KSC-Geschichte

1972/73: Mofas für Fans

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Der Karlsruher SC war in der Spielzeit 1972/73 mit der durchschnittlichen Zuschauerzahl im Wildparkstadion unzufrieden. Eine besondere Idee sollte mehr Besucher*innen anlocken - ein Blick in die KSC-Geschichte.

Obwohl der KSC in der Saison 1972/73 unter Trainer Heinz Baas in der ersten Hälfte der Spielzeit sportlich im oberen Drittel der Regionalliga-Tabelle angesiedelt war, ließ der Zuschauerandrang sehr zu wünschen übrig. Lediglich 9.560 Zahlende passierten im Durchschnitt während der Vorrunde die Tore des Wildparkstadions. „Was tun?“ fragte sich das Präsidium.

Es kam der Vorschlag unter den Eintrittskartenbesitzenden in der jeweiligen Halbzeitpause einen nützlichen Gegenstand zu verlosen. Gesagt, getan! Die Männer der Tat einigten sich auf den Gewinn eines Kleinkraftrades, gespendet von Gönnern des Vereins. Beim Heimspiel gegen die „Schnüdel“ vom FC Schweinfurt 05 (6:1, KSC-Tore: 2x Hans Haunstein, 2x Gerd Becker, Hans Fritsche, Roland Vogel) war es soweit. Der erste glückliche Gewinner war ein gewisser Joachim Arnold. Auf dem Foto zu sehen ist die Übergabe von Vorstand Gerd Hesse (rechts im Bild). Im Hintergrund sieht man aber auch sehr deutlich, dass der eventuelle Gewinn eines Mofas der Marke Vespa kaum die Massen in die Fußballarena treiben konnte.

Dennoch konnte der Zuschauerschnitt am Ende der Runde auf durchschnittlich 11.200 angehoben werden. Dies war jedoch vor allen Dingen der Tatsache „geschuldet“, dass der KSC mit nur einem Punkt Rückstand auf den SV Darmstadt 98 Vizemeister der damals zweitklassigen Regionalliga Süd wurde.

Somit konnte man erneut in die Aufstiegsrunde zur Bundesliga einziehen. Dort erreicht man in den vier Heimspielen gegen den SC Fortuna Köln (1:2, KSC-Tor: Wolfgang Platz), gegen den FSV Mainz 05 (1:1, KSC-Tor: Günther Fuchs), gegen St. Pauli (4:5, KSC-Tore: 2x Horst Wild, 2x Hans Fritsche) und gegen Blau-Weiß 90 Berlin (5:1, KSC-Tore: 3x Werner Bartenbach, Manfred Grimm, Hans Fritsche) einen Zuschauerschnitt von 16.000 im Wildparkstadion.

Sportlich gelang der Aufstieg jedoch nicht, diesen feierte Fortuna Köln.

Text: Heiko Räther (Vereinsrat)


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