KSC unterliegt Zenit Sankt Petersburg knapp

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Früh aufstehen hieß es heute für die KSC-Kicker, denn schon um 05.30 Uhr machte man sich am Morgen auf den Weg zum Frankfurter Flughafen, wo pünktlich um 09.00 Uhr Flug LH1432 abhob, um mit dem KSC-Tross rund zweieinhalb Stunden später ebenso pünktlich in St. Petersburg zu landen.

Nach den Einreiseformalitäten ging es ins St. Petersburger Zentrum, wo der KSC im Hotel Corinthians sein Quartier für die rund zwei Tage in der russischen Metropole aufgeschlagen hat.  Von dort machte sich der Bus um 17.00 Uhr auf den Weg ins Petrovski-Stadion, der Heimat von Zenit St. Petersburg.

Schönstes abendliches Sommerwetter, ein mehr als Champions League-würdiger Rasen und die tolle Kulisse von 10.000 Zuschauern boten beste äußere Bedingungen für das Kräftemessen mit dem russischen Vizemeister. In den Reihen Zenits fanden sich einige bekannte Namen – unter anderem der frühere Bayern-Profi Anatoliy Timoshchuk oder der des Italieners Domenico Criscito.

Der ganz in weiß angetretene KSC kam gut in die Partie, den ersten Schuss aber gab Zenits Mittelfeldstar Andrey Arshanin aufs KSC-Tor ab. Doch der Flachschuss des Edeltechnikers aus halblinker Position stellte kein Problem für KSC-Kapitän Dirk Orlishausen dar. In der Folge übernahm Zenit zunehmend das Kommando auf dem Platz, ohne dabei aber zwingend vor dem KSC-Tor agieren. Erst ein knapp am Tor vorbei platzierter 18 Meter-Schuss – wiederum von Ashanin – brachte in der 15. Minute erneut Gefahr für die Blau-Weißen.

Ähnliches dann wenig später (21.) – dieses Mal versuchte sich Zenits Kapitän Danni – doch auch dessen Schuss strich knapp links neben Orlishausens Tor vorbei. Gleich darauf (25.)aber war Orlishausen erstmals richtig gefordert, als er einen Kofpball von Ryazantsev  aus kürzester Distanz mit einer Glanzparade abwehrte und so einen Rückstand verhindern konnte.  

Die erste KSC-Chance (28.) in einem mit gutem Tempo geführten Testspiel resultierte aus der ersten Ecke für die Kauczinski-Truppe. Den von Selcuk Alibaz von rechts nach innen getretenen Ball verwertete Koen van der Biezen per Kopf, doch auch hier war der Keeper zur Stelle – Malafeev konnte den Ball parieren – es blieb weiter beim 0:0.

Beide Seiten spielten nun weiter munter nach vorne - eine weitere Schusschance von Danni (29.) und eine schöne KSC-Kombination, die nach einer Grupp-Hereingabe von links erneut Koen van der Biezen per Kopf abschloss (31), waren weitere Belege für die gute Qualität der Partie in der ersten Halbzeit. 

Mit nahezu komplett neuem Personal ging es dann in die zweite Halbzeit: Coach Markus Kauczinski tauschte gleich zehnmal aus, nur Selcuk Alibaz blieb weiter in der Partie. Exakt 80 Sekunden benötigten die neu auf dem Feld befindlichen KSC-Akteure, um mit einem ersten Angriff und einem Kopfball von Dimitrij Nazarov, den Malafeev aber halten konnte, die erste nennenswerte Aktion in Halbzeit 2 zu verbuchen. Auch in den Folgeminuten ging es weiter munter nach vorne, dem KSC gehörten die ersten Minuten nach dem Wechsel.
Erst in der 59. Minute tauchte Zenit erstmals wieder vor dem KSC-Tor auf, doch hier zeigte sich der russische Vizemeister zu verspielt und scheiterte an der vielbeinigen Karlsruher Abwehr.

Nach 61. Minuten kam dann auch der letzte noch verbliebene frische Spieler zum Einsatz. Für Selcuk Alibaz konnte Reinhold Yabo erstmals nach seiner Knieblessur wieder aktiv mitwirken. 

Drei Minuten später musste der KSC dann doch den Treffer zum 0:1 hinnehmen. Nach einem Foul von Gaétan Krebs hämmerte Salomon Rondon den fälligen Freistoß zunächst in die KSC-Mauer, um den daraus resultierenden Abpraller darauf mit einem ebenso satten und vor Ort mit 123 km/h gemessenen Vollspannstoß aus rund 25 Metern für Vollath unhaltbar im KSC-Tor zu versenken. 

In der 70. Minute vereitelte Vollath dann aus nächster Distanz einen Treffer von Danni, der nach einer Hereingabe des stark abseitsverdächtigen Rondon vor dem KSC-Keeper auftauchte. Beim von rechts kommenden Schussversuch von Danila Yashuck (74.) brauchte Vollath letztlich nicht einzugreifen, der Ball ging knapp am langen Pfosten vorbei.
In der Schlussviertelstunde spielte sich die Begegnung dann vornehmlich im Mittelfeld ab, Chancen blieben auf beiden Seiten weitestgehend aus – Ausnahme: Reinhold Yabo versuchte sich in der 82. mit einem Fernschuss. Am Ende blieb es bei der knappen 0:1 (0:0)-Niederlage.

Nicht nur vor dem Hintergrund der am frühen Morgen angetretenen Reise hat der KSC bei seinem ersten Auftritt in Russland seit vielen, vielen Jahren eine sehr gute Visitenkarte abgegeben. Morgen steht nach einer vormittäglichen Stadtrundfahrt der Weiterflug nach München an – von dort geht es dann ins Trainingslager ins österreichische Fügen im Zillertal weiter, wo der KSC voraussichtlich am Montagabend eintreffen wird.


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