Spielbericht KSC - Hannover 96

Turbulente Schlussphase im Wildpark: Doppelpacker Gordon trifft zum Punktgewinn

Spielberichte von David Ruf

Der KSC bleibt auch im sechsten Spiel in Serie ungeschlagen. Im Heimspiel gegen Hannover 96 besorgte Daniel Gordon in einer turbulenten Schlussphase den Treffer zum 3:3-Unentschieden.

KSC-Trainer Alois Schwartz musste seine Startelf für das Duell mit den Niedersachsen auf einer Position verändern, weil Lukas Fröde aufgrund seines umstrittenen Platzverweises am letzten Wochenende in Bochum heute gesperrt fehlte. Seinen Part im defensiven Mittelfeld übernahm Alexander Groiß. Auf der rechten Seite bot Schwartz erneut Kyoung-Rok Choi auf, dem in Bochum sein erster Pflichtspieltreffer gelungen war.

Im Wildparkstadion erlebten die 13.370 Zuschauer eine turbulente Anfangsphase mit zwei Treffern in den ersten acht Minuten. Den Beginn machten die Gäste in der 6. Minute, als Hendrik Weydandt aus acht Metern traf. Über Marc Stendera und Cedric Teuchert war der Ball in der Mitte beim Angreifer gelandet, der sich die Gelegenheit frei vor Benjamin Uphoff nicht entgehen ließ. Doch nur knapp 120 Sekunden später konnten die Karlsruher ausgleichen. Marcel Franke hatte den Ball nach Chois Pass im eigenen Strafraum mit der Hand gespielt, Schiedsrichter Guido Winkmann entschied korrekterweise auf Strafstoß. Marvin Wanitzek überwand Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler dabei mit einem platzierten Schuss ins linke obere Eck zum 1:1.

Der KSC drehte nach dem Ausgleich weiter auf gegen nun verunsicherte Hannoveraner, für die Zieler gleich zweimal retten musste. Zunächst konnte er eine Flanke von Choi gerade noch abwehren, kurz darauf war er bei Hofmanns Schuss aus 20 Metern zur Stelle (16., 19.). Nach der anschließenden Ecke setzte Hofmann zudem einen Kopfball nur knapp über den Querbalken (20.). Nach 29 Minuten landete der Ball zehn Meter vor dem Tor beim verdutzten Hofmann, dessen Schuss Zieler dann vor keine großen Probleme stellte. Während die Blau-Weißen das aktivere Team blieben, wurde es bei den Gästen - wie beim Führungstreffer - nur über das Zentrum gefährlich. Der vor Uphoff auftauchende Marvin Duksch brachte nach 38 Minuten jedoch  nur einen harmlosen Schuss zustande. Der Hannoveraner Angreifer stand auch bei der nächsten Aktion kurz vor der Halbzeit im Mittelpunkt. Damian Roßbach brachte Duksch im eigenen Sechzehner zu Fall, auch hier entschied Winkmann auf Strafstoß. Der Gefoulte trat selbst an gegen Uphoff und verwandelte zur 2:1-Pausenführung.

Die Karlsruher kamen zum zweiten Durchgang mit Schwung und dem agilen Choi aus der Kabine. Der Südkoreaner zog in der 47. Minute nach innen und schoss das Leder aus 17 Metern aufs Tor. Zieler konnte die Kugel jedoch abwehren. Auf der Gegenseite war Uphoff bei Teucherts Flachschuss ebenso zur Stelle (53.). In der Folgezeit passierte vor beiden Toren recht wenig, dafür war die Partie aufgrund von Fouls und Nickligkeiten immer wieder unterbrochen.

Schwartz reagierte nach 70 Minuten und brachte mit Marvin Pourié einen zweiten Angreifer. Alexander Groiß ging für ihn vom Feld, der KSC agierte fortan im 4-4-2-System. Nur wenige Minuten später kam der KSC zum verdienten Ausgleich, der sehenswerte Treffer gelang mit Daniel Gordon allerdings einem Abwehrspieler. Marco Thiedes weit geschlagene Flanke von der rechten Seite konnte Gordon mit einigem Anlauf wuchtig in Zielers Tor versenken (77.).

Gordons Treffer war der Auftakt zu einer spektakulären Schlussphase, in der zunächst der KSC zwei Chancen zur Führung vergab. Hofmanns Fallrückzieher landete neben dem Tor und Zieler konnte einen Freistoß von Wanitzek gerade noch aus dem linken unteren Eck fischen (82., 90.+1). Dafür schlug es überraschend auf der Gegenseite ein, Weydandt traf in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 3:2 für die Gäste. Doch die Karlsruher steckten nicht auf und kamen durch Gordons zweiten Treffer an diesem Nachmittag zum vielumjubelten Ausgleich (90.+6). Der bereits verwarnte Zieler ließ sich nach dem Tor zu einem Foul hinreißen und sah für seine Attacke auf den jubelnden Gordon Gelb-Rot.

Durch den erneuten Punktgewinn sind die Karlsruher nun seit inzwischen fünf Partien unbesiegt. Für den KSC geht es nun Schlag auf Schlag weiter: Bereits am Dienstagabend (20.45 Uhr) steht das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal beim SV Darmstadt 98 auf dem Plan, in der Liga gastiert das Schwartz-Team am kommenden Samstag (13.00 Uhr) beim FC St. Pauli.
 

Das Spiel im Stenogramm:

Karlsruher SC: Uphoff - Thiede (90.+8 Fink), Gordon, Pisot, Roßbach - Groiß (70. Pourié) - Choi (90.+4 Kobald), Stiefler, Wanitzek, Lorenz - Hofmann. Bank: Gersbeck, Camoglu, Röser, Djuricin, Carlson, Hanek. Trainer: Alois Schwartz.

Hannover 96: Zieler - Korb, Franke, Elez, Albornoz - Anton, Stendera (71. Haraguchi), Prib, Teuchert (84. Bakalorz) - Weydandt, Ducksch (90.+3 Hansson). Bank: Esser, Trevizan, Ostrzolek, Muslija. Trainer: Mirko Slomka.

Tore:0:1 Weydandt (6.), 1:1 Wanitzek (8., Handelfmeter), 1:2 Duksch (43., Foulelfmeter), 2:2 Gordon (77.), 2:3 Weydandt (90.+4), 3:3 Gordon (90.+6)
Gelbe Karten:Groiß (48.), Torwarttrainer Miller (61.), Hofmann (73.), Cheftrainer Schwartz (78.), Wanitzek (80.) - Anton (36.), Elez (65.)
Gelb-Rote Karte:Zieler (90.+6)
Zuschauer: 13.370
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)


Match
Center
- : -