespokal erstmalig das Double. Im Voraus zur zweiten Drittliga-Spielzeit der Vereinsgeschichte wappneten sich die Saarländer mit einigen Transfers für die Herausforderung Profifußball. Dabei sicherte sich der SVE mit den Verpflichtungen von Lukas Pinckert, Thore Jacobsen, Marcel Correia, Jannik Rochelt und der Leihe von Nick Woltemade in nur einer Transferperiode fünf absolute Stützen für die Mission Klassenerhalt. Bereits nach einigen Wochen war aber schon klar, dass der Verbleib in Liga drei ein viel zu niedrig angesetztes Ziel darstellt. Die Schwarz-Weißen marschierten in Siebenmeilenstiefeln durch die Liga und standen nach 20 Spielen mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Die Punkteausbeute aus 47 Zählern war zu diesem Zeitpunkt gar so groß, dass die Elversberger einen neuen Drittliga-Rekord aufstellten. Nie zuvor war eine Mannschaft nach 20 Spieltagen so erfolgreich!  

Nachdem die SVE den Aufstieg frühzeitig klar machte, holte das Team von Chefcoach Horst Steffen am letzten Spieltag auch noch die Meisterschaft und wenige Wochen später erneut den Saarland-Pokal. Der große Coup, als Aufsteiger direkt den Meistertitel der 3. Liga zu gewinnen, schafften zuvor nur die Amateure des FC Bayern in der Saison 2019/20. Im Unterschied zu den Elversbergern fiel deren Meistertruppe in der Folge-Saison aufgrund zahlreicher Abgänge allerdings zusammen, wodurch die Top-Leistungen des Vorjahres ausblieben. Der SVE gelang es hingegen nach heutigem Stand nahezu alle Stammspieler an Bord zu halten. Einzig Nick Woltemade, der mit dem Leih-Ende zu seinem Stammverein Werder Bremen zurückkehrte, hinterlässt eine Lücke in der Startelf.   

Für die vakante Stelle im Angriff verpflichtete die SVE Dominik Martinovic von Waldhof Mannheim. Bei den Quadratestädter etablierte sich der Deutsch-Kroate in der vergangenen Saison zum treffsichersten Waldhöfer. Von nun an geht er für den SVE auf Torejagd, am kommenden Samstag dann auch erstmals in der Liga. Im ersten Saisonspiel geht es für Martinovic & Co. in die niedersächsische Landeshauptstadt zum Duell mit Hannover 96.

Links
Teil 1 der Gegner-Serie: SVWW
Teil 2 der Gegner-Serie: S04
Teil 3 der Gegner-Serie: VfL
Teil 4 der Gegner-Serie: Hertha BSC

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