Zimmermann: "Den KSC hatte niemand auf dem Zettel"

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Mit 17 sein Debüt beim KSC im Profifußball, Gewinn der Fritz-Walter-Medaille - Matthias Zimmermann blickt auf eine schöne Zeit beim KSC zurück. Der Spieler des SV Sandhausen kann im Derby am Samstag (13 Uhr) aber nicht mitwirken, der Muskel macht (schon wieder) Probleme.

Matthias, beim Hinspiel, dem 1:1 in Sandhausen, warst du verletzt. Wie steht es heute um dich?
Nicht sehr gut. Gegen den KSC ist es wie verhext. Ich bin wieder eine Woche verletzt und kann erst in ein paar Tagen mit dem Mannschaftstraining beginnen. Spielen kann ich leider nicht.

Was ist passiert?
Im Trainingslager habe ich mir wieder einen Muskelfaserriss zugezogen. Die Stelle ist wieder aufgegangen. Das ist schade, ich hätte gerne im Derby mitgewirkt.

Ausgerechnet doppelt gegen den KSC zu fehlen, das ist doch echt bitter, oder?

Es ist echt total schade. Auch schon im Hinspiel habe ich mich ein Tag vorher verletzt und jetzt wieder. Es soll wohl nicht sein, dass ich gegen den KSC spiele.

Wie schätzt du den bisherigen Saisonverlauf der Sandhäuser ein?

Wir sind auf jeden Fall zufrieden. Wir setzen das um, was der Trainer vorgibt und mit der Punktausbeute können wir sehr gut leben. Zwar habe ich wegen der Verletzung nicht oft gespielt, aber wenn ich auf dem Platz gestanden bin, habe ich alles gegeben. Das war insgesamt ganz ordentlich.

Der SV Sandhausen liegt genau in der Tabellenmitte. Könnt ihr oben nochmal angreifen oder geht es darum, die Klasse zu halten?
Wir gucken eigentlich nicht nach oben. Es geht um die magischen 40 Punkte. Die nächsten drei Spiele werden sehr hart, da müssen wir unsere Leistung abrufen.

Beim Hinspiel führte der KSC lange, fing erst in den Schlussminuten das Gegentor. Wie hast du das Spiel erlebt?

Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Der KSC hatte anfangs mehr davon, Sandhausen hat aber am Schluss nochmal aufgedreht. Es war ein gerechtes Unentschieden.

Beim KSC hast du deine Profikarriere gestartet, damals als 17-Jähriger. Wie war diese Zeit für dich?
Hier bin ich aufgewachsen. In der E-Jugend habe ich angefangen und bin zwei Jahre in der Profimannschaft gewesen. Die Zeit vergisst man nicht, denn sie war sehr schön. Für mich ist das ein besonderer Verein.

Dein größter persönlicher Erfolg im KSC-Dress war der Gewinn der Fritz-Walter-Medaille. Kam die Auszeichnung für dich überraschend?
Ich habe viele U-Mannschaften durchgespielt, oft habe ich bei älteren Jahrgängen mitgemacht und mit 17 bei den Profis debütiert. Ich habe aber nicht erwartet, dass ich so eine Medaille wie Marc André ter Stegen, Mario Götze oder Reinhold Yabo vom KSC bekomme. Das zeigt mir, dass ich sehr gut gearbeitet habe.

Nach deinem Abschied hat der KSC eine Leidenszeit erlebt, sich aber wieder aus der Misere raus gekämpft und steht momentan sehr passabel da. Wo siehst du die Stärken beim KSC?
Die spielen unter Trainer Markus Kauczinski sehr beständig und stehen kompakt. Er hat immer ein Konzept, stellt die Mannschaft gut ein und verlangt von Jedem 100 Prozent. Offensiv hapert es beim KSC noch ein bisschen, das war auch bei meiner Zeit so. Aber mit dem richtigen Trainer kommen die richten Ergebnisse.

Du sprichst Trainer Kauczinski an und kennst ihn gut. Was zeichnet ihn aus?

Er ist sehr ehrgeizig und will wenig Fehler im Spiel haben. Schnelles Umschaltspiel und gutes Stellungsspiel sind ihm auch wichtig. Dazu stellt er sein Team immer gut auf den Gegner ein.

Die Karlsruher Mannschaft agiert mit viel Selbstbewusstsein und ist schon seit 11 Spielen ungeschlagen. Was macht es so schwer, gegen den KSC zu gewinnen?
Wie bei uns ist der Schlüssel die Kompaktheit. Und der KSC macht dann dazu auch noch zum richtigen Zeitpunkt das Tor. Dann muss der Gegner hinterherlaufen. Niemand hatte den KSC auf dem Zettel – das ist auch ein Vorteil. Jetzt werden die Karlsruher aber nicht mehr unterschätzt.

Was erhofft Ihr Euch am Samstag im Wildpark? Wie geht Ihr ins Spiel?

Es ist ein Derby. Das ist immer was Schönes. Beide Mannschaften wollen den Ball laufen lassen und wer weniger Fehler macht, gewinnt das Spiel.

Was sind deine persönlichen Ziele für die Restsaison und für die Zukunft?

Ich muss die Woche wieder fit werden und weiter trainieren. Dann, hoffe ich, kommen wieder die Einsätze für Sandhausen. In der Zukunft will ich wieder Erstligaspieler sein und dann darauf weiter Stück für Stück aufbauen.


Das Gespräch führte Fabian Herbers.


Match
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3:0