Die Saisonvorschau Teil 2: Der FC Schalke 04
Weiter geht unsere fünfteilige Reise durch die "neuen" Clubs der 2. Fußball-Bundesliga. Vom hohen Norden geht es heute mitten in den Ruhrpott. Nach einer mehr als enttäuschenden Saison musste der FC Schalke 04 erstmals seit 1988 den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Wir beleuchten die "Königsblauen" und schauen, was für ein Gegner da auf uns zukommt.
Tradition in Blau-Weiß
Mit den Clubfarben der Schalker sind wir beim KSC bestens vertraut. Auch die Tradition der 1904 gegründeten Gelsenkirchener Fußballer ist ruhmreich und von Erfolgen geprägt. Der letzte von fünf Pokalsiegen datiert aus dem Jahre 2011, 1997 gewannen die „Eurofighter“ gegen Inter Mailand den UEFA-Cup, insgesamt siebenmal wurden die „Knappen“ zudem Deutscher Meister (zuletzt 1958). In der ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga stehen die Schalker auf Platz sieben. Somit sind sie die erfolgreichste Mannschaft in diesem Tableau, die nie die Bundesliga-Meisterschaft gewinnen konnte. Am knappsten dran waren sie 2001. Vier Minuten waren sie damals Deutscher Meister, ehe der FC Bayern doch noch einen Treffer erzielen konnte und die Schalker so in das große Tal der Tränen stürzte. Als „Meister der Herzen“ ging diese Schalker-Truppe in die Geschichte des deutschen Fußballs ein.
Ein angebahnter Abstieg
Wer vor knapp drei Jahren darauf gewettet hätte, dass Schalke 04 in der Spielzeit 2021/22 in der 2. Fußball-Bundesliga spielen würde, hätte vermutlich ein ordentliches Sümmchen bekommen. Damals waren die „Knappen“ Deutscher Vize-Meister und kamen auch in der Champions-League-Saison 2018/19 bis ins Achtelfinale. Mit der Entlassung von Domenico Tedesco begann aber langsam der Anfang vom Ende. Es folgten ein 14. und ein zwölfter Tabellenplatz. Die vergangene Spielzeit sollte dies alles nochmals toppen. Saisonübergreifend konnten die Schalker 30-mal nicht gewinnen! Nach der Hinrunde standen somit gerade einmal sieben Punkte auf der Sollseite und mit Christian Gross hatte schon der vierte Trainer in der Saison das Sagen. Doch auch seine Verweildauer war nicht sonderlich lange, sodass kurz darauf Dimitrios Grammozis übernahm. Doch auch er konnte den Abstieg nicht verhindern, der ab dem 30. Spieltag feststand. Am Ende stiegen die Königsblauen mit 16 Punkten (drei Siege, sieben Unentschieden) und einer Tordifferenz von -61 als Tabellenletzter ab. Übrigens als punktemäßig schlechtester Absteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel im Jahre 1995.
Großer Kaderumbruch
Nach der enttäuschenden Saison folgte fast schon logischerweise ein Neuanfang, auch Spieler-technisch gesehen. 17 Abgänge stehen bis dato zu Buche. Mit dabei sind große Namen wie die kurzzeitigen Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar oder der gebürtige Karlsruher Sead Kolašinac, Weltmeister Shkodran Mustafi oder die Nationalspieler Mark Uth, Suat Serdar und Sebastian Rudy. Vier zuvor ausgeliehene Spieler sind aktuell wieder zurückgekehrt, mit Marvin Pieringer und Thomas Ouwejan wurden zwei Spieler nun selbst ausgeliehen. Prominentester der sechs festen Neuzugänge ist Simon Terodde, ein Mann mit geballter Zweitliga-Erfahrung und Torriecher (142 Zweitliga-Treffer). Ob noch mehr Bewegung in den S04-Kader kommt, bleibt abzuwarten.
Wir freuen uns jedenfalls auf eine superinteressante Auswärtsaufgabe in einem tollen Stadion! Mehr als 62.000 Zuschauer passen in die Veltins-Arena, hoffentlich sind am 7. Spieltag (17. – 19. September) auch einige dieser Plätze besetzt!
