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Gegner im Detail: Der SC Paderborn 07

Vorberichte von Andreas Kleber

Am Samstag (14.00 Uhr) ist der Spitzenreiter SC Paderborn im Wildparkstadion zu Gast. Wir haben die Ostwestfalen genauer unter die Lupe genommen.

Es ist der 38. und damit letzte Spieltag der Saison 2016/2017: Der SC Paderborn kommt beim VfL Osnabrück nicht über ein 0:0 hinaus, was den Abstieg in die Regionalliga zur Folge hat. Die Spieler der Ostwestfalen liegen niedergeschlagen auf dem Boden und lassen ihrer Trauer ob des sportlichen Niedergangs freien Lauf. Knapp zehn Monate später vergießen die Spieler des SCP an gleicher Stelle wieder Tränen. Dieses Mal allerdings aus Freude. Soeben haben die Ostwestfalen den VfL mit 5:0 vom Rasen gefegt und damit den Aufstieg in die 2. Liga so gut wie perfekt gemacht. Längst sind die Schmähgesänge der Osnabrücker Anhänger („Ohne 60 wärt ihr gar nicht hier!“) verhallt. Zu hören sind jetzt nur noch die Fans des SCP, die lauthals „Nie mehr 3. Liga!“ skandieren.

Eigentlich hätte es diese Partie binnen so kurzer Zeit gar nicht geben sollen, doch aufgrund der nicht erteilten Lizenz für den TSV 1860 München durften die Paderborner weiter in Liga zwei auf Punktejagd gehen. Ob dieses Prozedere vonseiten des DFB allerdings fair gegenüber den Regionalliga-Teams SV Elversberg, SV Waldhof Mannheim oder FC Viktoria Köln war, die nach einer sportlich erfolgreichen Saison knapp in der Aufstiegsrelegation gescheitert waren, sei einmal dahin dahingestellt. Fakt ist, dass die am „Grünen Tisch“ gefallene Entscheidung nicht nur dem SCP, sondern auch der Stadt respektive den politischen Entscheidungsträgern leidige Diskussionen erspart hat. Zwischenzeitlich hatte sich die Verwaltung sogar schon mit dem Hermann-Löns-Stadion als künftige Spielstätte beschäftigt.

Mit dem Aufstieg in die 2. Liga, der am vergangenen Spieltag durch einen 3:0-Erfolg gegen Unterhaching realisiert wurde, hoffen Fans und Verantwortliche des SCP auf ein Ende der sportlich rasanten Achterbahnfahrt der vergangenen Jahre. 2008 war Paderborn von der 3. In die 2. Liga aufgestiegen, 2014 gelang sogar der Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs. Danach ging es innerhalb von zwei Jahren wieder zurück in Liga drei.

Dass die Ostwestfalen ganz oben an der Tabelle angesiedelt sind und auch im DFB-Pokal erst im Viertelfinale am FC Bayern München scheiterten (0:6), kommt für Trainer Steffen Baumgart gar nicht einmal so überraschend. „Im Fußball ist fast alles möglich. Ein wesentlicher Bestandteil war, dass wir uns im Sommer mit Spielern verstärkt haben, die zu unserer Spielidee passen“, erklärte der ehemalige Profi bereits vor Wochen. Mit den ersten Erfolgserlebnissen sei dann auch das nötige Selbstvertrauen hinzugekommen.

Einer der wichtigsten Akteure im Dress des Aufsteigers ist für Baumgart Kapitän Christian Strohdiek, der den Verein aus dem Effeff kennt. Der 30-jährige Defensivspezialist spielte von 2007 bis 2015 für den Club seiner Geburtsstadt, ehe er für eine Saison zu Fortuna Düsseldorf und danach wieder zurück nach Paderborn wechselte. Neben einer erstklassigen Abwehr verfügt der SCP auch über eine herausragende Offensivabteilung, die bereits 83 Treffer erzielte. Allein 19 Tore gehen auf das Konto von Sven Michel. Zu den absoluten Stützen zählen unter anderem auch Michels Sturmkollege Marlon Ritter, die Mittelfeldspieler Sebastian Schonlau und Robin Krauße sowie Abwehrspieler Ben Zolinski. Problemlos verschmerzt hat der SCP den Abgang von Dennis Srbeny. Der Mittelstürmer hat sich in der Winterpause dem englischen Zweitligisten Norwich City angeschlossen. Dafür kassierten die finanziell nicht auf Rosen gebetteten Paderborner immerhin rund 1,5 Millionen Euro.


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