KSC muss sich nach umkämpftem Spiel mit Unentschieden begnügen

Spielberichte 13/14

Der KSC hat am heutigen Sonntag ein 2:2-Remis im Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden erreicht. Die Treffer für die Karlsruher erzielten Rouwen Hennings (6.) und Jan Mauersberger (56.). Mit dem einen Punkt verliert der KSC den Kontakt zu den Aufstiegsrängen.

Aus dem Glücksgas-Stadion berichtet David Horak

Am heutigen Sonntag ging es für den KSC nach Sachsen, wo das Duell mit Dynamo Dresden auf dem Programm stand. Die Vorzeichen für die beiden Klubs an den entgegengesetzten Enden der Tabelle hätten eindeutiger nicht sein können: Die Badener würden mit einem Sieg die Chance auf einen Relegationsplatz wahren, vorausgesetzt Kaiserslautern und Paderborn patzten. Die Dresdener hatten die drei Punkte allerdings ebenso nötig. Sie könnten bei einem Erfolg zumindest den drittletzten Rang vorerst sichern. Im Vergleich zum 3:2 am vergangenen Spieltag gegen Union Berlin musste Markus Kauczinski seine Startelf auf gleich vier Positionen verändern: René Vollath durfte bei seinem KSC-Debüt für den verletzten Dirk Orlishausen (Leistenprobleme) ins Tor, der gesperrte Daniel Gordon wurde durch Jan Mauersberger ersetzt. Außerdem fing heute Schwertfeger statt Peitz im defensiven Mittelfeld an, für Koen van der Biezen, der zunächst auf der Bank Platz nahm, stürmte Rouwen Hennings von Beginn an.

Schon in der ersten Minuten war klar, dass die erste Halbzeit eine ereignisreiche werden sollte. Die Hausherren nahmen sogleich das Heft des Handelns in die Hand, spielten Pressing und ließen dem KSC kaum das gewohnt sichere Passspiel aufziehen. Folgerichtig verbuchte die SGD auch gleich zwei Torchancen durch Koch und Poté, beide taugten allerdings nur zum Aufwärmen. Dann passierte es wie aus dem Nichts: Manuel Torres konnte auf der Gegenseite nach einem Einwurf bis zur Grundlinie durchdringen und schoss im Strafraum Bregerie an, der beide Arme nach oben riss und versuchte, die Hereingabe abzuwehren. Schiedsrichter Petersen entschied sofort auf Strafstoß, der von Rouwen Hennings souverän ins linke untere Eck verwandelt wurde (6. Spielminute). Die Gäste führten mit 1:0. Danach war die Stimmung im Glücksgas-Stadion noch aufgeheizter als zuvor. Dresden spielte jetzt erst recht druckvoll, der KSC lauerte immer wieder auf Konter. Trotzdem konnte Dynamo die Dominanz nicht in Gefahr ummünzen, da die Karlsruher nun auch wieder gut standen und die Räume zustellten. So kam es immer wieder zu kleinen Unsicherheiten auf Seiten der Hausherren, die der KSC abpasste und seinerseits aufs Tor drängte, jedoch nicht mit der letzten Entschlossenheit. Die erste Ecke durch Alibaz brachte demnach nichts ein (19.). In der Folgezeit wurde der KSC aber gefährlicher, hatte das Selbstvertrauen der vergangenen Spiele wieder erlangt. In der 24. Minute hatte Torres das 2:0 auf dem Fuß, als er unbedrängt und nach schönem Zuspiel zentral in den Strafraum eindringen konnte. Kirsten hielt aber sehenswert. Danach ging es munter hin und her, wobei die Gäste leichte Vorteile auf ihrer Seite hatten. Leider half das alles nichts. Kurz vor der Pause gab es auch für die Dresdener einen Elfmeter, nachdem Poté im Strafraum nach Zweikampf mit Mauersberger zu Fall kam. Bregerie machte seinen Fehler wett und traf mit einem satten Schuss zum Ausgleich. Somit verschob sich das Momentum vor dem Pausenpfiff zugunsten der Sachsen, sie konnten mit dem viel zitierten psychologischen Vorteil in die Kabine gehen. 

Die zweite Hälfte begann wie die erste: mit druckvollem Spiel der Dresdener. Sie erspielten sich durch Flanken und Hereingaben Chance um Chance, so konnten in der 48. und 49. Minute zwei Ecken herausgeholt werden, die aber beide erfolglos blieben. Außerdem flog ein Dedic-Schuss aus dem Zentrum nur knapp über das KSC-Tor. Danach konnten sich die Gäste wieder ein bisschen befreien. In der 55. Minute versuchte es Dimitrij Nazarov, der zuvor für Yabo gekommen war, mit einem sehenswerte Weitschuss. Kirsten im SGD-Tor konnte nur mit Mühe klären. Die anschließende Ecke ließ die mitgereisten Karlsruher jubeln: Selcuk Alibaz flankte passgenau auf Abwehrchef Jan Mauersberger, der von Poté nicht zwingen angegangen wurde und völlig frei zur erneuten Führung einköpfen durfte: 1:2! Kurz nach dem Treffer zeigten sich die Badener mit Aufwind, wirkten sicher am Ball und hielten die Gastgeber auf Distanz. Die wiederum strahlten in dieser Phase auch kaum Torgefahr aus, was im Endeffekt dazu führte, dass die Partie eine Zeit lang verflachte. Bis zur 70. Minute hielt die KSC-Dominanz an, danach ließ man Dynamo leider wieder ins Spiel kommen. Die Hausherren zogen in den letzten 20 Minuten der Partie ein regelrechtes Powerplay auf, postierten sich rund um den gegnerischen Strafraum und brachten immer wieder gefährliche Hereingaben. So musste es kommen wie es kommen musste: Eine Ecke der Dresdener konnte die KSC-Abwehr nicht klären, Losilla rannte Klingmann im Strafraum um, der wiederum Dedic nicht am Torschuss hindern konnte. So stand es nach unglücklichen Umständen erneut Unentschieden. Danach hatte Dynamo eindeutig Oberwasser und drückte auf die Führung. Die heimischen Fans versuchten zudem, die eigene Mannschaft zum Sieg zu peitschen. Doch es sollte nicht reichen. Dagegen kam der KSC in der Nachspielzeit nochmals gefährlich vors SGD-Tor. Nazarov setzte sich in Strafraumnähe gekonnt durch und wurde dann von Schulz gefällt. Der Verteidiger sah zwar die rote Karte, allerdings wurde der anschließende Freistoß zum Unmut des KSC nicht mehr ausgeführt. Ein umkämpftes Spiel endete schlussendlich 2:2-Unentschieden, was beiden Teams nicht wirklich weiterhalf. 

Mit diesem einen Punkt rückt der Aufstieg für den KSC erneut in weite Ferne. In den verbleibenden Spielen wird es enorm schwer werden, die fünf Punkte auf den Relegationsplatz noch aufzuholen. Damit das Wunder dennoch wahr gemacht werden kann, heißt es am nächsten Sonntag wieder: Heimspiel im Wildpark gegen Fortuna Düsseldorf. Anpfiff ist diesmal um 15:30 Uhr.

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Match
Center
1:1