KSC beschließt herausragende Saison mit Niederlage

Spielberichte 13/14

Der Karlsruher SC hat im letzten Spiel der Saison 2013/14 eine 0:1-Niederlage beim VfL Bochum einstecken müssen. Den einzigen Treffer erzielte Adnan Zahirovic in der 62. Minute. Dennoch blickt der KSC auf eine grandiose Saison zurück, die man als starker Tabellenfünfter beendet.

Aus dem rewirpowerstadion berichtet David Horak
„Wir wollen die drei Punkte und werden wieder alles dafür tun, zu gewinnen“, hatte KSC-Coach Markus Kauczinski vor dem Saisonfinale in Bochum als Marschroute ausgegeben. Für die Karlsruher galt es also, eine überragende Saison, die man als Zweitligaaufsteiger auf Rang 5 der Tabelle beenden würde, mit einem Auswärtssieg zu beschließen. Auch die Bochumer, für die es ebenso rechnerisch um nichts mehr ging, wollten ihren Fans im letzten Heimspiel im rewirpowerSTADION einen Sieg schenken. Insofern hatte Kauczinski schon im Voraus ein „munteres, interessantes Spiel“ prophezeit. Der KSC hatte allerdings schon unter der Woche einige personelle Rückschläge verkraften müssen. Für Kempe (Wadenprobleme) und Vitzthum (Überbein) zog Sebastian Schiek ein letztes Mal das KSC-Trikot über und begann als Linksverteidiger. Außerdem durfte Manuel Gulde in der Innenverteidigung für Marathon-Mann Mauersberger ran, Dimitrij Nazarov ersetzte Selcuk Alibaz im linken Mittelfeld.

Aufgrund einiger Verabschiedungen auf Seiten der Bochumer, darunter auch die von Paul Freier, mussten die beiden Teams bereits einige Minuten früher als gewohnt auf den Rasen hinaus. Dafür nahm man dann auch das schmuddelige Aprilwetter, das sich in den Mai verirrt hatte, ausnahmsweise in Kauf. Nachdem dann angepfiffen worden war, begann die erste Hälfte so, wie man das vorher hatte erwarten können: unaufgeregt. Der KSC war allerdings etwas wacher, stand sofort gewohnt gut, und ließ vor allem über die spielerisch starken Yabo und Nazarov das Spielgerät durch die eigenen Reihen wandern. So kam dann auch Nazarov zur ersten Möglichkeit auf dem regennassen Untergrund: Sein Weitschuss titschte vor VfL-Torhüter Luthe gefährlich auf, konnte aber entschärft werden (6. Minute). In der Folgezeit entwickelte sich ein ruhiges Spiel, das dann auch für die Hausherren Chancen bereithielt. Nach einem Gulden-Freistoß von der halbrechten Seite konnte René Vollath einen wuchtigen Kopfball sicher fangen (10.), eine Freier-Hereingabe in der 13. Minute wurde von Sukuta-Pasu nicht genutzt. Danach prasselte eine regelrechte Eckenflut auf die Gäste ein, jedoch brachte keiner der sechs Eckstöße für die Bochumer etwas Zählbares ein, was sicherlich auch der kopfballstarken Abwehr des KSC zu verdanken war. In der 21. Minute kam dann auch der KSC zu seiner ersten und einzigen großen Gelegenheit in dieser ersten Halbzeit. Nazarov hatte sich knapp außerhalb des 16ers in Position gebracht und schlenzte den Ball von links aufs rechte lange Eck: Luthe parierte sehenswert. Damit sollten die Karlsruher ihre Bemühungen aber vorerst einstellen, die letzten 15 Minuten der ersten Hälfte gehörten ganz den Bochumern. So war es kaum verwunderlich, dass der VfL in der 32. Spielminute seine stärkste Szene hatte: Sukuta-Pasu stieg nach einer Flanke am höchsten und köpfte das Leder an den rechten Pfosten. Glück für den KSC! Auch in der 42. Minute hätten die Bochumer in Führung gehen können, doch der starke Klostermann vermochte den Ball direkt vor René Vollath nicht ins Tor einzuschieben. Zur Pause stand es somit der Partie entsprechend 0:0.

Wie schon in der ersten Hälfte begann der KSC in Abschnitt 2 engagiert. Folgerichtig köpfte Krebs in der 50. Minute eine Torres-Flanke gefährlich aufs VfL-Tor, ein Handspiel eines Bochumer Verteidigers wurde aber nicht geahndet. Der KSC ließ dann erneut seine Qualitäten erkennen, die ihn in dieser Saison ausgezeichnet hatten: Durch couragiertes Pressing und viel Ballbesitz versuchte man die Hausherren unter Druck zu setzen, was aber in der Spitze oft glücklos endete. Siehe Minute 58: Reinhold Yabo war bis zum Strafraum durchgedrungen, wo er den Ball zu Schiek durchsteckte. Der verzettelte sich allerdings vor dem Tor der Bochumer. Im Gegenzug verpasste aber auch der VfL die Führung, als erneut Klostermann völlig frei vor Vollath nach einer Flanke von links über das Gehäuse köpfte. Das Spiel gestaltete sich nun offener, was der VfL Bochum im Handumdrehen zu nutzen wusste. Nach der siebten Ecke, die von Gulden getreten wurde, stieg Zahirovic am höchsten und verwandelte per schönem Kopfball ins linke untere Eck: 1:0-Führung für die Gastgeber. Damit wollte man sich auf Seiten der Nordbadener natürlich nicht zufriedengeben und versuchte in den letzten 25 Minuten der Partie alles, um zumindest einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Der für Torres gekommene Park leitete in der 71. Minute eine Chancenkette für den KSC ein, nachdem er einen Hennings-Köpfer im Strafraum nicht kontrollieren konnte. Die anschließende Ecke verpasste Krebs mit einem Volleyschuss nur knapp, ebenso eng am Tor vorbei ging der darauffolgende Nachschuss von Dimitrij Nazarov, der stets bemüht war, aber glücklos: ein Sinnbild für den KSC im Verlauf dieser Partie. Obwohl die Gäste alles dafür taten, nicht zu verlieren, konnte die Niederlage schlussendlich nicht verhindert werden. Weder die Weitschüsse von Nazarov noch die Hereingaben von Klingmann oder ein nicht gegebenes Tor von Reinhold Yabo konnten an dieser Tatsache am heutigen Nachmittag etwas ändern.

Obwohl dem KSC am Ende die letzte Durchschlagskraft fehlt, um nochmal einen Sieg einzufahren, beschließt man eine herausragende Saison als Fünfter der Tabelle. Dem Team und dem gesamten Trainerstab muss daher ein riesiges Lob ausgesprochen werden. Nun heißt es, die positive Energie mit in die Sommerpause und die anschließende Vorbereitung zu nehmen, damit auch in der kommenden Saison attraktiver Zweitliga-Fußball im Wildpark gefeiert werden darf.

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