Gegner im Detail: Hannover 96

Profis

Am morgigen Mittwoch tritt der KSC gegen Hannover 96 an. In unserem Gegner im Detail geht es dieses Mal unter anderem um das Jubiläum eines dramatischen Aufstiegs und die Verbindung von Hannover-Trainer Kenan Kocak nach Baden.

Ein unvergessener Aufstieg
Zwei Tage und 22 Jahre ist es her, als Hannover 96 einen der emotionalsten Aufstiege der Vergangenheit feierte. Dafür gab es mindestens zwei Gründe. Erstens schaffte es das Team damit, den bitteren Abstieg in die Drittklassigkeit in der Jubiläumssaison 1996 auszugleichen. Und zweitens war der Aufstieg 1998 einer, der definitiv in die Kategorie „Last Minute“ und „Drama“ fällt. Denn das Hinspiel der Aufstiegsrunde hatten die Niedersachsen bei Tennis Borussia Berlin noch mit 2:0 verloren, die Hoffnungen auf die Rückkehr in die 2. Liga schienen schon dahin. Doch ins Rückspiel am 24. Mai starteten die Hannoveraner beinahe direkt mit dem Tor, Gerald Asamoah netzte per Kopf in der 7. Minute ein. Nun lebte die Hoffnung in Hannover wieder auf und das ganze Stadion stand hinter der Mannschaft, die ab diesem Zeitpunkt 84 Minuten hatte, um das Ergebnis aus dem Hinspiel zumindest zu egalisieren. Doch es dauerte und dauerte und der Ball fand den Weg ins Tor nicht. Bis in die 84. Minute hinein, als Vladan Milovanovic endlich traf. Und zwar per Fallrückzieher! Eines der wichtigsten und am meisten bejubelten Tore in der Historie der Roten! Mit dem Ergebnis von 2:0 für die Hannoveraner ging es also in die Verlängerung und danach, weil nichts weiter passierte, ins Elfmeterschießen. Dort wartete Jörg Sievers im Tor auf die Schützen von „TeBe“. Der Torhüter hatte sich einen Sahnetag herausgesucht und lenkte direkt Elfmeter Nummer Eins der Berliner neben das Tor. Beim zweiten musste er nicht einmal tätig werden, da der Schütze der Borussia verschoss. Und beim dritten konnte er das Leder sogar festhalten! Das Spiel endete damit mit 5:1 im Elfmeterschießen und so wurde nicht nur Milovanovic, sondern auch Torhüter Sievers zum Held in dieser Aufstiegsgeschichte der 96er.

Von Mannheim in die Welt
Einen solchen Aufstieg werden die Niedersachsen in der aktuellen Saison dagegen nicht feiern können. Mit Platz Neun in der Tabelle und zehn Punkten Abstand auf den Relegationsplatz scheint ein Aufstieg ein wenig realistisches Szenario. Doch bei den Hannoveranern dürfte man inzwischen sogar froh sein, sich wieder im Mittelfeld des Tableaus eingefunden zu haben, sah es doch im Laufe der Saison schon teilweise kritischer aus als aktuell der Fall. Einen Teil zum etwas positiveren Verlauf der Spielzeit trägt sicher auch Trainer Kenan Kocak bei, der die Mannschaft nach Spieltag 13 übernahm. Und genau an dieser Stelle ergibt sich die Verbindung der Roten nach Baden. Denn der 39-Jährige, der in der Türkei geboren ist, durchlief in früheren Zeiten die Jugendmannschaften des SV Waldhof Mannheim und spielte dort im Anschluss auch für die Profi-Mannschaft. Nach seinem Karriereende, das durch vermehrte schwere Verletzungen früher eintrat als erhofft, stieg Kocak in der Saison 2008/09 als Teammanager bei den Mannheimern ein. Von dort aus führte ihn sein Weg als Trainer zum FC Türkspor Mannheim, den VfR Mannheim und wieder zurück zum SV Waldhof. Mit seinem Team wurde er 2016 Meister der Regionalliga West, verpasste aber gegen die Sportfreunde aus Lotte den Aufstieg in die 3. Liga. Im Juli 2016 nahm er dann die Trainerposition von Alois Schwartz beim SV Sandhausen ein, nachdem dieser sich zum 1. FC Nürnberg verabschiedet hatte. Und nun ist Kocak seit dem November 2019 also Trainer bei den Hannoveranern. Das soll er nach der Planung des Vereins auch noch eine ganze Weile bleiben, Ende April verlängerten die Verantwortlichen seinen Vertrag bis voraussichtlich 2023. Einen kleinen Dämpfer in seiner positiven Entwicklung mit Hannover würde ihm der KSC morgen trotzdem gerne verpassen!


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