Abschied (auf Zeit) vom „Nackten Mann“

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Seit 1960 steht der „Nackte Mann“ vor dem Haupteingang des Wildparkstadions. Aufgrund der Baumaßnahmen für das neue Stadion muss die Statue nun weichen. Doch nach einer Restauration und Einlagerung wird der Athlet auch am neuen Stadion wieder einen Platz finden.

Eigentlich Leichtathlet, dennoch Symbolbild für Tausende Fußballfans. Der „Nackte Mann“ ist in Karlsruhe jedem KSC-Fan ein Begriff. Häufig als Treffpunkt vor und nach den Spielen genutzt, steht er vor dem Wildparkstadion an der Einfahrt vom Adenauerring wortwörtlich seinen Mann. Und das schon seit 59 Jahren. Nun müssen die KSC-Anhänger Abschied nehmen von der Figur aus Stein. Zumindest zeitweise. Mit dem Beginn der nächsten Bauphase am neuen Stadion wird der „Nackte Mann“ restauriert und eingelagert. Gründe, warum sich der Verein für diesen Schritt entschieden hat, gibt es mehrere.

„Dabei geht es zuallererst einmal um den Schutz der Figur vor Beschädigungen“, erklärt Fabian Herrmann, Projektkoordinator Stadionbau beim KSC. Der Standort des Athleten befindet sich nämlich genau in der Zufahrt für die Lieferung von Betonfertigteilen, die für die neue Osttribüne des Stadions benötigt werden. Außerdem müssen auf dem Vorplatz vor dem Stadion neue Leitungen verlegt werden. Deshalb ist es für den schadlosen Erhalt der Figur am sinnvollsten, sie für eine Zeit einzulagern. Doch nur mit der Einlagerung ist es nicht getan. Vor den Rückbauarbeiten an der Statue wurden die Schäden am Nackten Mann bereits von dem verantwortlichen Steinmetz Bernhard Binder und seinem Team kartiert und mit Fotos dokumentiert. Am Mittwochmorgen startete dann die Abbauaktion. Sein Zuhause für die nächste Zeit findet der nackte Mann dann bei Bernhard Binder in Gaggenau. Dort wird zuerst die Fassade des Athleten gereinigt, dann wird er restauriert und eingelagert.

„Natürlich wissen wir um die Bedeutung des Nackten Mannes, gerade auch als Treffpunkt für unsere Fans“, stellt Herrmann klar. Deshalb ist die Statue bereits als fester Bestandteil des neuen Stadions eingeplant. Wo und wann die Figur wieder aufgestellt wird, ist noch unklar. Hierzu ist der Verein in Abstimmungen mit der Stadt und den Sicherheitsbehörden. Laut Herrmann soll der „Nackte Mann“ aber wieder an einer „repräsentativen Stelle am neuen Stadion“ aufgestellt werden und damit einen „neuen Fantreffpunkt“ schaffen.

Sein vorerst letztes Heimspiel erlebte der „Nackte Mann“ gegen den FC Erzgebirge Aue, eine Reihe an Fans wird sich an diesem Montagabend bereits von ihm verabschiedet haben. Wir sagen heute: bis bald, Nackter Mann!


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