Eichner im Interview

Eichner im Interview: "Wir holen aus den Vorgaben das Beste raus"

Profis

Der Ball rollt wieder im Wildpark, wenn auch unter speziellen Bedingungen. Training in Kleingruppen ist auch für das Trainerteam des KSC eine neue Situation. Cheftrainer Christian Eichner gibt im Interview mit ksc.de Einblicke in den derzeitigen Alltag.

Neuer Trainingsalltag: In Kleingruppen mit Abstand

KSC.de: Etwas mehr als eine Woche Training in Kleingruppen, wie fällt dein Fazit bislang aus?
Eichner: Sehr positiv. Bislang haben wir aus den vorgegebenen Möglichkeiten das Beste rausgeholt. Wir trainieren in Gruppen von vier bis fünf Spielern, jeder kommt auf etwa 1,5 Stunden Training pro Einheit. Alle dreißig Minuten wechseln die Jungs von einem Trainer und einer Station zur nächsten, so dass wir ihnen auch die größtmögliche Abwechslung bieten. Die Jungs ziehen sehr gut mit.

Wie kann man sich dann zum Beispiel eine Station vorstellen, welcher Trainer hat welche Aufgabe?
Florian Böckler deckt als Athletiktrainer natürlich den körperlichen Bereich ab. Er kann mit den kleinen Gruppen noch intensiver arbeiten als sonst, hat mehr Ruhe und kann sich um jeden umfangreich kümmern. Zlatan Bajramovic und ich teilen uns den fußballerischen Bereich. Da geht es dann beispielsweise um Ballarbeit, Torabschlüsse etc. – mal qualitativ, mal konditionell. Insgesamt arbeiten wir täglich vier, fünf Stunden auf dem Platz, bis alle Gruppen durch sind.

Was sind die größten Unterschiede zum normalen Training, woran musste man sich erst gewöhnen?
Grundsätzlich fehlen uns natürlich die Zweikämpfe und auch taktisch sind wir eingeschränkt. Außerdem kommen die Spieler in den kleinen Gruppen schneller in intensive Bereiche. Unsere Aufgabe ist es dann, jede Übung immer sofort zu überprüfen und zu steuern. Daraus ziehen wir dann neue Erfahrungen, die wir bei der nächsten Gruppe direkt umsetzen können.

Mittlerweile darf auch der Ball wieder dabei sein.

Es gibt keine Spiele, aber ihr habt trotzdem etwas Wettkampfcharakter in die Einheiten gebracht. Wie schaut das konkret aus?
Unsere Aufgabe ist es, den Spielern in dieser speziellen Situation aktuell so viele Freude und Abwechslung wie möglich zu vermitteln. Wir motivieren sie zusätzlich, indem wir verschiedene Übungen als Wettkämpfe zwischen den einzelnen Gruppen austragen. Das kann beispielsweise eine Torabschlussübung sein, bei der die Treffer gezählt werden. Oder aber auch ein eher trockener Lauf, der durch den Wettbewerbscharakter gleich ganz anders wirkt und angenommen wird. Es gibt dann Tageswertungen und zum Abschluss der Woche auch eine Gesamtwertung.

Welcher Preis winkt dem Siegerteam?
Die beste Gruppe hat sich einen freien Trainingstag verdient, die schlechteste Gruppe wird beim heutigen Training erfahren, was wir mit ihr machen…

Neben den Profis haben wir auch ein paar andere Gesichter auf dem Trainingsplatz entdeckt…
Ja, wir hatten mit Janis Rabold und Paul Löhr zwei U19-Akteure mit dabei, außerdem haben uns U17-Trainer Sirus Motekallemi und die Athletiktrainer der U19 unterstützt – zum einen um uns noch mehr mit dem Nachwuchsbereich zu verzahnen, zum anderen um noch flexibler zu sein.

Wie nehmen die Spieler die ungewohnte Situation auf?
Für die Spieler ist es eine extrem spezielle Situation, die wir ihnen als Trainerteam so angenehm wie möglich machen wollen. Wir haben einen sehr hohen Anspruch, damit den Jungs das Training gefällt. Wir arbeiten sehr kreativ, um ihnen jeden Tag etwas Besonderes zu bieten. Gleichzeitig nutzen wir die Zeit für Einzelgespräche und geben dem ein oder anderen Spieler Feedback in verschiedenste Richtungen.

Nutzt man die Zeit auch um mal weiter als nur von Spiel zu Spiel zu denken, zum Beispiel für eine generelle Spielphilosophie oder -ausrichtung?
Das ist in den kleinen Gruppen leider kaum möglich, dafür brauchen wir eine komplette Mannschaft. Auf einen Tag X vorbereiten geht also nicht wirklich. Gleichzeitig tauschen wir uns als Trainerteam aber natürlich mit Oliver Kreuzer aus, was die Planungen für die kommende Zeit und auch die nächste Saison angeht.


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