#KSCSVM

Gegner im Detail: Der SV Meppen

Vorberichte

Am Samstag (14 Uhr, Wildparkstadion) hat der KSC den Aufsteiger und Tabellenzehnten SV Meppen zu Gast. Wir haben die Elf aus dem Emsland vor der Partie genauer unter die Lupe genommen.

1987 wurde der FC Bayern München deutscher Meister und der Hamburger SV holte sich den DFB-Pokal. Die sportlichen Schlagzeilen in den Gazetten der Republik gehörten aber weder den großen Bayern, noch den traditionsreichen Hanseaten. Stattdessen richtete sich das Interesse auf einen kleinen Club aus dem Emsland nahe der niederländischen Grenze. Nach Jahrzehnten im Amateurbereich gelang dem SV Meppen durch einen 4:2-Erfolg bei der SpVgg Erkenschwick am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde der nicht für möglich gehaltene Sprung in die 2. Bundesliga, wo er sich entgegen aller Prophezeiungen profilierte – ja sogar Kultstatus erreichte. Das lag unter anderem daran, dass die Meppener zu Beginn ihrer Zeit im deutschen Unterhaus nur einmal täglich trainierten. Spieler und Trainer gingen bis zum Nachmittag ihrem Job nach, weil sie beim SV Meppen nicht genug verdienten, um vom Fußball leben zu können.

Für die meisten Erstligavereine und deren Fans war der SVM in den 90er-Jahren aber auch eine Art Schreckgespenst: Wenn nämlich ein Gegner in Abstiegsgefahr schwebte, konnte man sich darauf verlassen, dass der Ruf „Ihr seid Deppen, spielt nächstes Jahr in Meppen" durchs Stadion hallte. Immerhin elf Jahre behauptete sich der SVM in der 2. Liga, ehe der Verein nach dem Abstieg 1998 drei Jahre später seinen absoluten Tiefpunkt erreichte: Aufgrund von Verbindlichkeiten in Höhe von 1,6 Millionen Euro musste der SV Meppen Insolvenz anmelden. Entsprechend groß war die Freude bei Verantwortlichen und Fans, aber auch in ganz Fußball-Deutschland, als die Emsländer im vergangenen Jahr nach erfolgreichen Aufstiegsspielen gegen den SV Waldhof Mannheim die Rückkehr in die 3. Liga schafften. Hier knüpften die Kicker aus der rund 36.000 Einwohner zählenden Kleinstadt nahtlos an ihre Aufstiegsform an.

Mit 36 Punkten und einem sicheren Platz im Mittelfeld der Tabelle darf der bisherige Saisonverlauf getrost als riesiger Erfolg verbucht werden. Einer der Erfolgsgaranten ist Trainer Christian Neidhart, der seit 2013 im Amt ist. Dabei waren die vergangenen Monate für den 49-Jährigen alles andere als leicht. Neben der Betreuung seiner Mannschaft stemmte er die Ausbildung zum Fußballlehrer, die er am 12. März erfolgreich abschloss. Die komfortable Situation erleichtert den Verantwortlichen um Vorstandssprecher Andreas Kremer die Planungen für die kommende Saison. Wie Neidhart in einem Interview mit dem „kicker“ verriet, werden dem SVM die meisten Spieler aus dem aktuellen Kader erhalten bleiben. Ihre Verträge erst kürzlich verlängert, haben die beiden Defensivspezialisten Jovan Vidovic und Markus Ballmert. Eine nicht wegzudenkende Konstante im Kader des SVM ist Angreifer Benjamin Girth, der für Meppen seit 2016 auf Torjagd geht. Im Tor verdient sich indes Erik Domaschke regelmäßig Bestnoten. Maßgeblichen Anteil am Höhenflug haben aber auch die Anhänger, von denen im Schnitt fast 8.000 zu den Heimspielen pilgern.


Match
Center
- : -