Gegner im Detail zu Hertha BSC:

Hertha und der KSC – ein Bündnis für die Ewigkeit

Vorberichte

Seit mittlerweile 47 Jahren besteht die Fanfreundschaft zwischen Hertha BSC und unserem KSC. Wie die besondere Verbindung zu Stande kam, wie sie sich in den letzten Jahren entwickelte und was uns am kommenden Wochenende erwartet, erfahrt ihr bei „Gegner im Detail“.

Zwei Fanlager trafen aufeinander

Die Freundschaft zwischen der alten Dame und unseren Blau-Weißen lässt sich auf den 14. August 1976 zurückdatieren und ist somit die zweitälteste Verbindung zweier Fanlager im deutschen Fußball. Begonnen hat alles mit dem ersten Spieltag der Saison 1976/77, die Hertha war im Wildpark zu Gast. Die Fans des Hauptstadtclubs nahmen den weiten Weg nach Baden-Württemberg mit dem Zug auf sich, am Hauptbahnhof wurden sie dann herzlich von unseren blau-weißen Anhängern empfangen. Gemeinsam ging es für die Truppe in eine Kneipe und daraufhin in unseren Fußballtempel. Die Karlsruher verloren zwar 0:3 gegen Berlin, doch trotz der Niederlage holten unsere Fans die Herthaner vor dem Auswärtsblock ab, begleiteten sie zum Bahnhof und gaben ihnen einige Kästen Bier mit auf den Heimweg. Das erste Mal wurde „Hertha und der KSC“ gesungen, die Fanfreundschaft nahm ihren Anfang.

Choreografien, Sprechchöre und Zusammenhalt

Aufeinandertreffen gab es seitdem einige. Mittlerweile haben beide Vereine 24 Partien gegeneinander bestritten. Während die Hertha elf Spiele gewinnen konnte, siegte unser KSC sieben Mal, sechs Aufeinandertreffen endeten in einem Unentschieden. In 23 dieser Partien erzielten die Mannschaften mindestens zwei Treffer, nur ein einziges Spiel ging mit einem 1:0 für die Hertha aus. Die Begegnungen der beiden Teams sind somit stets torreich. Darüber hinaus sorgen die Aufeinandertreffen auch außerhalb des Fußballs immer wieder für Aufsehen. So spielten die beiden Mannschaften beispielsweise in der Saison 2003/2004 in einem Freundschaftsspiel gegeneinander, welches durch die Fans auf die Beine gestellt wurde. Vor dem Spiel der Profimannschaft, lieferten sich die beiden Fanlager ein Duell auf dem Rasen.

Eine weitere Partie, die wohl vielen in Erinnerung geblieben ist, war das Bundesligaspiel vom 03.05.2008. Das Aufeinandertreffen der beiden Clubs war exemplarisch für die innige Verbundenheit und beinhaltete alles, was das Fußballherz begehrt. Die Partie wurde mit einer Choreografie zelebriert, die die beiden Logos der Vereine zeigte, sowie einem Spruchband, auf dem folgendes geschrieben stand: „Ein Bündnis für die Ewigkeit“. Im Olympiastadion wurde vor Anpfiff neben der Hertha-Hymne auch die unseres KSC gespielt, von den Rängen schallte es „Hertha und der KSC“. Beide Mannschaftsaufstellungen wurden von den Fans lautstark mitgerufen. Eine eigene Choreografie hatten unterdessen auch die KSC-Fans geplant, doch ein wenig zu spät angemeldet, sodass sie im letzten Moment verboten wurde. Deshalb verließen einige der Karlsruher Anhänger aus Protest bereits nach 20 Minuten das Stadion. Aus Solidarität taten es mehrere hundert Herthaner den Freunden aus der Fächerstadt gleich. Es kam zu einer spontanen Demo vor dem Südtor, die erst zur zweiten Halbzeit aufgelöst wurde. Am Ende ging die Partie mit allen Fans auf den Zuschauerrängen 3:1 für den Hauptstadtclub aus, doch ein Fußballfest war es trotzdem allemal. Nach Abpfiff versammelten sich circa 1.000 Fans im Berliner Friesengarten, sogar einige Spieler der alten Dame waren dabei: neben Arne Friedrich, Jaroslav Drobny und Fabian Lustenberger schauten auch Rudolf Skacel und Lukasz Piszczek vorbei und gaben Autogramme.

Drei Tage später spielte unser KSC dann gegen Energie Cottbus und auch dort bekamen unsere blau-weißen Fans Unterstützung von den Herthanern. Die ursprünglich für das Olympiastadion geplante Choreografie wurde kurzerhand nach Cottbus verlagert, sodass man im Auswärtsblock folgendes lesen konnte: „Hertha und der KSC: Wir halten zusammen wie der Wind und das Meer“.

Seitdem gab es nicht mehr viele Spiele zwischen der alten Dame und unseren Fächerstädtern. Im Jahr 2017 feierten der KSC und die Hertha trotz dessen das 40-jährige Jubiläum ihrer Fanfreundschaft. Knapp 800 Anhänger fanden sich in Karlsruhe zusammen und wurden von Live-Musik und DJs begleitet, auch Geschenke waren Teil des Programms.

Vom Fanfest ins Olympiastadion

Nach zwölf Jahren werden die Fanlager an diesem Wochenende also das erste Mal wieder bei einem Pflichtspiel aufeinandertreffen. Ein besonderer Tag mit Flutlicht-Fußball ist geplant. Die Fans des KSC werden mit einem Sonderzug in Berlin ankommen und von den Herthanern empfangen. Vom Bahnhof aus geht es für die Anhänger zum Fanfest, welches von den beiden Fanlagern auf die Beine gestellt wurde. Vor Anpfiff ist dann ein großer Fanmarsch Richtung Olympiastadion geplant. Für unsere Fächerstädter verlagern die Berliner sogar den Gästeblock. In Anlehnung an die alte Heimat auf der Gegengerade im Wildpark werden unsere Anhänger im Oberring der Gegentribüne Platz nehmen. Einem Fußballfest steht somit auch an diesem Samstag nichts mehr im Weg!


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