„Wir wollen ein richtig unangenehmer Gegner sein“

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Wenn jemand Düsseldorf kennt, dann KSC-Defensivspieler Kai Schwertfeger. Der 25-Jährige wuchs in der Stadt am Rhein auf und wechselte 1997 in die Jugend von Fortuna Düsseldorf. Aber am Freitag (18.30 Uhr) ruhen für ihn die alten Erinnerungen – dann will er mit dem KSC zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen bleiben.

Kai, du bist in Düsseldorf geboren, hast in der Jugend für die Fortuna gespielt und auch dort dein Profidebüt gefeiert. Wie sehr hängt dein Herz an dieser Stadt und an diesem Verein?
Klar, es ist meine Heimatstadt. Ich bin da groß geworden und habe so lange dort in der Jugend gespielt. Diese Stadt ist schon etwas Besonderes für mich.


Vier Jahre hast du für Fortuna Düsseldorf gespielt. Der KSC ist am Freitag in der ESPRIT-Arena zu Gast. Was bedeutet deine Rückkehr und dieses Spiel für dich?
Ich habe noch nie gegen Düsseldorf gespielt. Ich freue mich daher drauf, alte Kollegen wieder zu sehen. Wir wollen aber auch hinfahren, um Punkte zu holen. Für mich persönlich ist es aber ein besonderer Tag.

Hast du noch viel Kontakt zur Heimat?
Es geht. Es gibt nicht mehr so viele Spieler von damals, viele sind gewechselt. Aber zu den Physiotherapeuten gibt es hin und wieder mal Kontakt.

Beim KSC trägst du die Rückennummer 31. Warum?
Weil das auch meine erste Profi-Nummer war, die ich damals bei Fortuna bekommen habe.

Weisst du, wer sie aktuell bei Düsseldorf trägt?
Ja, Christian Weber. Er war damals mein Konkurrent auf der Position des rechten Verteidigers. Ich habe mit ihm auch schon darüber geschrieben. Ihm wurde die Nummer zugeteilt, von daher geht das schon in Ordnung.

Verbindet Euch etwas Besonderes?
Er hat selbst darüber geschmunzelt. Wir haben kurioserweise auch in Aachen zusammengespielt, da haben wir sogar eine Fahrgemeinschaft aus Düsseldorf gebildet.

Düsseldorf ist letzte Saison aus der Bundesliga abgestiegen. Wie schätzt du die aktuelle Situation bei den Fortunen ein?
Ich verfolge das natürlich regelmäßig. Am Anfang der Saison waren sie klar einer der Aufstiegsfavoriten. Eigentlich ist die Mannschaft auch absolut dazu fähig. Offenbar läuft es aber nicht rund und sie haben ein paar Probleme. Sie finden sich offenbar in der Liga nicht so zurecht, wie sie gedacht hatten. Dabei haben sie einen der besten Kader der Liga. Deswegen wird das auch ein schweres Spiel.

Dagegen ist die Stimmung im Wildpark sehr gut. Schon fünf Spiele in Folge ohne Niederlage. Woran liegt das?
Nach dem Durchhänger, wo wir nicht so viel gepunktet haben, spielen wir wieder ein konsequentes System und stehen kompakt. Da ist es momentan für jeden Gegner schwer, Tore gegen uns zu erzielen oder Punkte zu holen. Wir haben das in den letzten fünf Spielen sehr gut umgesetzt. Da hat man auch gesehen, dass es sogar für Topteams wie Kaiserslautern oder Berlin schwierig ist, gegen uns zu gewinnen.

Weshalb bist du zuversichtlich, dass der KSC in Düsseldorf zum sechsten Mal hintereinander punktet?
Wenn wir das System auch in Düsseldorf spielen, holen wir mindestens einen Punkt. Dafür fahren wir ja auch hin. Ob es dann einer oder sogar drei sind, mal sehen.

Was zeichnet das Spiel von Fortuna Düsseldorf aus?
Sie haben eine sehr spielstarke Mannschaft und mit Charlison Benschop und Aristide Bance zwei bullige Stürmer in einer herausragenden Offensive. Da werden wir uns drauf einstellen müssen. Wahrscheinlich werden die Fortunen versuchen, die beiden hoch anzuspielen. Dazu darf man in Düsseldorf auch nicht das Publikum unterschätzen. Da kann während des Spiels eine Euphorie entfacht werden. Das habe ich schon selbst erfahren. Wir wollen das unterbinden und ein richtig unangenehmer Gegner sein.

Welcher Spieler ist für dich das Aushängeschild der Fortuna?
Andreas „Lumpi“ Lambertz. Er lebt den Verein und gibt in jedem Spiel 100 Prozent. Sein Einsatzwillen ist überragend. Das ist ja auch sein Markenzeichen. Keinen Ball gibt er verloren. Gerade solche Spieler machen den Unterschied aus und reißen das Publikum mit. Darauf werden wir aufpassen. Auch Axel Bellinghausen ist so ein Spieler, der mit seinem Einsatzwillen das Publikum motiviert.

Dein Tipp?
Mit Tippen habe ich es nicht so. Aber ich bin überzeugt, dass wir was mitnehmen werden.

Das Gespräch führte Fabian Herbers.


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