Gegner im Detail: Die Würzburger Kickers

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In der englischen Woche geht es Schlag auf Schlag: Um 17.30 Uhr ist am Dienstag der FC Würzburger Kickers im Wildpark zu Gast. Wir blicken für euch etwas genauer auf den Aufsteiger aus Unterfranken.

Ursprünglich wollte der FC Würzburger Kickers innerhalb von drei Jahren in die dritte Liga. Dass bereits nach zwei Jahren der Aufstieg in die zweite Bundesliga realisiert wurde, kam einem mittelschweren Fußball-Wunder gleich, für das vor allem einer verantwortlich ist: Bernd Hollerbach! Geboren in Würzburg und aufgewachsen im knapp zehn Kilometer entfernten Rimpar, hat der ehemalige Profi den Verein vor drei Jahren in der Regionalliga Bayern übernommen. Mittelfristig könne man sogar noch weiter oben anklopfen sagte Hollerbach in der Winterpause. Zunächst gehe es allerdings darum, den Club in Liga zwei zu etablieren.

Dass die Kickers durchaus in der Lage sind, im Unterhaus mitzuhalten, zeigte sich in der Hinrunde, als die Unterfranken die Konkurrenz aufmischten und nach 17 Spieltagen bereits 27 Punkte auf der Habenseite hatten. Die Hoffnung, dass die konditionsstarken Kickers in der Rückrunde sogar noch zulegen könnten, wurde allerdings nicht bestätigt. Im Gegenteil: Der Aufsteiger ist mit gerade einmal drei Zählern Letzter der Rückrundentabelle und konnte noch keine seiner Begegnungen im Kalenderjahr 2017 gewinnen. „Was uns fehlt ist ein Tor", klagte Hollerbach in einem Interview mit dem „kicker“. Seit dem Jahreswechsel nämlich brachten die Würzburger das Leder erst vier Mal im gegnerischen Gehäuse unter.

„Die Luft wird allmählich dünner", so der 47-Jährige in Anbetracht von nur noch sechs Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. „Es war klar, dass auch mal eine Phase kommt, in der es nicht so gut läuft. Ich habe immer gesagt, dass es in dieser Liga brutal eng zugeht. Jetzt müssen wir eben schauen, dass wir schnellstens noch ein paar Punkte sammeln, damit wir nach dem 34. Spieltag über dem Strich stehen“, ergänzt der gelernte Metzger, der schon als Aktiver harte Arbeit nie gescheut hat.

Robert Wulnikowski wird seiner Mannschaft in den verbleibenden Partien nicht mehr helfen können, die nötigen Punkte einzufahren. Der 39-jährige Torwart-Oldie zog sich bei der 1:2-Niederlage in München am 25. Spieltag einen Kreuzbandanriss zu. „Das ist extrem bitter für uns, da Wulle bis zu diesem Zeitpunkt eine ganz starke Saison gespielt hat“, bedauert Hollerbach den Ausfall des Routiniers, der bis zu seiner Verletzung zu den notenbesten Schlussmännern der Liga zählte. Würzburg ist eine Mannschaft, die nicht von ihrer individuellen Klasse, sondern vielmehr vom Zusammenhalt und ihrer physischen Stärke lebt.

Namhafte Akteure sucht man im Kader des FC, von Wulnikowski einmal abgesehen, vergeblich. Zumindest den KSC-Fans ein Begriff, ist Angreifer Elia Soriano, der von Juli 2012 bis Juni 2013 seine Brötchen im Wildpark verdiente. Im Trikot der Kickers präsentiert sich der Italiener allerdings um einiges treffsicherer. Während ihm in seiner Karlsruher Zeit nur ein Tor gelang, führt der 27-Jährige die interne Schützenliste der Würzburger derzeit mit fünf Treffern an.

Tickets für die Partie gibt es noch an den Stadionkassen und natürlich online.

Das Gründungsdatum: 17. November 1907
Die Vereinsfarben: Rot-Weiß
Die Mitgliederzahl: 1.019
Die größten Erfolge: Aufstieg 2. Bundesliga 1977, 2016; Landespokalsieger (Bayerischer Toto-Pokal) 2014, 2016
Das Stadion: Flyeralarm Arena (13.080 Plätze)
Das Präsidium: Dr. Michael Schlagbauer (Vorstandsvorsitzender e.V.), Rüdiger Schmitt (Vorstand Sport e.V.), Jürgen Roos (Vorstand Jugend e.V.), Sebastian Herkert (Vorstand Anlagen e.V.), Christoph Schleunung (Vorstand Finanzen e.V.), Daniel Sauer (Vorstandsvorsitzender AG), Thorsten Fischer (Aufsichtsratsvorsitzender AG), Tanja Hammerl (Mitglied Aufsichtsrat AG)
Der Trainer: Bernd Hollerbach, geb. 08.12.1969 in Würzburg; Spielerstationen: ASV Rimpar, Würzburger Kickers, FC St. Pauli, 1. FC Kaiserslautern, Hamburger SV; Trainerstationen: 2005-2006 VfL 93 Hamburg, 2006-2007 VfB Lübeck, 2007-2009 VfL Wolfsburg (Co-Trainer), 2008 VfL Wolfsburg II, 2009-2011 FC Schalke 04 (Co-Trainer), 2011-2012 VfL Wolfsburg (Co-Trainer); seit 1. Juli 2014 bei den Würzburger Kickers
Der Kapitän: Sebastian Neumann
Das Saisonziel: Klassenerhalt
Das letzte Spiel: Das Spiel der Hinrunde am 21. Oktober des vergangenen Jahres gewann der KSC dank einer eiskalten Chancenverwertung mit 2:0 (1:0). Die Tore vor 11.054 Zuschauern erzielten Moritz Stoppelkamp (16.) und Dennis Kempe (67.). Kurioses am Rande: Die zweite Halbzeit begann wegen eines Flutlichtausfalls mit zehnminütiger Verspätung.

von Andreas Kleber


Match
Center
3:0