FSV Frankfurt zu Gast

von David Ruf

Am Freitagabend gastiert der FSV Frankfurt im Wildparkstadion. Hier auf www.ksc.de finden Sie alle Informationen zu den Gästen aus der hessischen Metropole.

Von Andreas Kleber
Auch im zweiten Jahr der Zweitligazugehörigkeit ist in Frankfurt kein Platz für Träumereien. Mit einem Etat in Höhe von knapp fünf Millionen Euro zählt für den FSV auch in dieser Spielzeit ausschließlich der Klassenerhalt. Wie schwer es für den hessischen Traditionsverein wird dieses Ziel zu erreichen, zeigt der schwache Saisonstart. Nach fünf Spieltagen belegen die Frankfurter mit gerade einmal einem Zähler und einer Trefferbilanz von 3:12 Toren den letzten Tabellenplatz. Bei einer Fluktuation wie sie der FSV bis zum Ende der Transferperiode am 31. August und darüber hinaus erlebt hat, ist das bisherige Abschneiden jedoch nicht unbedingt verwunderlich.

Sage und schreibe 22 Abgängen stehen 17 Neuzugänge gegenüber, die FSV-Coach Tomas Oral und dessen Co-Trainer Gerhard Kleppinger und Manfred Binz binnen kürzester Zeit zu einer funktionierenden Einheit formen müssen. Der Umstand, dass Oral bis Ende März des kommenden Jahres an der Sporthochschule in Köln einen Lehrgang zum Erwerb der Fußballlehrerlizenz besucht und aufgrund dessen von Montag bis Mittwoch nicht mit der Mannschaft arbeiten kann, trägt mit Sicherheit seinen Teil zum missglückten Saisonauftakt bei. Hinzu kommt, dass die Frankfurter mit vielen Verletzungen zu kämpfen haben. Besonders schlimm erwischt hat es Abwehrspieler Christian Müller, der vor dieser Spielzeit vom Ligakonkurrenten FC Augsburg nach Frankfurt gewechselt ist. Bei der 1:2-Heimniederlage gegen den MSV Duisburg am ersten Spieltag zog sich der 26-Jährige in der 35. Minute ohne gegnerische Einwirkung einen Kreuzbandriss am rechten Knie zu, der ihn mindestens bis zum Beginn der Rückrunde zum Zuschauen zwingen wird. Ob Müller die deutlichen Niederlagen in Fürth (0:4) und Aachen (0:3) hätte verhindern können, sei einmal dahingestellt. Fakt ist, dass der gesetzte Defensivspezialist eine nur schwer zu ersetzende Größe in der Hintermannschaft der Hessen ist. Der bislang einzige Punkt des FSV resultiert aus einem torlosen Unentschieden gegen den SC Paderborn am dritten Spieltag. Und obwohl sich die Frankfurter gegen den Aufsteiger laut Presseberichten erneut wie ein Absteiger präsentierten, fand Oral lobende Worte für seine Schützlinge: „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Sie hat Charakter gezeigt.“ Eine Aussage, die so manchen Anhänger der Schwarz-Blauen irritiert haben dürfte, denn wie bereits in den Auftritten zuvor, offenbarte die Oral-Elf sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff einige Defizite. Trotz der sportlichen Talfahrt braucht sich Oral um seinen Job keine Gedanken zu machen, lebt doch FSV-Geschäftsführer Bernd Reisig Gelassenheit vor und stärkt seinem Coach damit den Rücken: „Wir haben unser Ziel in der vergangenen Saison mit Ruhe erreicht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es in diesem Jahr schlimmer wird.“

Um die Mittelfeld- und Angriffsschwäche der Frankfurter zu beheben, hat der FSV unmittelbar vor und nach Schließung der Transferliste personell noch einmal nachgerüstet und Mittelfeldspieler Jürgen Gjasula sowie den zuletzt vereinslosen brasilianischen Angreifer Cidimar Rodrigues da Silva verpflichtet. Der 23-jährige Gjasula kam ablösefrei vom Schweizer Spitzenclub FC Basel und unterschrieb bei den Hessen einen Zweijahresvertrag, der allerdings nur für die 2. Liga Gültigkeit besitzt. Nachdem er beim FC Basel im Ligabetrieb und der Champions-League zunächst regelmäßig zum Einsatz kam, wurde er vor dieser Spielzeit von FC-Coach Thorsten Fink aussortiert. Nun soll er mithelfen das Mittelfeld des FSV, das im Fachmagazin „kicker“ jüngst als „Epizentrum der Fehlpässe und Unzulänglichkeiten“ bezeichnet wurde, zu beleben und die bis dato stumpfen Spitzen im Frankfurter Angriffszentrum mit verwertbaren Vorlagen zu füttern. Eigentlich sollte diese Aufgabe Soumaila Coulibaly erfüllen, doch der mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte Nationalspieler aus Mali konnte die Lücke, die Youssef Mokhtari mit seinem Wechsel nach Fürth hinterließ, bislang nicht annähernd schließen. „Cidimar“ war bis zum 30. Juni dieses Jahres zweieinhalb Jahre für die SpVgg Greuther Fürth aktiv und erzielte in 46 Zweitligapartien zwölf Tore für die Franken. Oral bezeichnet den 25-jährigen Südamerikaner, der in Frankfurt einen Einjahresvertrag mit vereinsseitiger Option auf ein weiteres Jahr unterzeichnete, als „Spieler der sich in der 2. Liga behauptet hat und der im Angriff für zusätzlichen Konkurrenzdruck sorgen wird“.


Match
Center
- : -